Kapitel 9

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Hoseok

"Hoseok, mein Junge, wie geht es dir?" Ruft Francesco, als ich vor ihm stehen bleibe.

Ich lache und umarme ihn. "Es geht mir blendend. Und dir Schnuckel? Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, wo wir uns zuletzt gesehen haben" sage ich und wir steuern auf die Bar zu.

"Das letzte Mal haben wir uns vor drei Tagen gesehen" schmunzelt er und ich zucke mit den Schultern. "Ich hab dich so gern, ich könnte dich jede Nacht sehen. Aber dann würden meine Eltern durchdrehen. Die haben herausgefunden, dass ich in Clubs gehe" sage ich und bestelle mir sofort ein alkoholisches Getränk.

"Shit, wie das denn? Haben sie mittlerweile Spione auf dich gesetzt?" Fragt er entsetzt und ich presse meine Lippen aufeinander.

Francesco weiß die Situation mit meinen Eltern und mir.

Schon seit ich das erste Mal hier hin gekommen bin.

War auch nur reiner Zufall, dass er es herausgefunden hat.

Ein scheiß, dass man als betrunkener immer die Wahrheit sagt.

"Nope, aber ein gewisses Arschloch musste es ihnen sagen. Jetzt habe ich Hausarrest am Hals und verdammte blaue Flecken am Körper. Diese Pisser tun echt alles, um ihr ansehen zu wahren" grummel ich und exe sofort das Glas, welches vor mir auf den Tresen gestellt wurde.

"Mich würde es nicht wundern, wenn sie mir irgendwann Wachhunde zur Seite stellen, nur damit ich ja nichts schlimmes anstelle. Nur zu schade, dass es schon viel zu spät ist" lache ich und spüre auf einmal einen stechenden Blick in meinem Rücken.

Ich drehe meinen Kopf leicht und sofort fällt mir der Mann in den Blick, auf den ich solch einen Hass verspüre.

Oh my, verfolgt er mich etwa oder wieso treffen wir so oft aufeinander?

Ich seufze und drehe mich zurück zu Francesco. "Am besten sollte ich mir einfach das Geld einstecken und in ein anderes Land flüchten und ein neues Leben aufbauen. Aber sie würden sofort wissen, wo ich bin und hinterher kommen" murre ich und lasse meinen Kopf auf den Tresen fallen.

"Dann komm doch einfach zu mir" bietet Francesco an und ich schüttel sofort den Kopf. "Sie würden dich platt machen. Wir haben keine Chance gegen sie. Ich muss mich ihnen beugen" seufze ich und nehme das nächste Glas entgegen und trinke es schnell aus.

"Und was machen wir jetzt?" Fragt er leise und ich denke nach. "Ich hab ehrlich keine Ahnung. Ich werde wohl eine Frau heiraten müssen und dann mit ihr Sex haben und die Firma übernehmen und mein ganzes Leben wegwerfen" spreche ich angewidert aus.

Es wird still zwischen uns und ich lasse das Glas stehen.

Ich setze mich dann langsam wieder richtig auf und hole mein Handy heraus, da es immer wieder vibriert.

Monsterdad

Wo bist du.

Wieso bist du nicht in deinem
verdammten Zimmer?!

Bist du etwa wieder zu diesem
Club gegangen?

Wenn wir dich finden, dann
kannst du dich auf was gefasst machen.

Beruhig dich.

Ich bin bei einem Freund

Wir lernen gemeinsam.

Tze.

Du kommst sofort
nach Hause.

Fein.

Ich seufze und lege es wieder weg.

Ich fahre mir durch meine braunen Haare und überlege.

"Kannst du mich nicht einfach adoptieren?" Frage ich frustriert und er lacht leise. "Wenn es nur so einfach wäre. Aber du bist doch schon volljährig. Wieso ziehst du nicht einfach dein Ding durch und widersetzt dich ihnen?" Fragt er und ich schnaube, ehe ich meinen Pullover etwas hochschiebe.

"Weil dann genau das dabei herauskommen würde. Und ich habe keine Lust, wieder in der Ecke zu liegen" Murmel ich und lasse den Pullover wieder los. "Du könntest sie auch in den Ruin treiben. Wenn du irgendwann die Firma übernommen hast, dann kannst du doch alles dafür tun, dass sie untergeht" überlegt er und ich stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab. "Keine so schlechte Idee. Aber das will ich den Mitarbeitern nicht an tun. Wer weiß, wie verzweifelt sie dann sind, um einen Job zu suchen" meine ich und er seufzt.

Ich stehe dann auf. "Ich sollte gehen, bevor sich der Idiot, welcher sich mein Vater nennt, noch irgendwas tut, was mich bereuen lässt" Witzel ich, doch spüre den bitteren Nachgeschmack.

Er zieht mich in seine Arme und zucke kurz zusammen, als er ein paar Stellen trifft. "Entschuldige. Wir sehen uns. Pass auf dich auf" ich nicke und dann löse ich mich aus der Umarmung, ehe ich den Eingang des Clubs ansteuere.

Doch dann stellt sich mir eine große, breite Figur in den Weg.

"Hätte nicht gedacht, dich hier zu sehen" sagt er und an seinen Augen kann ich erkennen, dass er grinst.

Ich ignoriere ihn und gehe an ihn vorbei.

"Ey, ich rede mit dir" zischt er und packt sich mein Handgelenk.

Ich zische sofort auf und schubse ihn von mir weg. "Pack mich nicht an" knurre ich und er hebt eine Augenbraue.

"Naw, hast du Angst?" Spottet er und ich lache höhnisch. "In deinen Träumen"

"Vielleicht sollte ich dir zeigen, was Manieren sind" raunt er und ich verdrehe meine Augen. "Ich verzichte, danke" er hält meine Hand wieder fest.

Genervt sehe ich ihn an, da er mich nicht gehen lässt. "Was verdammt willst du von mir?" Zische ich. Langsam kommt er mir näher und mein Herz setzt augenblicklich einen Takt aus. Kurz vor meinem Ohr bleibt er stehen und ich spüre seinen Atem auf meinem Nacken. " Dein Leben zerstören. Dir zeigen, was passiert, wenn man sich mit Viper anlegt" haucht er in mein Ohr und auf meinem Körper breitet sich eine Gänsehaut aus.

Leise gluckse ich. "Dafür bist du schon längst zu spät" Murmel ich und verwirrt sieht er mich an, ehe ich ihn dann wegschubse.

Er stolpert zurück und schnell verlasse ich den Club.

Ich Versuche, mein schnellschlagendes Herz zu beruhigen und mache mich auf den Weg nach Hause.



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