„Na sieh dir mal unseren Jüngling an", grinste Robert als er Henry, den Kommissarenanwärter des K11's in sein Büro kommen sah. Der junge Mann mit dem kurzen Haar, den man normalerweise nur in Pullover, Jeans und Turnschuhen kannte, stand nun vor Robert und Philipp in einem schicken, schwarzen Anzug, Lederschuhen und edler Krawatte.
„Ey, ich fühl mich wie ein Clown", grummelte Henry und Philipp konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während er einen Schluck seines Tees gönnte, „wieso will Michael ausgerechnet mich dorthin schicken?"
„Weil du perfekt ins Bild passt", erklang es hinter Henry und als er sich umdrehte, erblickte er Michael, der eine Akte in der Hand hatte und das Büro betrat, „wir sind schon lange an der Sache dran und es darf nicht an Details scheitern!"
„Wenn jemand mir gesagt hätte, dass wir mal einem Gängsterpärchen suchen dass Reiche ausraubt, hätte ich es nicht geglaubt", murmelte Philipp und Robert stimmte ihm mit einem Nicken zu. „Bonnie und Clyde reloaded", fügte er seiner Geste hinzu und Michael setzte sich auf die Tischkante von Philipps Arbeitsplatz.
„Wenn ihr letzter Raubzug nicht mit einem Todesopfer geendet hätte, wäre es auch nicht zu uns gekommen. Aber wir dürfen die lange Ermittlungsarbeit der Kollegen nicht gefährden. Und diese Auktion, die heute Abend im Theater stattfindet, passt perfekt in ihr Bild. Die Verkäufer sind ein erfolgreiches, junges Ehepaar aus der Start-Up-Szene und haben nur gleichaltrige geladen. Sie haben nur zugestimmt, dass Zwei von uns Undercover dabei sind, die auch in dieses Altersschema passen."
„Ohne dabei Dani und Charlie auf die Füsse treten zu wollen", begann Philipp und verschränkte die Arme, „aber die Beiden passen da auch nicht mehr unbedingt rein. Ausserdem, wo sind die überhaupt?"
„Den weiblichen Part vorbereiten. Weil wir haben ja jemanden, der noch knapp reinpasst und dank ihrer kindlichem Gesicht noch ein paar Jahre jünger wirkt", grinste Michael andeutend und Robert, Philipp und auch Henry sahen ihn erstaunt an.
„Ne!", lachte Philipp und auch Robert musste seine Fassung bewahren. „Wie hast du das denn geschafft?", fragte Henry mehr als erstaunt und Michael zuckte mit den Achseln. „Ein Magier verrät niemals sein Geheimnis.", antwortete er bloss und Robert nahm sein Handy hervor.
„Oh ja, für die Ewigkeit!", verstand Philipp sofort und nahm auch sein Handy hervor. „Leute, meint ihr nicht, dass ihr ein wenig übertreibt?", mahnte Henry und Philipp hob sofort die Hand.
„Henry", begann er langsam, „wir kennen diese Frau immer nur in Band-Shirts, Lederjacken, Jeans, Turnschuhen, dezentem Make-Up und Pferdeschwanz! Das ist ein historischer Moment in der Geschichte von K11."
„Okay jetzt übertreibst du aber", grunzte nun Michael und Robert stupste Philipp mit dem Ellbogen an.
„Ich wette 20 Euro, dass unser guter Micha es aber nicht geschafft hat, sie in ein Gala-Kleid zu stecken. Hältst du dagegen?"
„Ich schliess doch keine Wetten ab, die ich verliere", lehnte Philipp das Angebot ab und Henry seufzte kurz. „Vielleicht unterschätzt ihr sie ja auch?", fügte er dann seinem laut hinzu und bevor Robert und Philipp etwas erwidern konnten, hörten alle das Klacken von hohen Absätzen und Michael hielt seine offene Hand gegen Robert, als jemand an der Türschwelle erschien.
Johanna trug ein schulterfreies, schwarzes Gala-Kleid dass mit silbernen Zeichnungen verziert war. In der selben Farbe, waren auch die durchsichtigen Dreiviertel-Ärmel gestickt. Ihr langes, offenes Haar war mit Zöpfen verziert und das Make-Up war ihrem Teint und Haarfarbe angepasst.
Zur Überraschung aller, trug sie auch ihre Brille nicht, was die geschminkten Augen noch stärker zur Geltung brachte. In ihren Händen hielt sie ein silbernes, langes Portemonnaie und unter dem bodenlangen Kleid waren die Spitzen von schwarzen, geschlossenen High-Heels erkennbar.
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K11 - Bonnie & Clyde
FanfictionEin neues Gangsterpärchen macht München unsicher. Was mit Raubzügen begann, ist nun ein Fall des K11, da ein Mann bei einem der Raubzüge ums Leben gekommen ist. Man hofft, mit einem Undercovereinsatz die Sache zu beenden und einem modernen Märchen z...