Kapitel 9

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Elias/
Als ich von meinem Büro in die Küche lief um mir einen Kaffee zu machen, sah ich den kleinen seelenruhig schlafend auf dem Sofa liegen. Ich deckte ihn mit einer Wolldecke zu, als plötzlich sein Handy anfing zu vibrieren. Lasse zeigte der Bildschirm an. Ich entschied mich es abzunehmen:
E: Hallo
L:Hallo? Wer sind Sie? Wo ist Flo?
E: Ich bin Herr Norl. Florian schläft gerade.
L: wo ist er?
E: bei mir zuhause.
L: Warum bei Ihnen? Was sind Sie überhaupt?
E: ich bin sein Chef vom Praktikum. Er rief mich gestern ein wenig aufgelöst an weswegen ich ihn mit zu mir genommen habe.
L: ich hole ihn ab und bringe ihn wieder nach Hause!
E: Ich denke nicht das er das vorerst so schnell will!
L: Das haben sie ja wohl nicht zu entscheiden?!
E:...
L: nenn mir deine Adresse!
E: ********
L: Gib mir einen Moment ich bin bald da.
E: wie gesagt, ich wage es zu bezweifeln ob der kleine mit will. Denn im Gegensatz zu eurem Haus ist er bei mir sicher!

Und ich legte auf. Was dachte sich dieser Kerl nur wer er ist. Erst erreich Florian ihn nicht wenn es wirklich wichtig ist, und jetzt spielt er sich als ganz fürsorglich auf?!
Ich nahm mir meinen Kaffee und setzte mich zu dem kleinen aufs Sofa. Er sah so friedlich aus. Ich strich ihm die Haare aus dem Gesicht, wobei er langsam anfing sich zu bewegen. Erst als er die Augen öffnete nahm ich meine Hand weg und bot ihm was warmes zu trinken an. Er nickte und ich machte ihm einen Kakao. Wir saßen auf dem Sofa und unterhielten uns ein wenig, bis er mich mit großen Augen fragte ob er den Fernseher einschalten könnte. Ich lächelte nur und nickte. Erfreut griff der kleine nach der Fernbedienung, wandte sich dann allerdings noch einmal mir zu. ,,Ähm, könnten sie, uch meine du, die Nachrichten auf meinem Handy lesen? Ich-Ich will sie nicht lesen ich hab zu große angst davor. Aber vieleicht steht dort etwas wichtiges für die Polizei drin." Er schaute mich bittend an und ich nickte nur. Ich verstand ihn, ich meine wer würde sich freiwillig die Nachrichten eines Stalkers durch lesen? Er nannte mir seinen Pin und ich begann mir alles durch zu lesen. Dieser Person musste echt psychisch eingewiesen werden. Unter Nachrichten wie : wenn ich noch einmal sehe wie du einen anderen Mann umarmst, wird es dir leid tun!
Bis zu: Ich tu dir nichts, ich pass nur auf dich auf! 
War alles dabei. Einfach nur krank! Ich schaltete es wieder aus und schaute auf den Bildschirm der Fernsehers, er hatte eine Physik Vorlesung angemacht. ,,Schaust du sowas gerne?" Ich bekam nur ein begeistertes nicken. Wärend Er so vertieft in die Vorlesung war, betrachtete ich ihn noch ein wenig. Es sah wirklich unglaublich süß aus wie er da in dem viel zu großen Pullover mit der Decke und den Kakao ganz gebannt auf den Bildschirm starrte. Das ihm die Hose nicht passen würde dachte ich mir schon, aber ich hatte wirklich nichts kleineres. ,,Lasse hatte vorhin angerufen" erzählte ich ihm nur ,, Oh" ,,Er wollte dich unbedingt abholen und meine Adresse, er wird also jeden Moment kommen" ,,Ich will aber nicht. Nicht nach Hause. Er wird mich überall wieder sehen können" ich nickte und wuschelte ihm durch seine leicht lockigen Haare. In diesem Moment klingelte es auch schon ,,Ich geh schon " sagte ich dem kleinen, der immer noch vertief in die Vorlesung war. Er nickte nur abwesend und ich schmunzelte. An der Tür angekommen musste ich nicht mal weit aufmachen, da wurde mir die Tür auch schon ganz auf gerissen. ,,Wo ist er?" Murrte Ein genervter junger Mann. Durch Florians akte wusste ich wer sich unter dem Namen Lasse verstand, weshalb ich ihn durchtreten lies. Er ging, doch ihn hielt ihn auf ,,Schuhe aus!" Murrend Zug er seine Schuhe aus und stürmte in den Wohnraum. ,,Flo!" ,,Mhh" kam es ein wenig verwirrt vom Sofa. ,,Ich hab mir Sorgen gemacht" ,,Alles gut" ,,nein nichts ist gut, du warst einfach weg!" ,,Ich hatte Angst zuhause!" ,, Ach quatsch, jetzt komm wir gehen!" ,,Ich will nicht zurück." Protestierte der kleine, als er aufstand viel seinem Bruder jeglicher Ausdruck aus dem Gesicht ,,Wo ist deine Hose? Warum trägt er verdammt noch mal keine Hose?!" Wütend kam er auf mich zu ,,Duu!" Knurrte Er, als auch schon Florian Einschnitt. ,, Die Hose war zu groß, beruhig dich!" Gab er genervt von sich. Ich grinste triumphierend. Was dachte sich dieser möchte gern eigentlich. Ist in wichtigen Zeiten nicht da und macht jetzt so einen Ausstand.
Nachdem sich die Situation ein wenig beruhigt hatte erklärte der kleine seinem Stiefbruder was los war und das er unter keinen Umständen zurück will. Lasse schien das alles nicht ganz ernst zu nehmen, und wollte ihn unter allen Umständen zurück. Hatte er sich denn nicht alle Nachrichten durch gelesen? Er hatte einen stalker! Und er will so unvernünftig sein und ihn dorthin zurück schicken wo er in Gefahr ist ? ,,Ich denke er sollte besser hier bleiben, ich hab ein Gästezimmer hier und er fühlt sich wohl. Außerdem ist ihm hier Sicherheit geboten" sagte ich fordernd. Sein Bruder funkelte mich böse an ,,Sie haben hier garnichts zu melden. Vieleicht sind sie ja der Stalker und wollen ihn hier für sich?!" ,,LASSE! Es reicht" wurde der kleine nun wütend. ,,Ich glaube es ist besser wenn du vorerst gehst. Du weißt ja jetzt das es mir hier gut geht. Wenn sich die Situation geklärt hat komme ich wieder" und dies war das Schlusswort. Wortlos verließ Lasse mein Haus und der kleine ließ sich genervt auf das Sofa fallen. Unglaublich dieser Lasse.

Unterschätz mich ruhigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt