Kapitel 21 - Der Tod der Schlange 2

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Ich hasse dich
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Plötzlich hob Sasuke mich hoch. Erschrocken schrie ich auf.
Er schaute mich kurz an und ging dann mit mir in seinen Armen weg.
,,Lass mich runter" zischte ich.
,,Vergiss es" antwortete er seelenruhig.
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Akiras Sicht:

Sasuke ging in sein Zimmer.
Dort ließ er mich auf sein Bett fallen und hockte sich vor mich.
Irgendwie sah er besorgt aus, das kann aber nicht sein. Ich bin ihm doch egal.

,,Was ist los?" fragte er.
Doch ich antwortete nicht.
,,Sag es mir" befahl er.

Ich zuckte zusammen.
Früher habe ich auf jeden Befehl von Orochimaru gehört.
Als ich in Konohagakure gelebt habe, habe ich das am Anfang auch oft bei den Befehlen von Sasuke gemacht. Wahrscheinlich weil ich gewohnt war, auf Befehle zu hören.

Und jetzt?
Höre ich immer noch auf Befehle oder nicht?
Soll ich auf sein Befehl hören?

,,Zieh dein Oberteil aus" sagte Sasuke als er merkte, dass ich nicht antwortete.
Ich schüttelte den Kopf.

,,Ich will mir dein Siegel angucken."
Wieder schüttelte ich mit dem Kopf.

,,Kannst du auch reden?" fragte er genervt.
Auch jetzt schüttelte ich nur den Kopf und wischte mir eine Träne weg.

,,Dann eben nicht. Hast du etwas was du einpacken willst bevor wir gehen" fragte er.
Ich schaute ihn überrascht an.,,Was?"

,,Ich habe ein Plan und du kommst mit."
,,Nein."
,,Wieso nicht?" fragte er.

,,Wieso sollte ich mitkommen? Du findest auch anders Zeitvertreib." Mehr musste ich wohl nicht sagen.
Sasuke war kurz still.
Will er sich jetzt eine Ausrede ausdenken oder was?

,,Es tut mir leid, dass ich sowas sagen musste, aber ich durfte nicht auffliegen. Ich realisierte erst recht spät, wie sehr ich meine Gefühle zeige und das konnte ich nicht gebrauchen. Ich musste mich darauf konzentrieren, Orochimaru zu töten. Außerdem wusste ich nicht, ob Orochimaru dich dann gegen mich verwenden wird."
,,Ich habe wieder geweint, deinetwegen" schrie ich und stand vom Bett auf.

,,Ich hasse dich, okay!" sagte Sasuke plötzlich.

Ich schaute ihn perplex an, lachte dann aber.,,Du hast mir so viel angetan. Schon früher, aber ich habe dir immer wieder verziehen. Auch, dass du Konoha verlassen hast und mich somit in Stich gelassen hast... selbst das habe ich dir verziehen. Nach dieser ganzen Unsinn, habe ich dir wieder vertraut, aber wiedereinmal hast du mein Vertrauen nur ausgenutzt. Also sag es mir. Was habe ICH denn bitte getan, dass DU mich hasst" schrie ich wütend.

Bevor ich ihn weiter anschreien konnte, drückte Sasuke mich unsanft gegen den Schrank und küsste mich.
Doch ich blieb einfach nur regungslos stehen.

,,Ich habe dir echt viel angetan" antwortete er ruhig.
Dass er gerade so ruhig war, machte mich noch wütender.

,,Los antworte. Was habe ich getan?" zischte ich.
Sasuke starrte kurz auf den Boden, doch dann wieder in meine Augen.

,,Du hast gar nichts getan. Trotzdem hasse ich dich. Ich verabscheue dich und das einfach nur, weil du existierst. Nur ein Blick und alles in meinem Kopf spielt verrückt. Ich liebe dich so sehr das ich einfach alles schlimmes vergesse... manchmal sogar die Rache. Ich zeige wieder Emotionen und das nur deinetwegen. In den Tagen, die ich mit dir verbracht habe, habe ich mich so lebendig gefühlt wie noch nie. Für viele wäre das nichts Schlechtes, aber für mich ist es das. Es hat mir klargemacht, wie viel du mir bedeutest und dass du der Grund bist, wieso ich manchmal an meinem Racheplan zweifle und genau deswegen hasse ich dich."

