The Sun

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„Wie gebe ich mich am besten, damit sie nicht merken, dass ich ein Vampir bin?", fragte ich besorgt, als wir fast in Mystic Falls waren. Kol sah kurz zu mir, dann griff er mit einer Hand zurück zum Rücksitz und holte eine Tasche nach vorne. Er reichte sie mir und verwirrt nahm ich sie entgegen. Ich legte sie auf meinen Schoß und schaute in die Tasche.

„Erstens trink kein Blut in ihrer Nähe", meinte er und griff kurz in die Tasche. Er kramte kurz herum, dann holte er einen Blutbeutel hervor und reichte ihn mir. Ich nahm ihn verwirrt entgegen und bedankte mich: „Danke?" „Trink besser noch etwas, du solltest nicht in Versuchung bei deinen menschlichen Freunden kommen", meinte er und ich nickte. Er hatte Recht. Ich öffnete den Blutbeutel und trank aus ihm.

Während ich an dem Beutel saugte, sah ich zu Kol, der mir weiter Vorschläge gab: „Mach auf keine Geräusche aufmerksam, die du mit normalem Gehör nicht hören würdest." Ich nickte, dann kramte er wieder kurz in der Tasche herum und holte ein Silbernes Kettchen heraus. Ich erkannte meine Anti-Vampir-Kette mit dem türkisen Steinanhänger.

Ich hatte sie als Mensch immer getragen. Damon hatte sie mir einst zu Weihnachten geschenkt, da war ich sechs Jahre alt gewesen. Sie ist von einer Hexe verzaubert worden. Sie war immer mein kleiner Schutz gewesen. Sie hatte mich 1. immer vor Manipulation beschützt und 2. hatte sie mich immer gewarnt, wenn Vampire in der Nähe waren. Sie ist dann kalt geworden und so wusste ich, ob ich in Gefahr war.

Ich lächelte leicht und nahm, die Kette Kol aus der Hand. Seit ich ein Vampir geworden war, hatte ich sie nicht mehr getragen. Sie war dann immer durchgehend kalt gewesen, wenn ich sie um hatte und das war auf Dauer unangenehm. Außerdem brauchte ich sie nicht mehr, da ich ja jetzt selbst ein Vampir war und sie mich ja vor Vampiren beschützt hatte.

Ich strich gedankenverloren über den Stein und Kol seine Stimme holte mich in die Realität zurück: „Du solltest sie tragen, sonst wäre es ziemlich auffällig." Ich nickte und machte den Verschluss auf. Ich hängte sie mir um und zuckte kurz zusammen, als der eiskalte Stein meine Haut berührte.

„Du weißt genau, wieso ich sie nicht mehr trage", murmelte ich und er erwiderte charmant: „Ja, aber sie steht dir gut. Wir könnten ja mal eine Hexe anleiern, dass sie den Zauber aufhebt." Ich nickte knapp und betrachtete die Kette, dann sah ich auf und fragte ihn: „Hast du noch andere Tipps, wie ich nicht auffalle?"

Er überlegte kurz, dann fuhr er fort: „Versuche deine Stärke unter Kontrolle zu haben und benutzte ja keine Vampirgeschwindigkeit. Sei einfach du selbst, aber nicht böse, sondern gut du selbst." Ich lachte kurz und bedankte mich lächelnd: „Danke für die wertvollen Tipps." Kol hatte wirklich an alles gedacht. Er war echt der Beste!

„Immer wieder gerne, Miss Salvatore", erwiserte er mit altertümlicher Sprache und fuhr in eine Kurve. Ich lachte wieder kurz auf, dann sah ich aus dem Fenster und erkannte das Salvatore Anwesen. Ich war ewig nicht mehr hier gewesen. Kol blieb stehen und ich stieg stumm aus dem Auto aus. Ich blieb vor dem großen Anwesen stehen und sah mich um.

Es war eigenartig, wieder hier zu sein, vor dem großen Haus, was in voller Bracht noch an seinem Platz stand. Plötzlich fiel mir etwas ein. Ich drehte mich zu Kol um, der gerade das Auto geparkt hatte und nun auf mich zu kam. „Kol", meinte ich und er sah mich fragend an. „Ich wurde noch nicht hereingebeten als Vampir", beendete ich und er überlegte kurz.

Du warst der letzte menschliche Hausbesitzer, also ist es eine grau Zone", erwiderte er und ich schaute ihn nur stumm an. "Elena. Sie haben das Haus auf sie überschrieben", murmelte ich und Kol sah mich fassungslos an. "Dann habe ich aber auch ein Problem und muss hinein gebeten werden", meine er und ich nickte. Hofften wir Mal, dass wie Elena bei dem Werwolf Ritual kurz starb, das Haus zur Grauzone geworden war.

Wir gingen zur Tür und ich atmete tief durch bevor ich anklopfte. Es öffnete niemand und ich schaute verwirrt zu Kol. Ich horchte mit meinem Vampirgehör und konnte eindeutig drinnen Geräusche hören, etwas Kleines was zu Boden fiel und... Ich sah Kol geschockt an, dass klang doch eindeutig nach brutzelnder Haut, als würde jemand im Sonnenlicht stehen und langsam verbrennen.

Ich riss die Tür auf und rannte hinein. Elena war wohl wirklich nicht mehr der Hausbesitzer. „Damon!", schrie ich, als ich ihn erkannte, wie er ohne Tageslichtschutz vorm offenen Fenster stand. Das Sonnenlicht schien auf ihn herein und sein Ring lag am Boden! Er drehte sich erschrocken zu mir und sah so aus, als könnte er nicht glauben mich zu sehen.

Ich sah ihn verzweifelt an, seine Haut brutzelte und verbrannte langsam. Ich durfte ihn nicht verlieren! Ich wollte ihn nur noch retten und hätte schon fast meine Vampirgeschwindigkeit benutzt, doch Stefan kam mir zuvor. Er stieß Damon zu Boden und dieser fauchte ihn an: „Geh runter von mir!"

In Vampirgeschwindigkeit zog Stefan ihn vom Boden hoch und drückte ihn gegen die Wand. „Das wirst du nicht machen", erwiderte er und hatte Damon bei seinem Hemdkragen gepackt. Seine Haut heilte nun wieder und ich atmete erleichtert aus. Ich hatte solche Angst gehabt ihn zu verlieren. „Was sollte das?!", schrie ich ihn an und sein Blick fiel nun auf mich wieder.

Auch Stefan sah zu mir, während er immer noch Damon gegen die Wand drückte. „Clara", stöhnte Damon voller Freude und lächelte leicht. Ich erwiderte sein Lächeln, dann fragte er mich in einem anderen Ton ernst: „Woher weißt du es? Wer hat es dir gesagt?" So war das also, er wollte mir gar nicht sagen, dass er im sterben lag. „Stefan", antwortete ich knapp und trat neben diesen.

„Und ich bin ihm sehr dankbar dafür", fügte ich hinzu und sah kurz zu ihm. Ich lächelte ihm zu und er erwiderte mein Lächeln. Es war schön die beiden endlich wieder zusehen. „Wie es aussieht bist du immer noch mit diesem Ur-Vampir zusammen", knurrte Damon nun und warf Kol einen warnenden Blick zu. „Wehe du verletzt sie", drohte er und ich schmunzelte.

„Wie süß, dass du dich um mich sorgst", meinte ich und Kol trat hinter mich. Er ergriff meine Hand und erwiderte an Damon: „Ich würde Clara niemals etwas antun. Ich liebe sie." Ich lächelte und wendete dann meinen Blick wieder zu meinem Bruder. „Wieso wolltest du dich umbringen?"

Stefan hielt Damon immer noch an die Wand gedrückt und Damon meinte nun: „Weil ich gebissen wurde und ihr wisst, was mit Rose war." Ich schluckte, Rose war grausam an einem Werwolf Biss gestorben. Damon hatte ihr den Gnadentod gegeben und sie gepfählt, damit sie nicht weiter leiden musste.

„Du wirst aber so nicht sterben, Damon. Du darfst mich nicht verlassen. Wehe du denkst auch nur einmal daran. Du wirst diesen verdammten Biss überleben!", schrie ich, während sich meine Augen mit Tränen füllten. Kol strich mir aufmunternd über meine Schultern und Oberarme. Ich wischte mir die Tränen weg und sah Damon an, welcher mich besorgt ansah.

„Ich will dich auch nicht verlassen, aber...", fing er an und ich unterbrach ihn: „Kein Aber, du wirst nicht sterben. Tu mir das nicht an, bitte und bevor du noch auf andere Selbstmordgedanken kommst... Stefan." Ich sah zu ihm und nickte ihm kurz zu.

Kurz traf mein und sein Blick sich, dann nickte er knapp und brachte Damon in Vampirgeschwindigkeit in den Keller. Ich hörte wie er Damon in den Kerker warf und ihn verschloss. „Du wirst heute nicht sterben", hörte ich Stefan zu ihm sagen und ich wischte mir noch einmal die Tränen aus meinen Augen. Was wäre, wenn wir kein Heilmittel finden würden? Ich hatte solche Angst, dass er sterben würde. Langsam und qualvoll, wegen diesem verdammten Biss.

Kol sah mir meine Trauer an und nahm mich deshalb behutsam in den Arm. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und heulte sein T-Shirt voll. Damon durfte nicht sterben! Das durfte er mir einfach nicht antun. Ich wollte nicht dran denken, ihn für immer zu verlieren...

Vom Schicksal gezeichnet - DarksideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt