Kapitel 17

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George's PoV

,,Wo ist Clay schon wieder?'' fragte mich Nick, nachdem wir die Klasse verlassen und an unserem üblichen Ort auf dem Schulgelände gesetzt hatten. Ich zuckte nur mit den Schultern.

Er musterte mich.
,,Was war diesmal?'' fragte er nun.
,,Wusstest du, dass er mit seinen Eltern nach London ziehen muss?'' fragte ich ihn, statt auf seine Frage zu antworten.

Er schaute mich verwirrt und überrascht an.
,,Was?'' kam es von ihm.
,,Wann hat er das gesagt?'' fragte er dieses Mal.
,,Heute Morgen'' antwortete ich.
,,Also war er hier'' stellte er fest, woraufhin ich nur nickte.

Es herrschte für wenige Minuten Stille.
,,Ich check's nicht, was läuft da zwischen euch beiden?'' fing er an. Verwundert schaute ich ihn an.
,,Ihr verhaltet euch wie so ein toxisches Pärchen, was nicht voneinander loskommt'' fuhr er fort.
,,Lass ihn das nicht hören, sonst dreht er noch durch, weil du ihn als Schwuchtel darstellst'' entfuhr es mir daraufhin.
,,George'' sagte er meinen Namen und legte seinen Kopf schief.

Erneut herrschte Stille.
,,Du gibst ihm gar keine Chance'' hörte ich Nick sagen.
,,Welche Chance?'' fragte ich.
,,Zu beweisen, dass er kein Problem mit deinen Gefühlen hat'' antwortete er.
,,Du denkst noch immer, dass er nur eine Schwuchtel in dir sieht, statt seinen besten Freund'' fügte er hinzu.

Ich senkte meinen Blick. Irgendwo hatte er recht, doch es fiel mir wirklich schwer zu glauben, dass Clay damit klarkommen würde. Schließlich wusste ich, wie er bei diesem Thema war.
Ich hatte es schon oft genug miterlebt.

,,Und wenn er bald wirklich weg ist, wirst du es bereuen'' riss er mich aus meinen Gedanken.
,,Was bereuen?'' fragte ich irritiert.
,,Ihm zu zeigen, dass deine Gefühle vielleicht gar nicht so schlecht sind'' zwinkerte er mir zu.

Wollte er mir sagen, dass ich zu meinen Gefühlen stehen sollte? Das tat ich doch, oder nicht?
Ich tat es eigentlich nicht, wenn ich genauer darüber nachdachte. Ich hatte sie ständig nur versucht zu unterdrücken, damit Clay mich eben nicht als Schwuchtel wahr nehmen würde.

Nick meinte es vermutlich nur gut, doch nun plackte mich auch mein Gewissen, denn ich hatte mich selbst die ganze Zeit verachtet. Natürlich stand ich mehr oder weniger zu meinen Gefühlen, doch in Clay's Gegenwart setzte ich einfach nur eine Fassade auf. Das war auch einer der Gründe, wieso ich auf Abstand vorerst gehen wollte.

Vielleicht war es mir heute Morgen durch mein Ego nicht ganz bewusst, aber nun realisierte ich erst wirklich, was er gesagt hatte, was er tun wollte. Er wollte mit mir reden, das versuchte er die ganze Zeit schon, doch ich blockte es jedes Mal ab.

,,Falls jemand fragt, wohin ich bin, sag mir ging es nicht gut'' rief ich zu Nick, während ich mir meinen Rucksack schnappte und loslief.
,,Schnapp ihn dir'' hörte ich Nick noch hinterherrufen. Er wusste wohl, wohin ich wollte.

Ich stand vor Clay's Haustüre. Mein Körper fing an zu zittern, nachdem ich geklingelt hatte. Es dauerte ein paar Minuten, bis er mir die Türe öffnete.
,,George?'' kam es verwundert von ihm.

,,Und wenn er bald wirklich weg ist, wirst du es bereuen'' 
,,Was bereuen?''
,,Ihm zu zeigen, dass deine Gefühle vielleicht gar nicht so schlecht sind''
wiederholte sich das Gespräch mit Nick in meinem Kopf.

Ich atmete einmal tief ein und aus und schaute ihn an.
,,Entweder wirst du mich gleich hassen und nie wieder mit mir reden wollen oder... - '' fing ich an, doch unterbrach mich selbst.
,, - ach scheiß drauf'' murmelte ich, legte meine Hände um sein Gesicht und presste meine Lippen auf seine.

Ich hatte mit allem gerechnet. Selbst, dass er mir eine reinhauen würde, doch niemals damit, dass er den Kuss erwidern würde.
Natürlich hatte er ihn nicht sofort erwidert, doch er tat es und das verwirrte mich wiederum.


They finally kissed, wohoo!


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