Kapitel 18

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Clay's PoV

Es klingelte an der Haustüre. Keine Ahnung, wer das hätte sein können.
Ich schlenderte zur Haustüre und öffnete sie, als ich George vor mir stehen sah.
,,George?'' entfuhr es mir verwundert.

,,Entweder wirst du mich gleich hassen und nie wieder mit mir reden wollen oder... - '' fing er an, doch unterbrach sich selbst.
,, - ach scheiß drauf'' murmelte er, legte plötzlich seine Hände um mein Gesicht und presste seine Lippen auf meine.

Ruckartig erstarrte ich.
Alles an mir verkrampfte sich, während ich einfach nur wie in starre dort stand und mich keinen Zentimeter bewegte. Ich brauchte eine Weile, um zu realisieren, dass er mich gerade küsste.

Ich wollte mich von ihm losreißen, doch irgendetwas in mir hielt mich davon ab.
Es war, als würde ich diesen Kuss überhaupt nicht unterbrechen wollen.

Es fühlte sich an, als würde ich die Kontrolle über meinen eigenen Körper verlieren.
Spätestens als ich anfing den Kuss zu erwidern wusste ich, dass es kein zurück mehr gab auf was auch immer auf mich zukommen würde nach diesem Kuss.

Als er sich langsam von mir löste und mir in die Augen schaute, sah ich seine Verwirrung. Um ehrlich zu sein, war ich es selbst. Mehr als ich es vorhin noch war.
Er schien darauf zu warten, dass ich irgendetwas sagen würde.

,,Ich...'' fing ich an, doch hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte.
,,Du hast erwidert...'' nuschelte er.
,,Ja...ich schätze schon...'' antwortete ich und kratzte mir unsicher am Hinterkopf.
,,Aber...ich versteh das nicht'' entfuhr es ihm.
,,Tue ich selbst nicht'' gab ich ehrlich zu.

Eine Weile starrten wir uns einfach nur an.
,,Und was jetzt?'' fragte er.
,,Uhm...du warst derjenige, der mich geküsst hat...'' entgegnete ich ihm.
,,Ja, aber du hast erwidert'' sagte er.

Ich konnte irgendwie kaum klar denken, dass wir uns beide gerade total merkwürdig verhielten war nicht zu übersehen. Wer verhielt sich aber auch schon normal, wenn man seinen besten Freund gerade geküsst hatte und man selbst eigentlich nicht auf Typen stand?

Meine Augen fielen ständig zurück auf seine Lippen. Es kam mir viel zu surreal vor. Ich fragte mich, ob das gerade eben wirklich passiert war oder ich einfach nur einen ziemlichen echten Traum träumte.

,,Du solltest dich vielleicht erklären...'' riss er mich aus meinen Gedanken.
,,Schließlich weiß man bei mir wieso ich das getan habe...aber du?'' fuhr er fort.
Er hatte nicht unrecht. George liebte mich, das war seine Begründung, doch was war meine?

,,Ich hab ehrlich keine Ahnung...'' entgegnete ich ihm und wurde immer unsicherer.
,,Würdest du es noch einmal tun?'' fragte er mich plötzlich.
,,Was?'' fragte ich.
,,Mich küssen''
Ich schluckte und bemerkte, wie mir die Hitze in den Kopf stieg. Wurde ich gerade verlegen?

,,Hm?'' machte er und wartete noch immer auf eine Antwort. Ich hätte normalerweise sofort nein sagen müssen, doch ich konnte es nicht, denn es wäre vermutlich gelogen.
,,Ich...'' fing ich wieder an, doch hatte erneut keine Worte.

Mein Herz pumpte gegen meine Brust, als würde es gleich herausspringen und weglaufen wollen. Er machte mich mit seinem starrenden Blick einfach viel zu nervös.

Plötzlich kam er mir wieder näher.
,,Stoß mich weg'' fing er an zu hauchen.
,,Oder erwidere es'' fuhr er fort und näherte sich wieder meinen Lippen, bis seine schließlich erneut auf meinen lagen.

Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich es erneut erwiderte.
Selbst wenn ich ihn von mir hätte stoßen wollen, hätte ich es nicht geschafft.
Stattdessen rief mein Verstand nach mehr und davor hatte ich verdammt Angst.

Ich löste mich von ihm und trat einen Schritt zurück.
,,George...'' sagte ich seinen Namen.
,,Ich...das ist nicht richtig'' murmelte ich.
,,Was ist nicht richtig?'' fragte er.
,,Das hier'' antwortete ich und zeigte auf uns.

Sein Blick senkte sich ein wenig.
,,Du scheinst es aber zu wollen'' sagte er und schaute mir wieder in die Augen.
,,Ich weiß nicht, was ich will'' gab ich ehrlich zu.
,,Mein Kopf läuft zurzeit im Kreis...'' fügte ich hinzu.

,,Das glaube ich dir nicht'' sagte er.
,,Ich glaube, dass du weißt, was du willst. Du hast nur Angst davor und Angst es dir selbst einzugestehen'' fügte er diesmal hinzu.

Mir gefiel es nicht, dass er womöglich recht mit dieser Aussage hatte.
,,Es wäre vielleicht besser, wenn du jetzt gehst'' entfuhr es mir, während ich schon einen Schritt zurück gemacht hatte und langsam anfing, die Türe zu schließen.
,,Clay'' hörte ich ihn noch meinen Namen rufen.
,,Tut mir leid'' entgegnete ich ihm noch, bevor ich die Türe endgültig geschlossen hatte.


Well...wie das mit den beiden wohl wirklich ausgehen wird? 🤔







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