Ein paar Tage später, Simone ist gerade in der Schule, hole ich meine restlichen Sachen aus meiner Wohnung. Gerade gebe ich meinem Vermieter die Schlüssel zurück, als ich einen Anruf bekomme. Schnell verabschiede ich mich von ihm und schaue wer der Anrufer ist. "Mama?" frage ich verwirrt und genervt. ~ernsthaft, melden die sich auch endlich mal wieder bei mir...wie lange habe ich jetzt nichts mehr von ihnen gehört? was will sie von mir?~ Ich entscheide nicht dran zu gehen und lasse mein Handy klingeln. Ich nehme meine letzten Sachen und fahre zurück zu Simones und mein Zuhause. Dort angekommen, bekomme ich wieder einen Anruf von meiner Mutter. ~vielleicht ist sie endlich zur Vernunft gekommen und will sich versöhnen...~ denke ich naiv wie ich bin und gehe dran.
Telefongespräch
"Hallo Mama." fange ich an. "Leona, es wird Zeit, dass du endlich zurückkommst. Die Ausbildung fängt bald an." meint sie gleich aufdringlich. "Was für eine Ausbildung? Mama ich will nicht in eure Fußstapfen treten, ich habe kein Talent oder Interesse an Technick. Wann wollt ihr das endlich verstehen." entgegne ich sauer. "Du bist in der Ausbildung angemeldet und sie erwarten dich nächste Woche hier. Du wirst kommen!" sagt Mama jetzt wütend. "Nein, das werde ich nicht. Es reicht jetzt, ich habe mein ganzes Leben lang Dinge gemacht, die ich nie machen wollte, wozu ihr mich aber angemeldet hattet. Langsam reicht es, ich kann nun selbst entscheiden." entgegne ich fest. "Du bist so undankbar, so haben wir dich nicht erzogen. Hör jetzt auf rumzuspinnen und bereite dich auf die nächste Woche vor." keift meine Mutter jetzt wütend ins Handy. Ich kann sie förmlich kurz vorm explodieren sehen. "Ihr habt mich gar nicht erzogen, ihr wart doch nie da. Du und Papa, ihr wart doch immer Arbeiten." mit diesen Worten lege ich auf. Die ganze Zeit habe ich mich zurückgehalten, doch jetzt schreihe ich einmal ganz laut. Dann fließen mir die Tränen aus den Augen, erschöpft setze ich mich auf die Stufe vor der Haustür. Eine Weile sitze ich da und starre in die Leere, bis ein Auto auf die Einfahrt fährt. Simone steigt aus dem Auto und läuft besorgt auf mich zu. "Was ist passiert?" fragt sie ruhig und zieht mich auf die Beine und umarmt mich dann fest. Ich schmiege mich an ihren Körper und genieße ihre Nähe, sie tut mir gut. "Komm wir gehen erstmal rein." schlägt sie vor und schließt die Haustür auf. Wir ziehen unsere Schuhe und Jacken aus und setzen uns im Wohnzimmer aufs Sofa. "Willst du es mir erzählen?" fragt Simone sanft. Ich nicke und fange an ihr alles zu erzählen. Ich erzähle ihr von meinen Eltern und weshalb ich schon so früh allein gewohnt habe und von dem Telefonat. Sie hört mir einfach nur zu und ist für mich da. "Sie werden sich wohl nie ändern." ende ich seufzend. "Was willst du denn später machen?" fragt Simone interessiert. "Habe ich dir das noch gar nicht erzählt?" frage ich sie. Sie schüttelt den Kopf. "Ich möchte Schriftstellerin werden, ich liebe einfach das schreiben, dass habe ich schon immer gerne gemacht. Ich habe sogar schon mein erstes Buch fast fertig." erzähle ich schwärmend. "Das ist toll, darf ich mal reinschauen?" fragt Simone begeistert. Überlegend schaue ich sie an. "Ich weiß nicht, es ist noch nicht fertig..." überlege ich laut. "Ach komm schon." bettelt sie jetzt. "Na gut, ein bisschen." lache ich. "Ich bin sicher, dass du eine großartige Schriftstellerin wirst, du warst im Deutschunterricht schon sehr begabt und hattest ein besonderes Talent." lächelt Simone stolz. Ich werde etwas rot. "Das habe ich alles dir zu verdanken. Du bist eine super Lehrerin." meine ich lächelnd und küsse sie sanft. "Aber um noch einmal auf das Thema von grade zurückzukommen, hast du deiner Mutter erzählt, das du Schwanger bist?" greift Simone auf das erste Gesprächsthema zurück. "Nein, ich hatte keine Chance, sie hat ja nichtmal gefragt, wie es mir geht oder wie mein Abschluss war. Außerdem weiß ich nicht, ob ich meinen Eltern überhaupt davon erzählen will." antworte ich. "Ich finde du solltest nochmal mit deinen Eltern reden, wissen sie überhaupt was du anstattdessen machen willst?" lässt Simone nicht locker. "Ich habe es ihnen hundertmal gesagt aber sie haben mir nicht zugehört, wie immer." murmel ich. "Aber ok, machen wir einen Deal." sage ich plötzlich euphorisch. "Was für einen Deal?" fragt Simone misstrauisch. "Wenn ich mit meinen Eltern rede, redest du mit deinen Kindern." erzähle ich meine Idee. Simone überlegt einen Moment, ich sehe dass sie zögert. "Simone, ich bin sicher wenn du mit ihnen reden willst, werden sie dir zuhören." ermuntere ich sie. "Ok, dann machen wir das so." stimmt sie zu und küsst mich. Zufrieden erwiedere ich den Kuss und lehne mich an sie heran, sodass sie das Gleichgewicht verliert und mit ihrem Oberkörper nach hinten fällt, sie zieht mich mit sich. Nach einem kurzen Schreck lachen wir beide los. Glücklich schaue ich in Simones Augen, sie erwidert den Blick, zieht mich wieder zu sich herunter und verbindet unsere Lippen erneut. "Ich liebe dich." murmelt sie zwischendurch. "Ich liebe dich." entgegne ich murmelnd und vereine wieder unsere Lippen.
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Ich Liebe Dich!
RomanceZwei Frauen und ein paar Hindernisse, können die beiden trotzdem ein gemeinsames Leben führen? Aus Schmerz und Leere im inneren entstanden... #4 lesben #1 lesben 10.04.22