Es waren zwei Tage vergangen, in denen Clay kaum mit uns gesprochen hatte. Natürlich hockten wir die ganze Zeit in der Schule alle beieinander, doch er sprach kaum und verhielt sich im Allgemeinen relativ ruhig.
Ich hatte keine Ahnung, ob es damit zu tun hatte, dass er mir erzählt hatte, was ihm passiert war. Ich wollte ihn auch ungern darauf noch einmal ansprechen. Mit Nick hatte ich schon darüber gesprochen - natürlich mit dem Einverständnis von Clay.
Nick versuchte dauernd Clay aufzumuntern, doch nichts schien zu helfen. Es war beinah so, als würde er sich viel zu sehr wieder daran erinnern. Als hätte ich eine Wunde wieder geöffnet, die bereits verschlossen war.
Wir befanden uns am Freitagabend alle bei Clay. Seine Eltern waren natürlich nicht da, was aber kein Wunder war. In seinem Fall wäre ich eigentlich ziemlich froh darüber, er hatte das Haus so gut wie immer für sich alleine und somit auch seine Ruhe.
Wir waren gerade dabei, uns im Wohnzimmer einen Film anzuschauen, als er plötzlich aufstand.
,,Ich geh kurz frische Luft schnappen'' sagte er und lief auf den Balkon.
Durch die Fensterscheiben sah ich ihn dort stehen, während er in den mittlerweile Nachthimmel starrte und nachzudenken schien.Ich schaute zu Nick. Er schien ebenfalls zu bemerken, dass es ihm nicht gut ging.
,,Langsam weiß ich echt nicht mehr, was wir mit ihm machen sollen'' kam es von ihm.
,,Das ist meine Schuld'' murmelte ich, doch Nick wollte mich sofort von diesem Gedanken wieder abbringen.,,Das ist nicht deine Schuld, George. Du kannst nichts dafür, was ihm als Kind widerfahren ist - niemand von uns kann es'' entgegnete er.
,,Meinetwegen erinnert er sich aber wieder daran. Er schien es davor vergessen oder verdrängt zu haben'' nuschelte ich.,,Er wird sich schon wieder einkriegen, wir sprechen hier immerhin von Clay'' zwinkerte er mir zu und versuchte wohl somit die Stimmung aufzulockern, doch es half nicht wirklich.
Seufzend stand ich auf und entschied mich, mit ihm zu sprechen.,,Hey'' entgegnete ich ihm, als ich mich zu ihm gesellte.
,,Hey'' kam es leise von ihm. Er hatte mich nur für einen kurzen Moment angeschaut und seinen Blick wieder gesenkt.Mehrere Minuten dachte ich darüber nach, wie ich ihn am besten ansprechen könnte. Ich wollte ihn nicht wieder auf falsche Gedanken bringen.
,,Tut mir leid, dass du dich meinetwegen wieder an diese Sache erinnern musst...'' entfuhr es mir schließlich. Er schaute mich an, doch sagte nichts, sondern nickte nur leicht.
,,Schon okay, es ist nicht deine Schuld. Ich habe euch schließlich nie etwas davon erzählt'' entgegnete er.Es war die eine Sache, dass ich bei ihm eine Wunde wieder aufgerissen hatte, doch auch die andere, dass wir, seitdem er wusste, dass ich auf ihn stand, uns immer mehr voneinander entfernten.
,,Wegen der Sache mit mir...'' fing ich an.
,,Da ist alles cool zwischen uns, oder?'' fragte ich ihn. Erneut nickte er nur stumpf und schaute mich nicht an. Ich hatte kein gutes Gefühl, das seit zwei Tagen schon nicht mehr.Nach mehreren Minuten Stille entschied ich mich wieder hineinzugehen. Als ich mich gerade umdrehte und durch die Balkontüre laufen wollte, die mich wieder ins Wohnzimmer befördern würde, hörte ich Clay noch etwas sagen.
,,Du bist mein bester Freund, die Sache ändert es nicht'' sagte er und meinte es wohl gut, jedoch traf mich dieser Satz etwas anders, da er mich wieder somit in die Friendzone gesteckt hatte.
Ich lächelte ihm zu und lief wieder zu Nick hinein.,,Kommst du auch wieder rein oder willst du draußen stehen bleiben bis du erfrierst?'' rief Nick zu Clay.
,,Halt die Klappe'' entgegnete Clay ihm mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, als er sich wieder zu uns gesellte.,,Klar, bei dem Idioten da - '' er nickte mit seinem Kopf in meine Richtung.
,, - spielst du den Softboy, aber bei mir wieder so, mhhh'' meckerte Nick ihn gespielt beleidigt an.
Statt dass Clay ihm darauf etwas antwortete, zeigte er ihm nur den Schmollmund und lehnte sich lachend zurück.Es war schön ihn mal wieder wirklich lachen zu sehen, das hatte er die letzten Tage nämlich so gut wie gar nicht. Nick war also doch noch zu etwas zu gebrauchen.
Das Chapter hat genau 666 Wörter (wenn man meins hier jetzt auslässt). Ihr wisst, was das heißt? 😈
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Despised
FanfictionGeorge hatte schon immer Schwierigkeiten, seine Gefühle klar auszudrücken. Als er anfing, Gefühle für seinen besten Freund Clay zu entwickeln, wurde sein Leben auf den Kopf gestellt. Und das alles, weil Clay homophob war und diese Leute so sehr vera...