Ich schaute Sasuke unglaublich an.
Ich verstehe es nicht. Er hasst mich, weil er mich liebt?

,,Dabei will ich dich nicht hassen. Ich weiß wie sehr man jemanden hassen kann und das ist wirklich das Letzte, was ich für dich will. Ich will dich ansehen und nichts außer Liebe spüren, doch ein anderer Teil in mir will dich einfach hassen" erklärte Sasuke weiter.

,,Und was willst du mir jetzt damit sagen?"
Sasuke schaute mich entgeistert an.,,Du verstehst es nicht" sagte er eher zu sich selbst.

,,Ganz genau ich verstehe es nicht. Was willst du mir damit sagen? Du hasst mich, weil du mich liebst? Du hast mir in den letzten Tagen gezeigt, dass du mich liebst und mich dann fallen gelassen, weil du mich hasst? Hörst du dir eigentlich zu? Das ergibt keinen Sinn, Sasuke."

,,Verdammt" wütend schlug Sasuke gegen den Schrank hinter mir.
Schreiend zuckte ich zusammen.
,,Und jetzt hast du auch noch Angst vor mir" lachte er spöttisch.

,,Sasuke ich weiß nicht, was du jetzt von mir hören willst. Du hast es versucht zu erklären, doch ich verstehe es nicht."

,,Niemand tut das. Niemand! Nicht mal du. Du, die Person, die mich doch sonst immer verstanden hat. Du warst zwar öfter mal gegen meine Taten, aber du hast mich verstanden. Wieso jetzt nicht?"
Ich war mir nicht sicher, doch ich glaube Verzweiflung in Sasukes Stimme hören zu können.

,,Weil nichts von dem, was du sagst, Sinn ergibt" antwortete ich.
,,Vergiss einfach alles was ich gesagt habe. Wie ich schon sagte, Gefühle braucht man nicht. Also muss man sich auch nicht die Mühe machen sie zu beschreiben" antwortete er spöttisch.

,,Gerne. Nichts lieber als das. Ich werde vergessen, was du gerade gesagt hast und dich vergessen. Dann gehe ich durch diese Tür und machte das, was ich schon vor Jahren hätte machen sollen. Ein neues Leben anfangen. Ohne dich oder irgendeinen anderen Uchiha Unsinn."

Gleich nachdem ich das gesagt habe, drückte ich Sasuke leicht weg und ging an ihm vorbei.
Mein Ziel war die Tür, auf die ich auch sofort zuging.

,,Vergiss es" zischte Sasuke und umarmte mich.
Mir ist klar, dass er mich so nur hier festhalten will.

,,Du bleibst hier. Du bist doch die einzige Person, die mir geblieben ist."
,,Du hast mich schon verloren" zischte ich.

Plötzlich drehte Sasuke mich um.
Ich starre mitten in seine Augen, die voller Zorn glänzten.,,Nein, habe ich und das weißt du."

Seufzend schaute ich auf den Boden.
Wie konnte dieses Gespräch nur so außer Kontrolle geraten?
Wie konnte mein Leben nur so außer Kontrolle geraten?

Früher dachte ich immer, dass wir zusammen bleiben würden.
Doch dann ließ er mich allein... ich war allein und jetzt?
Jetzt hasse ich ihn. Die Person, die ich liebe.

Warte. Ich hasse die Person, die ich liebe.
Er hasst die Person, die er liebt. Vielleicht verstehe ich ihn ja doch.

,,Komm mit mir..."
,,Sasuke ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre."

,,Machen wir es so wie bei unserem ersten Treffen. Du kommst die nächsten paar Tage mit mir. Wenn du es dann immer noch nicht in meiner Nähe aushältst, lasse ich dich gehen" sagte er.

Ich zögerte. Er will es also so wie früher machen.
Eigentlich ist es keine blöde Idee.

Ich weiß ja selbst nicht mal, ob ich ihn verlassen will oder nicht.
Vielleicht sollte ich ihm vertrauen.
Vielleicht will ich das ja auch.
,,Sasuke... ich will dir vertrauen."

Ich hasse dich - Teil3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt