Danach

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Was danach geschah, bekam Philipp nicht mehr mit. Noch in Roberts Armen hatte er das Bewusstsein verloren. Keine Stimmen, keine Schmerzen, keine Übelkeit. Nur die erlösende Schwärze der Ohnmacht. Wie lange diese angehalten hatte, wusste er auch nicht. Es war erst ein leise Piepen, was ihn weckte. Sein Bewusstsein begann langsam wieder Formen anzunehmen und seine Sinne begannen zu funktionieren. Es roch nach reinem Alkohol und Medikamenten. An seiner Haut klebten Dinge und an seinen Armen waren Dinge angebracht worden. „Philipp?", hörte er eine Stimme und etwas legte sich auf seine Wangen. Dieses Mal war es warm und angenehm. Langsam schaffte er es, die Augen ein stückweit zu öffnen und er blickte direkt in die erleichterten Augen Johannas, die sich mit Tränen füllten. „Hey...", flüsterte sie mit einem Lächeln und Philipp spürte, wie sie ihm über die Haut strich, „...da bist du ja wieder..."Er zwinkerte ein paar Mal und atmete tief durch. Sein ganzer Körper fühlte sich lahm und klamm an. „Du bist im Krankenhaus...die Ärzte haben die Blutvergiftung in den Griff bekommen und die Therapie schlägt an. Du wirst wieder vollkommen gesund!" Johannas Lautstärke der Stimme war sehr zart und behutsam eingestellt. „Wie..." Philipp schluckte, um sich die trockene Kehle anzufeuchten, „...wie lange war ich weg?", fragte er dann.


„Zwei Tage. Du hattest sehr hohes Fieber und viel Ruhe gebraucht.", erklärte Johanna und atmete dann tief durch. „Philipp...ich...es tut mir so leid" Ihre Lippe zitterten und die Tränen, begannen über ihre Wangen zu laufen. „Wenn ich besser auf Henry und auf die Situation aufgepasst hätte...dann wäre das nicht passiert!" Philipp hob langsam seine Hand und nahm eine Johannas von seinen Wangen und drückte dann zu. „Du hast alles richtig gemacht", sagte er leise, „Du konntest doch nicht ahnen, dass einer der Security so ausrastet..." Um seine Aussage zu bekräftigen, drückte er nochmals zu und sah Johanna tief in die Augen. „Das ist nicht wegen dir passiert...hör auf, dir immer die Schuld zu geben!"Johanna nickte langsam und räusperte sich. „Danke. Danke, dass du mich das nicht nochmals hast durchleben lassen..."Dieser Dank löste in Philipp die unschönen Erinnerungen aus. Er drückte das Geflecht aus seiner und Johannas Händen auf seine Brust und er atmete tief durch. Sofort war Johanna auf ihren Füssen und strich mit der freien Hand Philipp über seinen Kopf. „Hey...es ist vorbei okay? Niemand kann dir mehr was antun!", sprach Johanna ihm aufmunternd zu und nun war es Philipp, der nickte. Johanna sah zur Türe als es klopfte, und Robert, sowie Charlie, Dani und Michael dann am Türrahmen standen.


„Da ist ja unser edler Ritter der Tafel", sagte Robert mit einem Lächeln und er, sowie die Frauen, platzierten sich um Philipps Bett herum. „Hey Leute...", begrüsste er sie mit einem Lächeln. „Du siehst echt scheisse aus", bemerkte Dani in ihrer gewohnten Art und Philipp musste lächeln. „Ich hau dir mal die Kniescheibe raus und lass eine offene Wunde entzünden, dann reden wir wieder", gab er danach zurück. „Darf ich noch jemand anderes hereinlassen?", fragte Michael, der noch immer am Türrahmen stand und Philipp nickte langsam. „Okay, vorsichtig", sagte Michael ungewohnt sanft und half Henry, der inzwischen einen leichten Pullover, Sweatpants und Pantoffeln trug, stützend in den Raum. Mit einem Arm, hatte sich Henry bei Michael eingehängt und mit der anderen, zog der den Infusionsständer hinter sich her. „Frischling", freute sich Philipp und Robert, sowie Charlie, machten leicht Platz und nahmen einen Stuhl hervor, so dass Henry sich neben Philipps Bettseite setzten konnte. „Bist echt blass um den Lippen", scherzte Philipp und Henry, der sich nun die schmerzende Seite hielt, konnte nur grinsend mit dem Kopf schütteln. „Schön, dich wieder unter uns zu haben, Junge!", sagte Michael und steckte Philipp die Faust entgegen. Dieser verstand und puffte dann mit seiner geballten Hand gegen die Michaels. „Was ist eigentlich passiert, nachdem ich abgedriftet bin? Ich hatte vorher noch einen Schuss gehört...", fragte Philipp nach einer Weile und Michael holte tief Luft.„Breuer hat eine Tochter, die für uns die Übergabe machte in der Hoffnung, an die Vernunft ihrer Mutter appellieren zu können", begann Michael zu erzählen, „allerdings klappte das nicht und die Beide sind den Hang hinuntergestürzt, überstanden dies aber zu Glück unverletzt. Dani konnte im rechten Moment noch einen Warnschuss abgeben, nachdem sie und Charlie bei Breuer angekommen waren. Die Frau wird jetzt eine schöne Narbe am Oberschenkel haben. Allerdings konnte sie verhaftet werden und Emilie, so heisst die Tochter, ist nun wieder bei ihrer Tante und wird erstmal mit ihrer Mutter nichts mehr zu tun haben wollen."„Verständlich", merkte Robert mit einem Seufzen an und alle stimmten ihn mit einem Nicken zu. „Und Kessler?"„Robert und Joschi waren in Bereitschaft da wir nach der Eskalation wussten, dass nicht mehr viel Zeit blieb. Während Robert mit ein paar Kollegen, ein wenig ab von der Hütte blieben, schlich sich Joschi mit Nils an die Hütte an und warteten auf den geeigneten Moment", antwortete Michael und Philipp blickte dann zu Joschi. „Du hast Kessler ausser Gefecht gesetzt?", schlussfolgerte er und Joschi nickte langsam. „Er wird dank mir eine Narbe am Oberarm haben. Aber das wird wohl die Kleinste, seiner Sorgen sein", fügte sie an. „Ich habe am Morgen noch mit dem Staatsanwalt gesprochen", mischte sich nun Charlie ein, „Er wird für die Beiden die Höchststrafe von 15 Jahren verlangen und denkt, damit durchzukommen. Wahrscheinlich werden die Beiden dann auch noch anschliessend verwahrt."„Hoffentlich", flüsterte Philipp, „Die haben wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun..." „Definitiv nicht", stimmte Michael zu, „Nun zählt es für uns aber, die Sache abzuschliessen. Ausserdem wollen wir ja, dass Philipp und Henry bald wieder das Büro unsicher machen werden. Alles andere ist Nebensache."„Ich bin überhaupt froh, dass wir Beide noch haben!", murmelte Johanna und umarmte Philipp der seine Arme um sie legte und ihr auf den Rücken klopfte. Robert und die Frauen dagegen, legten ihre Hände auf Henrys Schultern und lächelten

ENDE

-------Hallo ZusammenIch bedanke mich für eure fleissigen Kommentare. Schön, dass es euch gefallen hat. ^^Bald wird es auch wieder weiter gehen mit dem Titel "Im Namen der Ehre". :-)Bis baldEure Jen

K11 - Bonnie & ClydeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt