Fan treffen

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Ein paar Jahre später

„Leona, Sie kommen zu spät!" ruft meine Assistentin Anna von draußen. Genervt knalle ich mein Fenster zu. „Ich weiß doch, ich komm ja schon." murmle ich und suche weiter nach meinem Portmonee. „Da ist es, man jetzt aber los." meine ich leicht angenervt und nehme es aus der Schublade meiner Kommode. Eigentlich da wo es immer ist. Ich weiß auch nicht was heute los ist. Ausgerechnet an dem Tag wo ich Kontakt zu meinen Fans habe. Schnell schließe ich meine Wohnungstür ab und sprinte die Treppen hinab. Ja ich weiß, ich hätte mir wahrscheinlich ein Haus oder so kaufen können, seit ich eine bekannte Schriftstellerin geworden bin aber ich bin immer noch sehr zufrieden mit meiner kleinen Wohnung, die ich mir damals nach der Trennung von Simone gesucht habe... Simone. Wieder erscheint ihr lächelndes Gesicht vor meinen Augen und wieder spüre ich den ganzen Schmerz in mir aufkommen. Ich konnte es nie wirklich verarbeiten, dass ich Simone verlassen hatte. Ziemlich schnell wurde mir wieder bewusst, dass ich eigentlich ohne sie nicht leben kann. Aber ich hatte mich immer davor gedrückt, immer Ausreden gefunden, weil ich einfach Angst hatte, vor ihrer Reaktion, wenn ich sie plötzlich anrufen würde, nach meinem plötzlichen verschwinden. „Da sind Sie ja." meint meine Assistentin erleichtert und hält mir die Autotür auf. „Danke." murmle ich.

Auf der Fahrt versuche ich meine Gedanken an Simone loszuwerden, denn vor meinen Fans will ich keine Schwäche zeigen.

An dem Veranstaltungsort, wo auch ein paar andere Deutsche berühmte Schriftsteller anwesend sind, ist eine Menge los. Als meine Fans meine Ankunft bemerken, winken und schreien sie aufgeregt. Sofort legt sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich bin wirklich sehr dankbar für die ganze Unterstützung meiner Fans.

Ich werde zu meinem Stand geführt, wo ich mich setze. „Kann losgehen." sage ich zu Anna. Anna nickt einem großen, breit gebauten Mann zu, der die Absperrung eröffnet. Schon strömen erste Fans zu meinem Pult wo einige meiner Werke ausgestellt sind. Hinter mir befindet sich ein großes Regal mit weiteren Auslagen meiner Bücher. Meine Fans können bei mir meine Bücher kaufen, sie signieren lassen und Fotos mit mir machen. Sie können aber auch, wenn sie die Bücher schon haben mir übergeben, damit ich sie signiere.

Nach drei bis vier Stunden, werde ich langsam müde. Anna gibt dem Mann von vorhin bescheid und gibt meinen Fans zu verstehen, dass ich jetzt Pause mache. Doch ein paar Fans stehen noch in der Reihe. Ich nicke dem Mann zu und gebe ihm zu verstehen, dass die noch ok sind. Dann lässt er sie in ruhe. „Mama, ich bin so aufgeregt. Gleich signiert sie mir wirklich mein Buch." höre ich ein Mädchen ca 14, 15 Jahre alt aufgeregt sagen. Sie scheint in der Reihe ganz hinten zu stehen. Aber ich kann sie nicht sehen. „Ja, Lara. Das hast du mir jetzt schon hunderttausend mal gesagt." höre ich eine Frau etwas genervt antworten. Irgendwie kommt mir die Stimme bekannt vor und auf einmal spüre ich ein kribbeln in meinem Bauch. Aber eine junge Frau lenkt mich grade von meinen Gedanken ab. „Frau Leonolla, ich bewundere Sie, ich bin ein riesen Fan. Ich habe deine Bücher schon vor der Veröffentlichung, als man sie noch auf Wattpad lesen konnte geliebt..." quasselt sie mich aufgeregt voll. Ich wende meine komplette Konzentration wieder auf sie und lächle sie an, rede etwas mit ihr und lasse dann ein gemeinsames Foto mit ihr machen. Als sie sich winkend von mir verabschiedet, trinke ich erstmal einen Schluck Wasser. Eine Gruppe von Mädels kommt nun zu mir. Nachdem auch sie gegangen sind, sehe ich die Frau und das Mädchen von vorhin. Mir fällt die Kinnlade runter und ein unangenehmes Kribbeln macht sich in mir breit. Das Mädchen kommt aufgeregt auf mich zu gelaufen und quatscht mich schon voll, doch meine Aufmerksamkeit bleibt auf der Frau, die stehengeblieben ist und mich ebenfalls geschockt anschaut. Das Mädchen oder Simones Tochter sehr wahrscheinlich, bemerkt dass ich ihr nicht zuhöre und schaut in die Richtung in die ich schaue. Da erst bemerkt sie das Simone nicht mit ihr nach vorne gelaufen ist und schaut verwirrt zwischen uns hin und her. „Kennt ihr euch?" fragt sie irgendwann an ihre Mutter gewandt.

Ich Liebe Dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt