12. Kapitel

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Xiao POV

Ich starrte auf die Qingxin. Es wurde immer dunkler. Bald war es Zeit sich zu Aether aufzumachen... Langsam erhob ich mich, streckte mich.
Aether... Was ich zu ihm gesagt hatte... Mir wurde warm und ich schüttelte schnell den Kopf. Dann beugte ich mich hinunter und pflückte eine der Blumen. Es war Zeit, zu ihm zu gehen.

Mondstadt war immer so laut. Ich mochte es hier nicht.Obwohl es bereits dunkel war, waren die Bewohner noch draußen, machten lautstark Musik und tanzten. Ich seufzte und verkrampfte mich. Na super, ich hatte mit Aether gar nicht ausgemacht, wo wir uns denn treffen würden...
„Oha! Was für ein seltener Besuch!“, ertönte eine Stimme und ich verzog das Gesicht, als mir klar wurde, dass ich angesprochen wurde. Also drehte ich mich um. Grüne, leuchtende, große Augen, eine Harfe in der Hand, seltsame Haare.
„Was machst du denn hier?“, fragte er und ich starrte auf die Harfe.
„Hmpf“, machte ich nur und drehte mich weg. Was wollte dieser Barde jetzt von mir... Und wieso kannte der mich?
„Oh, lass mich raten... Du suchst den Traveler?“, kicherte er.
„Eventuell“
„Ich kann dich zu ihm bringen~“

Da lief er davon, sein grüner Umhang wehte hinter ihm her. Seufzend folgte ich ihm. Er zupfte an seiner Harfe und ich blieb stocksteif stehen. Diese Melodie... Sie war so warm und wohltuend... Sie erfüllte meinen gesamten Körper mit einer unglaublichen Ruhe... Die Stimmen verstummten komplett und ich entspannte mich.
„Hmhmhm.. He, kommst du?“, summte der Barde und zog mich plötzlich mit.
„Was? Hey... Lass das mit der Musik“, beschwerte ich mich und ließ mich aber mitziehen.
„Wieso? Du magst das doch?“, lächelte er und ich starrte ihn an. Der... Er verströmte etwas... Unmenschliches... Das war kein gewöhnlicher Barde...

„Xiao! Oh und Venti... Hey!“, ertönte Aethers Stimme und ich hob den Kopf. Er stand lächelnd vor uns, verzog dann die Augenbrauen. „Was macht ihr?“, fragte er.
„Ich wollte ihn nur zu dir führen!“, sagte Venti und ließ mich los.
Ich starrte wieder zur Harfe. Venti. Das war er also wirklich. Der Anemo-Archon? Wieso konnte er nur so eine unglaublich beruhigende Musik spielen? Diese Töne... Die mich einst retteten... Das waren sie doch oder? Das waren sie ganz sicher... Zögernd streckte ich die Hand aus. Er sollte sie nochmal spielen... Ich wollte es nochmal hören...
„Ich hab schon gewartet“, sagte Aether, riss mich aus meinen Gedanken und umarmte mich.
„Ulala! Viel Spaß! Ich geh mal zur Morgenröte und schnorre mir etwas Wein!“
Nach diesen Worten war der Barde auf und davon.

„Tut mir Leid, dass ich dir nicht gesagt habe, wo wir uns treffen“, schmollte der Blonde und ließ mich los.
„Schon in Ordnung“, murmelte ich.
Aether lächelte mich an und ich wurde etwas.... Nervös? Er bemerkte es wohl, denn er kicherte schon wieder. Wir liefen los, zu einem größeren Haus. „Ganz oben wurde mir ein Zimmer gegeben“, sagte er und wir liefen die alten, knarzenden Treppen hoch. Oben angekommen, schwirrte Paimon uns entgegen.
„He! Du bist einfach gegangen, ohne was zu sagen!“, beschwerte sie sich. „Ich hab Hunger!“
Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders. Immer noch bei dieser Melodie... Weshalb diese fliegende Begleiterin mich im Moment absolut nicht störte.
„Ich mach ja schon was... Oder geh doch zu Sarah, die gibt dir bestimmt was!“
„Jaja! Du willst Paimon nur loswerden! Um zu turteeeeln!“
Sie kicherte und ich sah sie fragend an. Was hatte sie nur immer mit diesem turteln?
„Jetzt geh schon“, beschwerte Aether sich und schaffte es tatsächlich, dass der fliegende Vielfraß verschwand.
„Hach... Jetzt ist sie erstmal beschäftigt“, seufzte Aether und setzte sich auf das Bett. Ich setzte mich neben ihn, sah mich um. Bilder hingen an der Wand... Im Regal stapelten sich diverse Dinge... Das Zimmer war ziemlich klein aber... Es war gemütlich.
„An was denkst du? Du bist so abwesend... Ist was passiert?“, fragte Aether mich besorgt und lehnte sich gegen mich.
„Was? Nein... Alles ist gut. Wie geht es dir denn?“, fragte ich und fuhr durch seine goldenen Haare...
„Mir geht’s gut... Wenn du bei mir bist“

Wenn er so etwas sagte... Dann löste das irgendwas in mir aus, das ich nicht kannte und mit dem ich absolut nicht umgehen konnte. Deswegen blähte ich nur die Wangen auf und sah zur Seite. „Na dann muss ich wohl öfter bei dir sein, damit es dir immer gut geht“, antwortete ich.
Aether kicherte, dann warf er sich plötzlich gegen mich und drückte mich runter auf das Bett. Überrascht sah ich ihn an.
„Du bist echt niedlich“, sagte er.
„Was? Nein... Du bist das“
„Du viel mehr“
„.... Willst du diese Diskussion jetzt die ganze Nacht führen?“
„Am liebsten für immer“
Er beugte sich zu mir hinunter und legte seine Lippen auf meine. Ich war viel zu überrascht um den Kuss zu erwidern. Verdammt, mir wurde schon wieder so warm...
„Das ist wirklich niedlich, wenn du so rot wirst“, sagte er dann, war selbst knallrot.
Ich legte die Arme um ihn, zog ihn zu mir und drehte mich dann, sodass er nun auf dem Bett lag und ich über ihm war.
Wir starrten uns an. Er hatte wirklich schöne Augen....
Etwas zögernd legte er seine Hand auf meine Wange. „Weißt du, dass du wunderschön bist?“, flüsterte er.
Ich sah zur Seite. „Aether... Sag so etwas nicht, das bringt mich noch um“
„Tut mir Leid“, kicherte er leise.
Schnell drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen, dann richtete ich mich auf.

„Du wolltest doch etwas zu essen machen?“, fragte ich dann.
„Oh, na ja, Paimon wird ja jetzt was haben“
„Aber du musst etwas essen“
„Ach, ich bin papsatt von vorhin noch“
„Wäre das nicht so eine nervige Sache, würde ich dir etwas zu essen machen“
„Waaas? Sag nur, der schützende Yaksha kann etwa nicht kochen?“, grinste Aether.
„Wenn es sein muss schon, ich finde es einfach nur nervig“, schnaubte ich.
„Außer es ist Mandeltofu?“, lachte er.
Ich sah zu ihm und lächelte etwas.
„Oh!“, rief er aufgeregt.
„W-Was denn?!“
„Man sieht dich wirklich nicht oft lächeln... Dabei liebe ich das, wenn du das tust“
Der konnte auch nicht still sein... Er überhäufte mich mit Komplimenten und ich hatte keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte... Also saß ich nur ziemlich hilflos da und tippte mit meinem Finger gegen das Bett.
„Tut mir Leid... Ich weiß, ich überfordere dich“, sagte Aether und sah mich entschuldigend an.
„Schon okay, da kannst du ja nichts dafür“, seufzte ich.
„Aber.. Lass uns die Zeit noch ausnutzen, bis Paimon kommt“, murmelte er leise und legte die Arme von hinten um mich.
Ich schloss die Augen. Seine Berührungen fühlten sich so gut an... Ich wünschte, er würde niemals damit aufhören...

Don't leave me ~ Xiao x Aether | Genshin Impact ~ PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt