Kapitel 4

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Ich war schon einige Zeit wach und lief unruhig in meiner Zelle umher. Natürlich hatte man, nachdem die Unternehmung die Kerker durch den Keller verlassen hatte, auch nach mir gesehen. Wodurch mein ruhiger Schlaf sogleich wieder beendet wurde. Alle waren gestresst und aufgebracht.  Eine Wache hatte mir eröffnet das der König mich bald sehen wollte. Was mich in einen aufgewühlten Zustand versetzte. Es war offensichtlich das er nicht gerade in guter Stimmung war, jetzt wo die Gefangenen geflohen waren. Ich wartete nun schon einige Zeit, als ich endlich aus meiner Zelle geholt wurde. Meine Nervosität stieg noch einmal drastisch an und ich starrte den gesamten Weg bis zu Thranduils Thron auf den Boden.  Unaufhörlich quälten mich Fragen. Zum Beispiel ob er mich für irgendetwas verantwortlich machen würde, oder ob er sich bereits mit Elrond oder Celeborn und Frau Galadriel in Verbindung gesetzt hatte. Würde ich noch einmal mit meiner vorgetäuschten Amnesie davon kommen? 

Leider war der Weg doch recht kurz, wodurch ich auf all meine Fragen keine Antwort fand. Als wir zu den Wachen vor dem Eingang traten kam Tauriel uns entgegen gestürmt. Ihre Dolche fest in den Händen. Sie würdigte uns keines Blickes als sie mit wehendem Haar an uns vorbeirauschte.  Meine Wache hingegen neigte respektvoll den Kopf in ihre Richtung. Ich beachtete sie gar nicht weiter.  Viel interessanter war der Anblick der sich mir direkt vor meiner Nase bot.  Ein Orc, den ich direkt an seinem scheußlichen Aussehen erkannte, kniete ,von Legolas fest im Griff gehalten, auf dem Boden vor Thranduil.  Dieser hatte mir und meinem Begleiter den Rücken zu gedreht. ,,Beantworte die Frage. Du hast nichts zu befürchten." Die wache neben mir packte mich etwas fester am Arm und zog mich ein Stück nach hinten. Obwohl ich nun das Geschehen nicht mehr so gut sehen konnte, wusste ich doch genau was passierte.  Mit angehaltenem Atem lauschte ich der Unterhaltung. Während die Spannung des Gesprächs stieg war ich mir doch des Ausgangs bewusst. Mich schockierte die Genauigkeit dieses Traumes. Selbst die Wortwahl war gleich. Ich verstand das alles immer noch nicht. Trotzdem ließ ich die Szene auf mich wirken.  Wie jedes mal fragte ich mich was wohl in Thranduils Kopf vorging. Natürlich wusste ich auf was der Orc anspielte und auch Thranduil wusste es.  Sauron. Er würde zurückkehren. Das warf jedoch nur noch mehr Fragen auf. Doch bevor ich Zeit hatte darüber nach zu denken. Tat Thranduil auch schon genau das was ich erwartet hatte. Der Kopf des Orcs landete etwa eine Armlänge vor mir auf dem Boden. Seine weit aufgerissenen Augen starrten mich unheilvoll an.  Ich war zwar darauf vorbereitet gewesen. Trotzdem ließ mich dieses Bild nicht kalt.  Die Wache zog mich zur Seite währen Thranduil an mir vorbei schritt und das Gespräch mit seinem Sohn mit einem Befehl beendete. Nämlich die Wachen zu verdoppeln und niemanden dieses Königreich betreten oder verlassen zu lassen. 

Ich schluckte unwillkürlich. Würde ich irgendwann hier raus kommen und aufwachen? Jedes mal wenn ich wieder hier aufwachte, hoffte ich eigentlich wieder zu Hause zu sein. Obwohl ich zugeben muss das mich der Gedanke daran diese Welt zu verlassen doch auch traurig stimmte. Besonders vermisste ich meine Eltern. Manchmal sogar die Schule. Es war recht einsam immer in einer Zelle herumzuschleichen und sich von seinen Gedanken quälen zu lassen. Ich hatte keine Beschäftigung, niemanden zum reden, nichts was Abwechslung brachte. Nach der ich mich so sehr sehnte. Gerade als ich an meine Bücher zu Hause, meine Familie, mein altes Leben dachte ,ließ mich meine Wache plötzlich los. Sodass ich kurz taumelte, da ich darauf nicht vorbereitet war. Ich sah auf und bemerkte Thranduils erwartungsvollen Blick auf mir. Durch meine Grübelei war ich wohl unachtsam. Wodurch ich wahrscheinlich ein Frage oder ähnliches verpasst hatte. Das fing ja schon großartig an. Zum Glück musste ich nicht noch einmal nachfragen, denn er wiederholte sie. 

,,Ist euch noch etwas eingefallen?" Bevor ich antworten konnte hatte er mich schon an der Schulter gepackt und schob mich an sich vorbei den Weg entlang. Ich wusste nicht wohin wir gingen.  Und nachdem er seine Hand auf meinem Rücken platziert hatte konnte ich eh nicht mehr klar denken.  Meine Wangen erröteten und mir war unglaublich heiß. Seine ausdrucksstarke Präsenz hinter mir ließ mich , mich unwillkürlich klein und machtlos fühlen. Ich schrumpfte ein wenig in mich zusammen. Als wir an unserem augenscheinlichen Zielort angekommen waren ließ er mich los und ging zu einem kleinen Tisch auf dem ein Krug Wein stand um sich ein Glas einzuschenken.  Ich blieb schüchtern in der Ecke stehen. Er nahm einen Schluck und sah dann zu mir. Was würde mich jetzt wohl erwarten?

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Und schon bin ich wieder da mit einem neuen Kapitel. Wie immer hoffe ich das es euch gefällt. Ihr könnt gerne ein Kommentar oder ein Vote da lassen.
Bis zum nächsten Mal. ^^

Die zweite Chance (Thranduli FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt