Bloody Lips

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Jedes Ende ist ein neuer Anfang, und hinter jedem Anfang wartet ein neues Abenteuer...

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Ich schlug augenblicklich meine Augen auf und setzte mich schlagartig auf. Ich schnappte nach Luft und sah mich panisch im Zimmer um. Wo war ich? War ich jetzt tot? War das der Himmel? Oder war ich in der Hölle?

„Clara", meinte Kol erleichtert und ich schaute verwirrt zu ihm auf. War er auch tot? „Was ist passiert?", fragte ich ihn panisch und schaute mich weiter in dem Zimmer um. Es glich einer Holzhütte im Wald. „Wo sind wir?"

„Du bist gestorben", meinte er und ich sah die Trauer in seinem Blick. Ich konnte mich wieder an das Auto erinnern und atmete tief ein. „Ich bin tot", murmelte ich und sah wieder das Auto vor mir, was auf mich zuraste.

„Irgendwie schon", erwiderte er und ich sah wieder zu ihm auf. „Nachdem die Leitung abgebrochen ist und du nicht mehr geantwortet hast, bin ich zu dem Haus deiner Freundin geeilt und habe dann dich dort auf der Straße..." Er schluckte und brach ab. „...tot aufgefunden", beendete ich und griff mir an den Hals.

„Ich habe dich daraus geholt und hierhergetragen", beendete er seine Erzählung und ich erwiderte: „In eine Hütte?" „Im Wald, ja. Ich dachte mir es ist erstmal besser, wenn du von Menschen weg bist", meinte er und ich schluckte. Ich hatte einen brennenden Durst und ich wusste auch nach was.

„Ich bin mit deinem Blut im Kreislauf gestorben", schlussfolgerte ich und er nickte. „Ich will dir die Entscheidung überlassen, ob du jetzt Menschenblut trinken willst oder nicht", meinte er und sofort antwortete ich: „Ja." Überrascht sah er mich an und ich musste irgendwie lächeln. „Ich wollte schon immer ein Vampir werden. Ich meine, es ist schockierend, dass mein Leben so urplötzlich geendet hat, aber ich habe jetzt was ich wollte", meinte ich und dachte darüber nach, wie es nun weitergehen würde.

„Damon und Stefan wollten mich nie verwandeln. Sie wollten, dass ich ein Mensch bleibe und ein menschliches glückliches Leben habe. Meine Tante Liz verabscheut Vampire und vernichtet sie um die Stadt zu schützten. Caroline weiß nichts über Vampire", meinte ich und plötzlich kamen mir die Tränen. Ich konnte ihnen allen nicht sagen, dass ich ein Vampir war.

„Es wird alles gut, Darling", flüsterte Kol und umarmte mich zart. Die Umarmung tat gut und ich erwiderte sie schluchzend. „Danke", schluchzte ich und plötzlich wusste ich, was ich tun sollte. Ich löste mich wieder von ihm und sah ihm in die Augen, in diese wunderschönen braunen Augen. Ich lächelte und wischte mir die Tränen weg.

„Lass uns abhauen", meinte ich und Kol sah mich überrascht an. „Ich meine es ernst", festigte ich meinen Entschluss und er fragte mich: „Und du bist dir ganz sicher?" Ich nickte, ich wusste ich wollte mich auf ihn einlassen. Ich wollte mit ihm zusammen sein. Ich wollte mit ihm alleine sein und mein neues Leben als Vampir annehmen.

„Ich will endlich richtig leben. Ich will Spaß haben, mit dir zusammen sein, mein neues Leben genießen. Ich muss einfach Mystic Falls verlassen. Hier ist einfach alles zu kompliziert geworden. Ich kann mich nicht zwischen Forbes und Salvatore entscheiden. Ich kann mich nicht zerreißen und weiß nicht zu welcher Familie ich gehöre. Deshalb nehme ich die dritte Option. Ich entscheide mich für dich", meinte ich und lächelte ihn an. Er erwiderte mein Lächeln jetzt und küsste mich zärtlich.

Als er sich wieder löste flüsterte er: „Du bist unglaublich, Clara." Ich lächelte, während er mich auf dem Sofa, auf dem ich erwacht war, sitzen ließ und durch das Zimmer zu einer schwarzen Tasche ging. „Du brauchst Blut", meinte er und ich grinste. „Ja, was hast du zum Anbieten?", fragte ich lächelnd und er kam grinsend mit einem Blutbeutel in der Hand zu mir zurück.

„Blutgruppe 0 Positiv", meinte er und reichte mir den Blutbeutel. „Wenn du mich fragst das beste Blut und ich kenne schon alle möglichen Blutgruppen", fügte er hinzu und ich schüttelte grinsend den Kopf. „Danke", meinte ich zu ihm und nahm den dunkelroten Blutbeutel entgegen. Ich öffnete ihn und starte auf die Öffnung. Es gab kein zurück mehr, wenn ich das Blut getrunken hatte, würde ich endgültig ein Vampir sein.

Noch befand ich mich in der Teilverwandlung, war nicht richtig tot, aber auch nicht lebendig. Trank man in vierundzwanzig Stunden kein Blut, dann starb man endgültig. Aber das war für mich keine Option, ich wollte zum Vampir werden. Ich näherte den Blutbeutel meinen Mund und legte meinen Mund auf die Öffnung.

Ich saugte an der Öffnung und schon floss das frische Blut in meinen Mund. Es schmeckte so herrlich, so unbeschreiblich. Es verlieh mir Kraft und ich verstand nun Damon, wieso er so auf Menschenblut abfuhr. Wenn man so etwas trank, wollte man nie wieder etwas anderes trinken. Wie konnte Stefan nur Tierblut trinken, wenn er so etwas unglaubliches haben konnte?

Ich konnte nicht genug bekommen und innerhalb weniger Sekunden war der ganze Blutbeutel leer getrunken. Ich zerquetschte ihn in meiner Hand und saugte gierig daran um noch an ein paar Tropfen Blut zu kommen. Irgendwann akzeptierte ich, dass nichts mehr rauskam und löste meinen Mund von dem Beutel.

Ich lächelte Kol an und fuhr mir mit der Zunge über meine Eckzähne, die kurz spitz geworden waren. Ich war nun offiziell ein Vampir und ich freute mich über diese Tatsache. Mein größter Traum war wahr geworden und ich freute mich wie ein kleines Kind, dass sein gewünschtes Geschenk zu Weihnachten bekommen hatte.

Ich umarmte Kol freudig und lächelte übers ganze Gesicht. Ich fühlte mich jetzt so stark und fast wie ein anderer Mensch. Ich ließ die menschliche Clara hinter mir und eine neue Clara wurde geboren. Diese Clara würde nie wieder schwach sein oder schüchtern. Sie war stark und würde sich von niemanden etwas sagen lassen. Sie war ein Vampir und mächtiger als je zuvor. Sie hatte aber auch ihre Dunklen Seiten, die ich nun mit der Zeit kennenlernen würde.

Als ich mich wieder von Kol löste und ihn angrinste, strich er mir mit dem Daumen über meinen linken Mundwinkel. Ich hatte wohl noch etwas Blut dort gehabt. Er strich mit seinem Finger zart über meinen Mund, dann sah er mir tief in die Augen und küsste mich leidenschaftlich.

Vom Schicksal gezeichnet - DarksideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt