Kapitel 8

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Es sind schon einige Wochen vergangen und inzwischen bin ich mit Marco schon richtig gut befreundet, er ist in der Schule jetzt auch ein bisschen offener und wir machten auch öfters mal was zusammen, außerhalb dieses komischen Deutschzeug's. Grade waren wir in einem kleinen Café und quatschten ein wenig über seinen Fußball.

"Ich hab am Wochende ein Testtraining bei Mönchengladbach.. willst du mit kommen? Als moralische Unterstützung.", fragte Marco noch etwas zurückhaltend. "Natürlich gern, wieso nicht.", lächelte ich ihn an und schon sah er viel glücklicher aus. "Hast du dich nun endlich mal bei einer Mannschaft angemeldet, um Handball zu spielen?" "Nein, ich kam noch nicht dazu." "Du willst nicht oder du traust dich nicht." "Laber keinen Müll Reusi.", kickerte ich und schmiss ihm meine Serviette entgegen, die er sofort auffing und sie dann wieder hinlegte.

Marco's Handy piepte und nahm es in die Hand um zu schauen. "Mein Dad ist da, sollen wir dich gleich mit nehmen oder willst du mit zu mir?" "Ehm ja kann ich machen.", antworte ich etwas unentschlossen, da ich nicht wusste, ob es okay wäre, mit zu ihm zu kommen, da ich im Moment irgendwie so froh war, wenn wir beide die ganze Zeit etwas zusammen machten.

"Entschuldigung, können wir bitte bezahlen?", fragte Marco jetzt die Bedienung die freundlich nickte und dann ging. "Denkst du, deinen Eltern macht es nix aus, wenn ich mit zu dir komme?", fragte ich, wärend Marco sein Portmonee zückte. "Ach was, sie freuen sich bestimmt. Sie mögen dich.", grinste er und stöberte sein Geld durch. "Wir zahlen aber getrennt!", stellte ich klar und nahm auch mein Portmonee. "Ach was, was wär ich da für ein Arschloch. Sowas macht man nicht." "Marco.." "Samira nein, du kannst mir mal ein Eis ausgeben, aber andere Dinge bezahl ich, okay." Ich sah ihn nickend an und schaute stumm zu, wie er dann der Bedienung das Geld gab.

Danach standen wir auch gleich auf und gingen raus, wo das Auto von Marco's Dad stand und wir einstiegen. "Kommst du noch mit zu uns?", fragte sein Vater sofort. "Wenn es keine Umstände macht.." "Ach was, Manuela freut sich, wenn Marco Frauenbesuch hat." "Dad!", zischte Marco seinen Vater an und ich sah sogar ein bisschen rot in seinem Gesicht. Ich musste schmunzeln, weil das irgendwie voll süß war.

Bei ihm angekommen gingen wir erstmal in sein Zimmer und warfen unsere Taschen in eine Ecke. "Was wollen wir jetzt machen?", wollte ich wissen. "Weißt nicht? Kannst du Fifa zocken?" "Natürlich, also los.", antworte ich lachend und warf mich auf sein Bett, was vor dem Fernsehr stand. Marco holte zwei Playstation Controller und machte alles startklar.

"Welches Team nimmst du?", fragte Marco und sah mich fragend an. "Mein Lieblingsteam.", kickerte ich und nahm Mönchengladbach." "Oho, nächstes Jahr kannst du mich dann auch spielen, wenn du wieder Fifa spielst.", verkündete er und schien stolz zu sein. Ich ließ ihm seine Träume, schließlich ist es nicht ausgeschlossen, dass er mal ein bekannter Fußballspieler wird. Wenn er zu Borussia Mönchengladbach geht, kann er ja nur groß rauskommen. Marco war aber auch wirklich gut in seinem Hobby.

"Samira, es geht los.", seufzte Marco lachend und stuppste mich an, "Weist du, was du drücken musst?" "Ja klar.", antworte ich zickig und begann mit dem Anstoß.

Es war echt nicht leicht sich gegen den BVB durchzusetzen, aber ich schaffte es manchmal zum Tor und traf nur Pfosten oder Latte. Im Gegensatz zu mir traf Marco 2mal in der ersten Halbzeit und triumphierte die ganze Zeit. "Hast du Durst?", wollte er wissen, als wir kurz unsere Controller weglegten. Ich nickte und rollte mich erstmal auf den Rücken. Marco stieg also vom Bett und verließ das zimmer.

Ich sah mich ein wenig um. Sein Zimmer war so sportlich gestaltet, es hingen so viele Trikot's herum, die Unterschriften hatten oder Bilder mit seiner Familie. Er war ein großer Familien Mensch, das merkte man ihm an oder man bemerkte es auch, wenn man sie näher kennen tut.

"Ich hab Cola, reicht das?", riss Marco aus den Gedanken und ich nickte nur hektisch. Er stellte beide Gläser auf dem Schreibtisch ab, schüttelte jeweils etwas ein und gab mir eins davon. Ich merkte erst beim trinken, dass ich richtig Durst hatte, von daher trank ich das ganze Glas aus. "Da hat ja jemand Durst.", kickerte Marco und stellte die Gläser wieder ab.

Dann nahmen wir unsere Controller wieder und spielten die zweite Halbzeit. Ich konnte zwar nur ein Tor aufholen, aber das war der Tor des Jahres, laut der Kommentatoren, was mich sehr freute und Marco lobte mich sogar dafür.

Nachdem das Spiel beendet war gab ich mich geschlagen und setzte mich hin. "Tja, gegen den Meister kann man nicht gewinnen.", triumphiert er und ich schubste ihn einfach ein Stück und schon viel er zu Boden. "Hast du dir was getan?", fragte ich mit Tränen in den Augen vor lachen. Zum Glück lachte Marco auch und zog mich dann mit runter.

Da lagen wir nun nebeneinander und sahen uns an, er war so anders als wie in der Schule, jedoch war er ein wundervoller Mensch.

Ich sah in seine bildschönen Augen, die näher kamen. Marco schien mir auch näher zu kommen, jedoch flüchtete ich lieber und setzte mich auf. "Noch eine Revanche?", fragte ich und setzte mich etwas schüchtern auf sein Bett zurück. Etwas traurig sah mich etwas betrüffelt an und nickte dann, bevor er sich wieder neben mich legte und wir nochmal spielten.

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