Clara's Sicht
Ich war in Damon seinen Armen eingeschlafen. Müde erwachte ich und fühlte eine weiche Matratze unter mir. Ich drehte mich auf die linke Seite, während ich die Augen geschlossen hielt und erwartete Kol neben mir liegen zu fühlen. Ich griff mit meiner Hand umher, doch da war niemand, da war ein Abgrund. Ich war schon ganz auf der anderen Seite. Die Matratze war hier zu Ende. Ich war doch gar nicht so weit gerollt.
Ich öffnete verschlafen meine Augen und schloss sie sofort wieder, da Sonnenlicht durchs Fenster hereinschien. Ich hielt eine Hand gegen das Licht und sah mich dann um. Ich war im Salvatore Anwesen, nicht Zuhause in meinem Bett bei Kol. Aber eigentlich war ich hier auch Zuhause, in meinem Zimmer. Aber seit wann war ich hier? Plötzlich fiel mir alles wieder ein. Alles was gestern passiert ist. Ich hatte es verdrängt. Kol war fort! Er hatte mich verlassen!
Ich fühlte mich wieder, als würde ich in meinem Schmerz untergehen. Tränen rannen mir wieder über meine Wangen und ich schluchzte. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und heulte einfach vor mich dahin. Verzweifelt schluchzte ich seinen Namen, als könnte das ihn zurück zu mir bringen. Damon hörte mein Schluchzen und war sofort in Vampirgeschwindigkeit bei mir. Er setzte sich auf das Bett neben mir und legte eine Hand auf meine Schulter. Sofort fiel ich in seine Arme.
Ich brauchte ihn. Ich brauchte jemanden, wer mir half mit dem Schmerz umzugehen und ihn zu heilen. Ich brauchte jemanden, der mich einfach hielt und den ich kannte. Damon war dieser Jemand. Aber eigentlich brauchte ich jemand ganz anderen. Kol! Er hatte meinen Schmerz immer sofort weggemacht. Mit ihm hatte ich mich immer frei wie eine Feder gefühlt. So federleicht. Jetzt fühlte ich mich so schwer wie ein Stein und mein Herz fühlte sich zerbrochen an.
Ich schrie wieder voller Schmerz und Trauer auf. Ich schaffte das nicht ohne Kol! Wie sollte ich ohne ihn weiterleben? Er war nicht mehr hier um mir zu helfen, all das durchzustehen. Wie hatte er mir nur so den Boden unter den Füßen wegziehen können? Wie hatte er mich nur verlassen können? Mich in die Finsternis fallen lassen? Wie konnte er nur?! Ich fühlte mich so elend ohne ihn. Ich hatte mich daran gewöhnt, diejenige zu sein, welche Kol liebte. Jeden Tag Liebe von ihm zu erhalten.
Ich heulte wieder in Damon sein T-Shirt hinein und durchnässte es. Ich war ihm so dankbar dafür, dass er für mich da war. Plötzlich begann ein unangenehmes Ziehen in meinem Unterarm. Es wurde immer mehr und wie ein elektrischer Schlag traf mich plötzlich ein unbeschreiblicher Schmerz. Es fühlte sich an, als würde mein ganzer Körper brennen.
Ich löste mich von Damon und schrei voller Schmerz auf, diesmal nicht vor Trauer. Es war als würde ich bei lebendigem Leib verbrennen! Damon sprang auf und schloss den Vorhang, doch das war es nicht. Es war ein Schmerz von innen. Es kam nicht vom Sonnenlicht. Es war als würde ich von innen heraus brennen. „Es tut weh! Mach das es aufhört!", schrie ich verzweifelt und mit geschlossenen Augen. Es tat so unendlich weh. Ich biss die Zähne vor Schmerz zusammen.
Plötzlich fühlte es sich an, als würde jemand ein brennend heißes Eisen auf mein Handgelenk und die Hälfte meines Oberarms legen. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Ich hatte noch nie einen solchen Schmerz gespürt! Esther ihre Zauber waren nichts dagegen gewesen. „ES SOLL AUFHÖREN!! DAMON!!!", schrie ich voller Schmerz und nun rannen mir Tränen des Schmerzes herab. Er war überfordert und redete verzweifelt vor sich hin: „Ich weiß nicht...Clara...Ich...Ich kann nichts tun..." Er wollte mir helfen, wusste aber nicht wie.
Auf einen Schlag hörte es plötzlich auf und mir wurde fast schon wieder schwarz. So schnell der Schmerz gekommen war, so schnell ist er auch wieder verschwunden. Ich fiel voller Erschöpfung nach vorne. Damon fing mich und fragte mich voller Sorge: „Clara, geht es dir wieder gut? Was war das? Was ist gerade passiert?"
Ich atmete in schnellen Zügen und konnte nicht sprechen. Ich war in einem Art Schockzustand. Ich hob zitternd meine Arme, so dass ich sie ansehen konnte und sofort stockte mein Atem. Damon sah es auch, denn ich saß mit dem Rücken zu ihm. Er hatte mich so gedreht, dass ich mich an ihn lehnen konnte. Meine Augen weiteten sich genau wie seine. „Was ist das?", fragte ich mit zitternder Stimme.
Über meinen Handrücken und über mein ganzes Handgelenk bis hin zur Mitte meines Unterarms zogen sich meine Adern grau hervor. Es sah aus, als wäre ich ausgetrocknet oder gepfählt. „Damon, was passiert mit mir?", fragte ich voller Panik und Angst. Ich drehte mich zu ihm um und er sah mich mit geschocktem Blick an. Wie konnte das passieren? Wer...? Plötzlich fiel es mir ein. „Esther", zischte ich wütend. Kurz bevor sie verschwunden war, hatte sie noch einen Zauber auf mich gesprochen. „Sie hat mich verflucht", murmelte ich ängstlich.
„Nein", murmelte Damon verzweifelt und sah mich an. Er wusste, dass ich recht hatte, wollte es aber nicht wahrhaben. „Ich dachte, wir haben Esther gestoppt. Wäre mir doch nur klar gewesen, dass du das Druckmittel für die Mikaelson warst. Wie konnte sie es nur wagen, dich zu quälen?! Und...nein..., sie darf...sie darf dich nicht verflucht haben", meinte er verzweifelt, dann wurde er plötzlich wütend und rief aus: „Wenn ich sie in die Finger kriege, dann werde ich sie töten! Ich werde sie auseinanderreissen, damit sie schön leidet!"
Es trat eine kurz Stille ein, dann fragte ich ängstlich: „Ich werde langsam sterben, oder?" Ich hatte Angst an einem langsamen Tod mein Ende zu finden, aber andererseits würde ich dem Schmerz entkommen von Kol getrennt zu sein. Ich wollte sowieso nicht ohne ihn leben. Vielleicht war es ein Geschenk, dass ich nun sterben würde. Ich könnte mich dem Tod ganz hingeben oder ihn beschleunigen... „Du wirst nicht sterben!", sagte Damon entschlossen und versprach mir: „Ich werde dafür sorgen, dass alles wieder gut wird und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Du wirst leben!"
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Ich schreckte aus einem Albtraum hoch. Ich hatte von unendlicher Finsternis geträumt. Ich hatte Angst, dass es genau so nach dem Tod sein würde. Alleine in der Dunkelheit. Stille ohne Ende. Nur Schwärze überall. Für immer und ewig allein. Ich sah von meinem Bett aus zum Fenster. Es waren bereits bereits ein paar Tage vergangen seit wir herausgefunden hatten, dass ich verflucht bin. Momentan war es mitten in der Nacht und ich verspürte Hunger. Ich hatte Durst. Ich brauchte Blut!
Ich überlegte kurz mir einen Blutbeutel zu holen, doch Blutkonserven schmeckten nicht mal annähernd so gut, wie das Blut frisch aus der Ader. Ich verließ das Haus und fuhr in die Stadt hinein. Dort angekommen hypnotisieren ich in einer abgelegenen Gasse eine Frau nicht zu schreien. Sie war auf dem Weg nach Hause gewesen. Dort würde sie wohl niemals ankommen...
Ich biss ihr in die Halsschlagader und schon floss mir warmes, herrliches Blut in den Mund mit einem Hauch von Alkohol Geschmack. Meine Gedanken schalteten sich ab und als ich wieder meine Gedanken sammeln konnte saß ich in einem Blutbad.
Ich war im Mystic Grill und überall lagen Leichen um mich. Alles war Blutverschmiert, vor allem ich. Mein Haar war verklebt voller Blut, eingetrocknetes Blut im Gewand, um meine Lippen, über mein ganzes Gesicht, meine Hände. Einfach alles war voller Blut. Kein einziger Herzschlag war mehr um mich. Das Einzige was ich hörte war das Tropfen von Blut. Zerbrochene Gläser waren bei der Theke verteilt und überall lagen Köpfe und blutleere Leichen. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern....
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Vom Schicksal gezeichnet - Darkside
VampireWas ist wenn dein Leben plötzlich abrupt endet? Aus dem Nichts? Verschwindest du dann und gerätst in Vergessenheit, wie ein Geist? Der Tod ist eine endgültige Sache, aber nicht wenn dir etwas das Leben rettet. Clara steht vor der Entscheidung ein V...