Kapitel 5

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(Noch einmal zur Aufklärung: Despised sollte auf Englisch geschrieben werden, habe mich aber doch wieder für Deutsch entschieden, da viele etwas Probleme mit dem Englischen hatten. Die anderen Kapitel sind auch schon längst wieder auf Deutsch! ^^)

Wir saßen auf dem Bett von Clay und schauten von seinem großen Fernseher aus Netflix weiter. Er bestand darauf, dass ich ihm zeigte, was ich mir zuvor angeschaut hatte. Er hatte mich für die Serie is it cake? ausgelacht, dabei fand ich es total interessant.

Keine Ahnung wie lange wir schauten, doch als ich realisiert hatte, dass bereits der Endgewinner verkündet wurde, schaute ich aus seinem Fenster und sah, dass es schon dunkel draußen wurde.

Auch erst jetzt bemerkte ich, dass er schon die ganze Zeit über mit seinem Kopf angelehnt auf meiner Schulter lag und schlief.
Er musste sich ja total gelangweilt haben, wenn er dabei einschlief oder der Alkohol wirkte einfach nur wieder und brachte ihn zurück in seinen Schlaf.

Ich starrte ihn mehrere Minuten lang an. Wenn er schlief, sah er so lieb, unschuldig und viel zu niedlich aus.
,,Miauuuu'' hörte ich Patches Miauen und schaute zu ihr. Sie lag wieder auf der Kommode von Clay.

,,Ich weiß Patches, ich weiß'' entgegnete ich ihr. Selbst sie schien wohl der Meinung zu sein, dass ich Clay nicht so hätte anstarren dürfen. Ich war jedoch auch nur ein Mensch - ein Mensch, der immer stets seine Gefühle im Griff haben musste. Gerade bei jemanden wie Clay.

Er durfte auf keinen Fall jemals erfahren, dass ich Gefühle für ihn hatte. Er verachtete homosexuelle Menschen. Ich hatte Angst, dass er auch mich verachten und von sich stoßen würde.

Anfangs konnte ich sie gut verdrängen, doch dann wurden sie von Tag zu Tag schlimmer. Kein Wunder, schließlich verbrachten wir beinah 24/7 Stunden miteinander.
Wie sollte man da seine Gefühle noch verdrängen können?

Vor allem, wenn er immer diese homophoben Sprüche von sich ließ oder homosexuelle Menschen angriff. Nur, weil sie auf dasselbe Geschlecht standen.
Ich verstand sein Problem nicht, wieso konnte er diese Menschen nicht einfach deren Leben leben lassen?

Ich ließ meinen Kopf zurück an die Wand fallen und seufzte. Warum musste es ausgerechnet er von allen Menschen auf dieser Welt sein, in den ich mich verliebt hatte? Da wäre mir sogar Nick lieber gewesen.

Ich stand langsam vom Bett auf, schnappte mir mein Handy, das ich in meine Hosentasche steckte, lief zu Patches, die ich einmal streichelte und ging nach Hause. Schließlich war es schon etwas spät und duschen musste ich auch noch.

Als ich gerade aus der Dusche kam und mein Zimmer wieder betrat, sah ich, dass Nick mir geschrieben hatte.
,,Seid ihr heile Zuhause angekommen?'' fragte er.
,,Ja, er müsste mittlerweile seinen Rausch ausgeschlafen haben'' antwortete ich in einer Sprachnachricht, da meine Hände noch zu nass waren, dass ich auf dem Display hätte herumtippen können.

Mir fiel aus dem Nichts plötzlich wieder ein, dass ich ihm versehentlich vor der Haustüre in den Schritt gefasst hatte. Sofort glühten meine Wangen wieder, während ich hoffte, dass er sich keines Weges daran erinnern könnte.

Was man ihm aber lassen musste, war, dass er ein gutes prachtvolles Stück hinter seinem Hosenbund versteckte - okay stopp. Er war noch immer mein bester Freund. Es sollte mich anekeln, so über ihn zu denken.
Naja, so gesehen war es auch einfach nur irgendwo ein Kompliment, nicht?

Mir fiel vor Schreck mein Handy aus der Hand, als ich hinter mir einen Knall hörte. Ich drehte mich um und sah Clay plötzlich auf dem Boden vor meinem Fenster sitzen.
Ich blinzelte mehrmals, um sicherzugehen, dass ich mir das gerade nicht einbildete.
Er stand auf und rieb sich den Hinterkopf, er schien sich gestoßen zu haben.

,,Was tust du hier?'' fragte ich verwirrt.
,,Mir war langweilig'' antwortete er. Irritiert starrte ich ihn an.
,,Hast du nicht bis eben noch geschlafen?''
,,Ja, aber als ich wach geworden bin hab ich gesehen, dass du nicht mehr da bist und mir ist direkt langweilig geworden. Deshalb dachte ich, komme ich einfach wieder rüber'' erzählte er.

,,Du weißt aber schon, dass wir morgen Schule haben?'' entgegnete ich ihm. Er zuckte nur desinteressiert mit den Schultern.
,,Wen interessiert die Schule noch? In ein paar Monaten sehen wir die ganzen Idioten doch sowieso nie wieder'' machte er sich darüber lustig.
,,Wenn du weiter so machst, siehst du sie noch ein Jahr länger als wir'' zwinkerte ich ihm zu.
,,Jaja'' machte er.

Ich drehte mich um und hob mein Handy auf, welches mir zuvor heruntergefallen war.
,,Hübscher Po'' kam es von Clay. Ich richtete mich auf und starrte ihn irritiert an, als ich bemerkte, dass ich nur meine Boxershorts trug und somit die ganze Zeit halbnackt vor ihm stand. Nichts Ungewöhnliches, schon klar. Jedoch war es mir etwas unangenehm.


Jetzt bin ich glücklich.
Wusste den ganzen Tag nicht, wie ich Kapitel fünf schreiben soll. 😂

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