I want to die

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Damon's Sicht

Ich war geschockt, als Clara voller Verzweiflung nach Hause kam und blutverschmiert war. Sie hatte alle Leute im Mystic Grill umgebracht. Als ich zum Tatort kam, war ich geschockt. Stefan und ich entsorgten sofort die Leichen, damit niemand Wind davon bekam. Clara wurde langsam wie Stefan beim Jagen. Sie riss ihren Opfern die Köpfe ab. Aber sie konnte sich an diese Jagd nicht mehr erinnern. Sie verlor langsam ihren Verstand. Sie hatte seit dem Fluch Gedächtnislücken.

Es war nun schon öfters vorgekommen, aber dies war nicht das Schlimmste. Sie wurde immer mehr grau... Sie war mittlerweile über ihre ganzen Arme und Beine grau. Ich wusste jetzt schon, dass sobald der Zauber ihr Herz erreicht hätte, es vorbei wäre. Sie sah aus als würde sie langsam austrocknen, doch sie trank Unmengen von Blut. Jedes Mal, wenn sich der Zauber in ihrem Körper mehr ausbreitete hatte sie unerträgliche Schmerzen. Sie fühlte sich schon unendlich schwach und ich wusste ihr nicht mehr zu helfen. Sie wollte sich auch nicht helfen lassen, denn sie trauerte immer noch unendlich um Kol und verkroch sich im Anwesen. Aber genau das verschlimmerte ihren Zustand nur noch mehr...

Bonnie hatte schon Unmengen an Zaubern versucht und ich hatte schon tausende von Büchern durchwühlt. Aber neben dem Suchen nach einem Heilmittel gegen den Fluch gab es noch das Ring Problem mit Alaric. Wir fanden heraus, dass der übernatürliche Ring, welcher ihm schon so oft das Leben gerettet hatte ihn verrückt werden ließ. Er machte Morde und konnte sich danach auch nicht erinnern, ebenso hatte er sich selbst einmal fast erstochen. Liz Forbes ließ ihn einsperren, doch Meredith sorgte für seine Freilassung.

Aber ich konnte mich kaum auf dieses Problem konzentrieren, denn ich wusste, dass Clara langsam dem Tod näher rückte und ich ihr nicht helfen konnte. Ich konnte nichts anderes tun, als ihr beim Sterben zu zusehen. Es war einfach grauenvoll. Esther hatte uns bestraft, dafür dass sie ihren Zauber nicht durchführen konnte. Aber genau wie Clara damals für mich da war, als ich fast am Werwolfs Biss starb, so war ich auch für sie jetzt da. Ich würde bis zum Schluss an ihrer Seite sein und ich hoffte, dass wir wie bei mir eine Lösung finden würden.

Clara's Sicht

Ich öffnete den Vorhang meines Zimmers und ließ die Sonnenstrahlen auf mich einstrahlen. Gedankenverloren nahm ich meinen Ring ab und schloss meine Augen, während ich den Ring zu Boden fallen ließ. Langsam fing meine Haut an zu verbrannen und auf die nächste Sekunde kam der Schmerz. Ich verkniff mir einen Schrei und streckte meine Hände aus. Gleich wäre es vorbei...

Plötzlich wurde ich vom Fenster weggestoßen. Ich landete auf meinem Bett und riss die Augen auf. Damon! Ich stieß ihn wütend von mir. Meine Haut erholte sich von der Sonne langsam, während ich meinen Bruder anfunkelte. „Was sollte das?!", fuhr ich ihn an und sofort erwiderte er aufgebracht: „Das fragst du mich! Was hattest du vor?"

„Nach was hat es ausgesehen? Ich will sterben, Damon. Wir zögern es doch nur hinaus..." Tränen stiegen in meine Augen. „Ich habe immer mehr Gedächtnislücken. Ich verliere meinen Verstand! Ich werde immer schwächer. Ich lieg fast nur noch im Bett herum und versinke in Albträume. Aber das Allerschlimmste ist..."

Tränen flossen über meine Wangen und ich fuhr schluchzend fort: „...Kol. Ich vermisse ihn so sehr. Ich kann nicht ohne ihn leben! Wieso hat er sich nur getrennt...?" Meine Sicht war tränenüberströmt, als ich voller Verzweiflung zu Damon aufsah. Zärtlich strich er mir über meine Wange. „Weil er ein Idiot ist", antwortete er mir auf meine Frage. Sofort rückte ich etwas von ihm weg und entgegnete aufgebracht: „Ist er nicht!" Ich wollte nicht, dass Damon so über ihn sprach.

Kleinlaut fügte ich hinzu: „War er jedenfalls nie... Ich liebe ihn, Damon. Immer noch und genau aus diesem Grund schmerzt es so unendlich. Ich will nicht ohne ihn leben und ich will auch nicht darauf warten, dass ich ganz meinen Verstand verliere. Was ist, wenn ich alles vergesse? Ich habe Angst davor. Angst mich zu verlieren. Dass ich dich und Stefan nicht mehr wiedererkenne und euch weh tue. Oder dass ich alle Erinnerungen mit Kol vergesse. Es gibt kein Heilmittel für diesen Fluch. Lass mich also mein Leiden einfach beenden..."

Sprachlos starrte er mich an. Er war völlig erstarrt. Erst nach ein paar Minuten schüttelte er leicht den Kopf. „Nein", hauchte er. „Ich gebe dich nicht so einfach auf!" Er würde mich wohl niemals loslassen können. „Damon...", fing ich an ihm zu widersprechen, sofort fiel er mir ins Wort: „Nein, Clara!" Er sah mir fest in die Augen und sprach ernst weiter: „Du wirst nicht sterben."

Ich würde sterben. Er müsste dies endlich einsehen. Ich trug diesen Fluch nun schon eine ganze Woche mit mir herum und ich war jetzt schon komplett fertig. Entweder ich starb bald oder verlor mich in Vergessenheit. Damon musste akzeptieren, dass es vorbei mit mir war.

„Gib mir noch einen Tag. Ich finde eine Lösung." Er sagte dies mit so viel Überzeugungskraft, dass ich ihm nicht widersprechen konnte. Es wäre ja auch nur ein Tag. Ich nickte einverstanden, aber fügte dann ernst hinzu: „Aber wenn du keine Lösung findest, dann wirst du mich sterben lassen." Mit schwerem Herzen nickte er.

Damon's Sicht

Ich fuhr augenblicklich los, um Esther aufzusuchen. Ich sah keinen anderen Weg mehr, als die Urheberin des Fluches anzuflehen, dass sie den Zauber aufhob. Ich bat Bonnie einen Suchzauber zu sprechen, was sie natürlich sofort für Clara tat. Sie wollte ebenfalls ihre Freundin retten.

Der Zauber führte mich zu einem abgelegenen Haus, welches so zerfallen aussah, dass es unbewohnbar wirkte. „Hier versteckst du dich also", murmelte ich, als ich vor dem Haus stand. War ich hier wirklich richtig? Vielleicht war der Suchzauber ja schief gelaufen. Es sah nicht so aus, als wäre hier jemand. Ich trat zu dem Haus näher heran und wollte gerade über die Türschwelle treten, da die Tür nur noch halb da hängte, doch da stieß ich gegen eine unsichtbare Barriere.

Verwundert versuchte ich es noch einmal. Hatte das Haus wirklich einen Hausbesitzer? Dieses schäbige alte Haus? „Esther, wenn du hier bist, dann komm aus deinem Versteck!" Keine Antwort. „Ich bin hier um mit dir zu reden!" Wieder nichts. Ungeduldig hämmerte ich mit meinen Fingern auf den Türrahmen, dann betrachtete ich die schiefe Tür etwas. Sie hängte so da, als würde sie gleich aus ihren Angeln fallen. Es weckte aber etwas ganz anderes meine Aufmerksamkeit, nämlich der Türklopfer.

Es war kein normaler Türklopfer, denn er hatte das Symbol der Hexen. Elena trug eine Kette mit dem Symbol. Ich kannte es deshalb nur zu gut. Ich wusste nun mit Sicherheit, dass Esther hier war. Sie versteckte sich hier nur. Getarnt mit einem Zauber. Ich hob den angebrachten Ring an und ließ diesen dann auf den angebrachten Knopf laut aufschlagen. Plötzlich veränderte sich alles um mich herum. Das Haus veränderte sich.

Auf die nächste Sekunde war ein völlig anders Haus vor mir. Es war nicht länger zerfallen, sondern ein frisch saniertes Haus. Es sah frisch gestrichen aus und alles wirkte perfekt. Es war wirklich ein Zauber gewesen. Ich zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich die Türe von alleine aufschwang und Esther ihre Stimme erklang: „Komm herein." Sie stand einige Meter vor mir im Gang und betrachtete mich abwartend. „Ich habe dich schon erwartet."

Vom Schicksal gezeichnet - DarksideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt