7. Kapitel

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Aether POV

Ich starrte auf das Wasser. Wartete, dass ein Fisch anbeißen würde. Ich wartete schon ewig. Und es passierte nichts.
„Ich vergifte gleich den ganzen See“, murrte ich.
„Was ist denn mit dir los? Gereizt? Erdbeerwoche?“, fragte Paimon.
„Was für ´ne Woche?“
„Egal, egal. Na hör mal, wenn hier keiner anbeißt, probieren wir es eben woanders?“
„Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, nachher wollte ich Xiao beim Training zusehen“
Da wackelte Paimon mit den Augenbrauen.
„Sosososososo, der hübsche Yaksha also schon wieder?“, kicherte sie.
Ich zog die Angelschnur aus dem Wasser, verschränkte die Arme. „Findest ihn also hübsch, was?“
„Na, ist er doch, oder nicht?“
„Doch, ist er“
„Ich glaub du bist verknallt“
Ich riss die Augen auf, spüre, wie mir das Blut in den Kopf schoss.
„W-Was?! Was du für Blödsinn redest“, murrte ich, nahm schnell mein Gepäck vom Boden auf. Ich hörte das dreckige Grinsen in Paimons Stimme, als sie sagte: „Aber du redest ziemlich oft von ihm. Und wenn er da ist, siehst du aus wie so ein verliebtes Mädchen, das ihre erste große Liebe anschaut“
„Paimon... Ich koch dich gleich“
„Paimon sagt nur die Wahrheit!“

Ich seufzte, stopfte die Körder zurück in meinen Beutel. Wieso zitterte ich jetzt so? Das war doch nur ein dummer Witz von Paimon, wie immer... Wieso wurde ich deshalb nun so unglaublich nervös? Ich musste an gestern denken... Als ich bei ihm war. Ich war einfach so schnell eingeschlafen... Und als ich aufwachte, hatte er mich so fest an sich gedrückt.. Mein Magen schlug Purzelbäume. Gott, wie nervös ich da war. Er hatte es bestimmt gemerkt... Aber er war so...weich... Und warm... Ich wollte-

„Also stimmt es?“, fragte sie, unterbrach meine Gedanken, schwirrte neben meinem Kopf und hob sich kichernd die Hände vor den Mund.
„Wa... Nein! Jetzt hör schon auf“
Ich stampfte los, sie folgte mir.
„Das wäre zuckersüß, wenn es so wäre! Ich bin ein absoluter Fan von diesem Gedanken“, nickte sie.
„Ich hab gar keine Zeit für solche Dinge... Und außerdem... Sind wir beides Männer“, seufzte ich.
„Na und? In dieser einen Geschichte waren doch auch zwei Mädchen ineinander verliebt... Und was ist mit Xingqiu und Chongyun?“
Ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke.
„Was?! Die führen... SO eine Beziehung?!“
„Also... Wenn selbst Paimon das weiß, bist du ja schon bisschen doof“
Dafür bewarf ich sie mit der Angelschnur, worüber sie sich wieder aufregte.
„Ich rede mal mit Xingqiu darüber“, murmelte ich. Konnte sie.. Wohlmöglich wirklich Recht haben?
„Das ist schon ein Geständnis, dass Paimon Recht hat“

Beleidigt lief ich schneller. Das stimmte nicht... Oder? Wieso verhielt ich mich so komisch wenn sie das sagte? Stimmte es doch?! Aber... Ich war noch nie verliebt.. Hatte mir noch nie über so etwas Gedanken gemacht...
„Das wäre wirklich nicht schlimm-“, plapperte sie weiter, ich unterbrach sie.
„Ist okay, ist okay, sei ruhig jetzt... Da werd ich nervös, okay?“
Sie kicherte nur.
„Aether ist verliebt~ Verliebt, verliebt, verliebt~“
„Paimon, ich schmeiß dich gleich in den See“
Quiekend flog sie davon, während ich ihr nachrannte.

Es war schon ziemlich spät, als ich zum verabredeten Treffpunkt kam. Doch niemand war dort.
„Ganyu? Xiao?“, rief ich, lief umher. Paimon hatte ich Zuhause gelassen. Sie hatte einfach nicht aufgehört mich zu ärgern...
Keine Antwort. Waren sie doch nicht da?
„Xiaaoooo“, murmelte ich vor mich hin. Kam er nicht eigentlich sofort, wenn ich ihn rief?

„Xiao?“

Nichts. Niemand. Jetzt bekam ich Angst.
„Xiaaaooo.. Hilfe, hilfe“, murmelte ich. Immer noch nichts. Was war da los?! In meinem Kopf läutete die Alarmglocken. Plötzlich raschelte etwas, ich drehte mich um.
„Oh! Aether“
Es war Ganyu!
„Ganyu... Trainierst du mit Xiao?“, fragte ich sie hektisch.
Sie seufzte, schüttelte den Kopf. „Eigentlich waren wir ja heute dafür verabredet, aber er kam nicht. Ist wohl was dazwischen gekommen. Deshalb trainiere ich hier alleine etwas. Willst du mitmachen?“
Ich riss die Augen auf. Er kam nicht?
„Ich... Tut mir Leid, ich suche ihn lieber. Nicht, dass was passiert ist“
„Oh okay. Aber mach dir keine Sorgen. Er kann bestimmt selber auf sich aufpassen“, sagte sie zuversichtlich.
Das beruhigte mich absolut nicht.

„Viel Spaß dir noch“, sagte ich, neigte den Kopf und lief dann schnell davon. Er kam nicht, wenn ich ihn rief. Das war nicht gut. Ganz und gar nicht. Natürlich war er stark und konnte auf sich selbst aufpassen. Wenn es um Monster ging, oder darum, jemanden zu beschützen. Aber was war mit ihm selbst? Was, wenn das Monster in ihm selbst war? Wenn die Dunkelheit versuchte ihn...
Panisch schüttelte ich den Kopf. Ich musste los. Schnell.

Don't leave me ~ Xiao x Aether | Genshin Impact ~ PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt