Scherben

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Ein paar Tage später, werde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Simone holt mich ab, doch wir sprechen kein Wort, die letzten Tage hatte ich sie immer wieder von mir gestoßen, wenn sie überhaupt kam. Sie musste auf einmal „anscheinend" immer arbeiten, wenn ich sie brauchte und war dementsprechend immer erst spätabends bei mir. Den ganzen Tag über, hatte ich mit Gefühlen der Schuld zu kämpfen ich war wütend und enttäuscht über mich selbst und machte mir Vorwürfe, Abends war ich dann erschöpft und wollte einfach nur schlafen.
Als wir Zuhause ankommen, gehe ich gleich ins Bad um zu Duschen. Im Bad ziehe ich meine Klamotten aus und blicke in den Spiegel gegenüber von mir. Tränen rollen mir über die Wangen, als ich meinen flachen Bauch betrachte, vorsichtig streiche ich darüber... ~aber mein Kind ist nicht mehr da~ geht es mir durch den Kopf. Sofort wandelt sich meine Trauer in Wut. Wütend starre ich mein Spiegelbild an. „Wie konntest du nur so unvorsichtig sein? Was kannst du überhaupt? Du bist es nicht wert..." sage ich zu meinem Spiegelbild, während meine Hände sich zu Fäusten verformen. Plötzlich klopft es an die Tür. „Leona, das Essen ist gleich fertig, wie weit bist du?" fragt Simone hinter der Tür. Fassungslos starre ich zur Tür. „Wie kannst du nur so gelassen sein, ich habe unser Baby getötet?!" schreie ich jetzt wütend und schlage mit voller Kraft und aller angestauten Wut zu. Der Spiegel vor mir zerbricht in tausend teile, ein lautes Klirren ist zu hören und ich spüre wie meine Hand vor Hitze pocht. Mein Herzschlag beruhigt sich ganz langsam, während ich schwer aus und ein atme. Stille ist auf der anderen Seite der Tür. Erschöpft lehne ich mich an die Duschwand und lasse mich langsam an ihr heruntergleiten. Warmes Blut läuft meinen Arm entlang und tropft auf den Boden aber es interessiert mich nicht. „Leona, ist alles in Ordnung? Was ist passiert?" kommt es wieder von der anderen Seite der Tür. „Es ist alles gut, habe nur etwas fallen gelassen." antworte ich schwach und schließe meine Augen.
Das nächste mal als ich meine Augen öffne liege ich auf der Couch. Vorsichtig setze ich mich auf, ein schmerz durchzuckt meine Hand. „Aau!" murmle ich und schaue meine Hand an. Ein Verband ist um meine Hand gewickelt. Die Erinnerung kommt zurück. „Simone?" rufe ich in die Stille aber es kommt keine Antwort. „Wo ist mein Handy?" murmle ich und stehe vom Sofa auf. Mein Weg führt ins Bad, dort liegen noch immer die Scherben auf dem Boden und getrocknetes Blut ist auf dem Boden verschmiert. Mein Handy liegt auf dem Schrank neben dem Waschbecken. Mein Blick fällt zuerst auf die Uhrzeit. Es ist 18:00. Ich laufe durch die ganze Wohnung und suche nach Simone, doch sie ist nicht da. Ich rufe sie an, doch auch da geht sie nicht ran. Langsam mache ich mir Sorgen. Während ich Simone immer wieder erneut anrufe, räume ich die Scherben im Bad weg, wische den Boden und werfe die Blutverschmierte Wäsche in die Waschmaschine. Dann mache ich etwas zu essen, mit der Hoffnung, dass Simone bald kommt. Aber auch als das Essen fertig ist, der Tisch gedeckt ist und ich schon eine halbe Stunde gewartet habe, ist sie nicht aufgetaucht. Enttäuscht gehe ich ohne was gegessen zu haben ins Bett. Doch schlafen kann ich nicht, irgendwann höre ich wie die Tür aufgeschlossen wird und leise tapsende Schritte im Flur. Kurz darauf betritt Simone das Schlafzimmer. Ich tue so als würde ich schlafen und warte darauf, dass Simone sich zu mir legt und ihren Arm um mich legt, so wie sie es immer macht. Doch diesmal legt sie sich mit dem Rücken zu mir und ist wenig später eingeschlafen.
Am nächsten Tag bin ich völlig fertig. Die ganze Nacht war ich wach und habe mir die Schuld für Simones Verhalten gegeben und über alles nachgedacht. Ich bin zu einem Entschluss gekommen und bin mir sicher, dass es das beste für uns beide ist.

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Auch hier tut es mir leid euch so lange warten gelassen zu haben🥺. Ich werde versuchen wieder öfter zu schreiben.

Gute Nacht/schönen Tag noch❤️

Ich Liebe Dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt