Kalter Schauer

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„David Kessler und Elina Breuer. Beide 28 Jahre alt", begann Joschi und hing die Fotos an die weisse Tafel, die sie und Robert vorbereitet hatten, „Beide sind in ihrer Jungend durch kleinere Raubdelikte aufgefallen, hatten sich dann aber anscheinend gefangen. Elina Breuer ist Krankenschwester, Kessler ist Mechaniker in einer Garage. Sie hatten sich auch in dieser kennengelernt, denn Breuer ist Stammkundin dort. Die Fotos der Beiden in der Datenbank waren zwar ein wenig älter, doch ich erkannte sie sofort!", endete sie ihre Erzählung und drehte sich zu Robert, der sie zufrieden anlächelte. „Sehr gut! Damit ist uns schon sehr geholfen! Wir wissen es zumindest nun, mit wem wir es zu tun haben!"

„Die Kollegen konnten sie niemals identifizieren, weil sie Masken aufhatten. Das konnten sie bei der Auktion jedoch nicht. Wir müssen alles durchgehen. Ihr Background, Freunde, Familie. Irgendetwas das uns verraten könnte, wo sie sich mit Philipp aufhalten und..." Joschi stoppte sich selbst, als ein eiskalter Schauer durch ihre Wirbelsäule ging und instinktiv, rieb sie sich die Arme warm.

„Alles klar?", fragte Robert sofort, der auf sie zukam und ebenso sanft über ihre Oberarme fuhr. „Ähm...ja...mir war kurz kalt. Keine Ahnung warum", murmelte sie und sie, sowie Robert sahen auf, als die Türe zum Büro aufging und Michael zusammen mit den Frauen hineinkam.

„Sind das die Schweine?!", knurrte Michael sofort und Robert, sowie Joschi, sahen ihren Chef erstaunt an. Michael wirkte aggressiv, angespannt und kurz davor, zu explodieren. Ein Zustand, der Robert nur sehr selten und Joschi noch nie gesehen hatte.

„Sie haben Michael kontaktiert", begann Dani zu erklären, „das Gespräch endete abrupt, als man hörte, wie jemand geschlagen wurde. Wir konnten das Gespräch nicht zurückverfolgen, dazu war es zu kurz. Wir konnten es zwar aufzeichnen, aber es war nichts zu hören, dass einen Standpunkt verraten könnte..."

„Ach du Scheisse...", flüsterte Robert geschockt und Joschi, schlug die Hände vor den Mund, „...und was wollen sie?"

„250'000 Euro und ein Fluchtwagen. In drei Stunden", sagte Michael nun ruhiger und Robert schüttelte fassungslos mit dem Kopf. „Eine viertel Million in drei Stunden?! Das ist unmöglich!", fügte er seiner Geste an und Michael blickte auf sein Team.

„Deshalb müssen wir ihnen zuvor kommen. Und unser Küken hat schon einen grossen Schritt darin gemacht. Dani und Charlie, ihr recherchiert alles über Breuer. Robert und Joschi, ihr nehmt euch Kessler vor. Ich will alles von ihnen wissen. Welchen Lolli sie als Kinder am liebsten gelutscht haben, wie ihr Klassenschwarm hiess, es ist mir egal! Wir müssen Philipp da raus holen. Die Beiden sind tickende Zeitbomben und drohen zu explodieren! Ich versuche in dieser Zeit, die Dinge zu beschaffen, so unmöglich es scheint."

Alle nickten und während sich alle an ihre Plätze begaben, blieb Joschi inmitten des Raumes stehen und blickte auf die weisse Tafel, wo Philipps Foto neben denen der Täter hing.

„Ich hol' dich da raus Kumpel, versprochen!", sagte sie entschlossen und rannte dann sofort zu ihrem Schreibtisch. 

K11 - Bonnie & ClydeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt