„Besuchst du uns wieder einmal?", fragte mich Damon übers Telefon und ich erwiderte: „Ich weiß nicht, im Moment ist es ungünstig. Ich vermisse euch, aber ich bin mit Kol gerade in Mallorca." Es war nicht mal gelogen, wir waren wirklich in Mallorca.
„Klar, ich habe nur letztens wieder gemerkt wie du mir fehlst", meinte er und ich fragte ihn sofort eindringlich: „Was ist passiert?" „Der Gründertag war letztens und du hast irgendwie bei dem Fest gefehlt", antwortete er mir und ich hörte bei seiner Stimme heraus, dass das nicht alles war.
„Was ist beim Fest vorgefallen?", fragte ich weiter nach. Irgendwas musste vorgefallen sein, denn wir redeten von Mystic Falls, da passierten immer eigenartige Dinge. „Es gab ein großes Feuerwerk und...", er brach ab und ich meinte: „Damon." Er stöhnte und beendete seinen Dialog: „...alle Gruft Vampire wurden bei dem Fest vernichtet."
„Was?", fragte ich und verstand nicht ganz. Meinte er wirklich damit, dass alle vernichtet wurden? „Ja, also es gab so eine Erfindung gegen uns Vampire, die aktiviert wurde und das hohe Geräusch konnten nur wir hören, was uns außer Gefecht gesetzt hat. Die Deputys haben alle Vampire in die Kellerräume der alten Praxis gebracht und sie dort in Flammen gelegt."
„Ist das alles?", fragte ich nach und es blieb kurz still, dann gestand er mir: „Ich war auch dort unten." „Du machst Witze, oder?", fragte ich ihn geschockt und er erwiderte: „Nein Clara, aber Bonnie hat einen Zauber gesprochen und Stefan hat mich dann da rausgeholt. Mir ist danach nur klar geworden, dass dies mein Ende hätte sein können und ich mir nicht vorstellen hätte können, von dir keinen richtigen Abschied gehabt zu haben."
„Du hast es Gott sei Dank überlebt", hauchte ich und war geschockt über den Gedanken, dass er dort draufgehen hätte können. „Ich vermiss dich, Clara und das tun wir alle", meinte er und ich merkte, dass ich ihn ebenfalls vermisste, sie alle. Ich konnte ihnen aber nicht gegenübertreten. Ich war ein Monster geworden und sie wussten es noch nicht mal.
„Ich muss jetzt aufhören", machte ich schnell Schluss und legte auf. Ich bemerkte, dass ich Hunger hatte. Ich kramte im Kühlschrank herum und merkte schnell, dass die Blutbeutel leer waren. „Kol!", rief ich und schon war er in Vampirgeschwindigkeit hier. „Geht's dir gut?", fragte er schon besorgt und ich verdrehte die Augen.
„Ich rufe nur deinen Namen und du sorgst dich schon. Ich wollte dir sagen, dass unser Blutvorrat leer ist und ich Hunger habe", meinte ich und spielte mit einer meiner Haarsträhnen herum. „Dann gehen wir eben jetzt auf die Jagd", erwiderte er und drehte sich schon Richtung Haustür. Ich packte ihn an der Hand und zog ihn zurück. Er drehte sich wieder zu mir und ich lächelte ihn verschmitzt an.
„Ich hätte da an etwas anders gedacht", meinte ich und strich mir mein Haar zurück, so dass mein Hals nun entblößt war. Ich hoffte er verstand meine Zeichensprache. „Blutaustausch ist eine intime Sache", meinte er, während er auf meinen Hals starrte. Ich grinste und küsste ihn kurz. „Noch intimer können wir nicht werden", erwiderte ich und er grinste nun ebenfalls.
„Gut", antwortete er mir und ich lächelte gleich noch mehr. Ich hatte sein Blut köstlich in Erinnerung. Bis jetzt hatte ich es erst einmal getrunken, damals als er mir sein Blut zum Heilen gegeben hatte, als ich noch ein Mensch war. Vielleicht schmeckte es jetzt noch besser, da alles an meinen Sinnen ausgeprägter war.
„Machst du den Anfang oder soll ich?", fragte er mich und ich grinste noch breiter. „Dacht ich's mir", meinte er und grinste mich an. Er hielt mir seinen Arm hin und ich ergriff ihn lächelnd. Ich betrachtete seinen Unterarm und berührte seine Haut zart mit meiner Lippe, dann fuhr ich meine Vampirzähne aus und biss hinein.
Ich hörte ihn kurz stöhnen, als ich mit dem Rücken zu ihm stand und ihm in den Arm biss. Es schmeckte einfach unglaublich, noch köstlicher als ich es in Erinnerung hatte. So süßlich und unbeschreiblich gut. Ich lehnte mich leicht an seine Brust, während ich gierig sein Blut trank. Es schmeckte einfach atemberaubend köstlich und stillte meinen Bluthunger.
„Clara...", stöhnte Kol nach einer Weile und ich wusste, ich musste aufhören. Ich hatte schon zu viel von seinem Blut getrunken, aber es schmeckte einfach so gut. „Clara", wiederholte er noch mal meinen Namen. „Es ist langsam genug", meinte er und ich hörte aus seiner Stimme heraus, dass er schon schwächer wurde. Nur noch ein Schluck, dachte ich mir.
„Clara!", schrie er und mit diesen Worten löste ich abrupt meine Zähne aus seinem Unterarm und riss meinen Kopf hoch. Ich schleckte mir über meine Lippe um keinen Tropfen Blut zu verschwenden und stöhnte vor Rauschgefühlen. Ich hätte mir nicht gedacht, dass es so unglaublich sein würde sein Blut zu trinken, aber ich musste lernen mich besser zu kontrollieren.
Plötzlich kam die Sorge um Kol herbei und ich machte mir Vorwürfe. Ich drehte mich schnell zu ihm um und fragte ihn besorgt: „Geht es dir gut? War das zu viel Blut?" Ich sah ihm an, dass er geschwächt wirkte. Er hielt sich mit einer Hand leicht den Kopf, als hätte er Kopfschmerzen und stützte sich jetzt leicht an der Wand ab. Seine Augen waren geschlossen.
„Geht schon", murmelte er und ich sah ihm an, dass das gelogen war. Wie konnte ich auch nur so außer Kontrolle kommen? Ich hatte es übertrieben. Ich hätte früher aufhören sollen. Ich hatte zu viel Blut getrunken und hätte ich womöglich so weiter gemacht, dann wäre er wohl noch ohnmächtig geworden vor Blutverlust. Ich war kurz davor gewesen ihn Blutleer zu trinken! Was war nur los mit mir?!
„Es tut mir so schrecklich leid", entschuldigte ich mich und fuhr mir mit einer Hand durch mein Haar. Ich war echt das Letzte. Wieso war er überhaupt noch hier? Wieso hatte er mich noch nicht abserviert? Ich war total außer Kontrolle!
Plötzlich hob Kol mein Kinn leicht an, so dass ich ihm nun in seine perfekten Augen sehen musste. „He", meinte er und lächelte mich an. „Es ist alles wieder gut, ich habe mich nur kurz erholen müssen", meinte er und ich nickte, den Tränen nah. „Ich wollte das nicht. Es tut mir leid. Ich sollte echt... Ich habe keine Kontrolle. Wieso hast du dich eigentlich noch nicht von mir getrennt? Die Verwandlung zum Vampir hat mich so verändert und ich bin jetzt..."
Ich redete wie im Redefluss und dann unterbrach er mich indem er mich küsste. Ich verstummte und erwiderte den Kuss sofort. Liebevoll küsste er mich und hatte seine Hände an meine Wangen gelegt. Nach ein paar Sekunden löste er sich wieder und schaute mir tief in die Augen. „Weil ich dich liebe, Clara. Ich werde mich nie von dir trennen", flüsterte er und ich lächelte. „Ich liebe dich auch, Kol Mikaelson", erwiderte ich glücklich.
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Vom Schicksal gezeichnet - Darkside
VampireWas ist wenn dein Leben plötzlich abrupt endet? Aus dem Nichts? Verschwindest du dann und gerätst in Vergessenheit, wie ein Geist? Der Tod ist eine endgültige Sache, aber nicht wenn dir etwas das Leben rettet. Clara steht vor der Entscheidung ein V...