Kapitel 22

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Jetzt ist es das letzte Kapitel, haha! Die Musik dort habe ich während des Schreibens gehört, es gibt einem einfach direkt ein anderes Gefühl, also hört es euch ruhig beim Lesen an! :D


Wir stiegen gerade am Flughafen aus dem Auto aus. Ich verstand nicht, wieso meine Eltern knappe 45 Minuten früher am Flughafen sein wollten.
Klar, sie hatten es mit: ,,Wir wollen, dass alles nach Plan verläuft und wir nicht unerwartet unseren Flug verpassen würden'' begründet, doch das war doch totaler Wahnsinn?

Alles, woran ich denken konnte, war das Gesicht von George.
Diese Angst, die er in seinem Gesicht trug, konnte ich nur zu gut nachvollziehen, denn die hatte ich ebenfalls.

Ich hatte alles versucht, um meine Eltern umstimmen zu können, doch nichts brachte auch nur ansatzweise etwas. Sie waren einfach Monster.

,,Damit du uns nicht für komplette Monster hältst, haben wir noch vor der Abreise eine kleine Überraschung für dich'' hörte ich meine Mutter sagen, als hätte sie meine Gedanken lesen können.

Irritiert folgte ich ihrem Blick und als ich sah, wer dort stand, setzte mein Herz für eine Sekunde aus. Sofort lief ich auf ihn zu und schloss ihn in meine Arme.
,,George...'' flüsterte ich seinen Namen in seiner Halsbeuge.
,,Uhm...Nick ist auch noch da'' kam es von Nick, der neben George stand.

Ich löste mich von George und zog auch Nick grinsend in eine Umarmung.
,,Weiß ich doch'' lachte ich, während mir Freudentränen die Wange herunterliefen.
,,Mhhh'' machte er und grinste ebenfalls.

,,Wir gehen schon einmal zum Check-in. Sei bitte in einer halben Stunde auch dort'' rief meine Mutter zu mir, bevor sie mit meinem Vater schon einmal hereinlief.
,,Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt um abzuhauen'' kam es von Nick.
,,Du weißt nicht, wie gerne ich das wollen würde...'' entgegnete ich ihm und schaute währenddessen zu George.

,,Ohhhh...du hattest recht George'' fing Nick plötzlich an und hielt sich den Magen fest.
,,Ich hätte diese Currywurst von diesem komischen Typen mit seinem gruseligen Stand nicht essen sollen'' fuhr er fort und rannte davon, vermutlich um eine Toilette aufzusuchen.
Lachend schauten wir ihm hinterher.

Als sich unsere Blicke trafen, verschwand bei uns beiden das Grinsen aus dem Gesicht.
Ich nahm seine Hand und zog ihn mit mir. Ich wollte an einen Ort, wo nicht so viele Menschen um uns herum standen und ich in Ruhe mit ihm noch einmal sprechen konnte.

An einer kleinen Mauer, auf der man sich auch setzen konnte, lehnte ich mich mit meinem Rücken an, während George vor mir in meinen Armen stand.
,,Ich weiß nicht, ob diese Geste meiner Mutter mir das alles leichter oder schwieriger macht'' nuschelte ich.
,,Ich bin einfach nur froh dich noch einmal sehen zu können'' hörte ich ihn in meiner Halsbeuge mit trauriger Stimme flüstern.

Meine Eltern wussten nicht, dass etwas zwischen George und mir lief. Sie wollte mich vermutlich nur noch einmal richtig von meinen besten Freunden verabschieden lassen.

Mehrere Minuten standen wir dort und genossen einfach nur die Nähe des anderen.
,,Es tut weh...'' hörte ich George plötzlich sagen.
Als ich ihn anschaute sah ich, wie rot seine Augen waren.
Die ganze Zeit hatte ich versucht stark für uns beide zu bleiben, doch nun konnte ich auch meine Tränen nicht mehr unterdrücken.
,,Ich weiß, George...ich weiß...'' flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Die Minuten vergingen wie Sekunden.
Mein Handy vibrierte mehrmals, meine Mutter spammte mich voll. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und las ihre letzte Nachricht: ,,Komm jetzt bitte zum Check-in, wir warten. Der Flug ist in 10 Minuten''

Seufzend steckte ich das Handy zurück in die Hosentasche.
,,Ich muss los...'' versuchte ich so ruhig wie möglich zu sagen, doch selbst meine Stimme versagte und zitterte einfach nur noch.

Als wir am Check-in ankamen und ich durch die riesige Glasscheibe meine Eltern schon vor dem Privatjet mit dem Piloten sprechen sah, wurde mir einfach nur übel.
Sie sahen mich und gaben mir ein Zeichen, dass ich mich langsam beeilen sollte.

,,Ich wusste, dass deine Eltern Geld haben, aber nicht, dass sie so viel Geld haben'' ertönte Nicks Stimme neben mir.
,,Ich hoffe dein Flug wird so gut, wie es mein Schiss war'' fügte er hinzu, während er seine Hand auf meine Schulter legte und mich anschaute.
,,Komm her du Idiot'' rief ich lachend unter Tränen und zog ihn in eine Umarmung.

Als ich vor George stand, brannte förmlich alles in mir vor Schmerz - meine Augen, mein Herz, mein Körper, meine Seele - einfach alles.
Diesmal zog ich ihn nicht in eine Umarmung, sondern in einen Kuss. Als würde dieser Kuss von meinem Leben abhängen.

Es war mir egal, ob meine Eltern uns sehen konnten. Ich wollte, dass George wusste, dass ich ihn liebte, nicht auch nur einen Tag vergessen und eines Tages wiederkommen würde.

Ich schaute ihn an und strich ihm seine bereits getrockneten Tränen aus dem Gesicht.
,,Wer hätte gedacht, dass der homophobe Dreckskerl seinen besten Freund eines Tages küssen würde'' murmelte ich, mit einem sanften Grinsen im Gesicht.

Meine rechte Hand verweilte an seinem Hinterkopf, während meine Linke an seiner Hüfte verweilte. Meine Stirn lehnte an seiner, während ich tief ein und aus atmete.
,,Ich liebe dich, George'' sprach ich es zum ersten Mal aus.
,,Ich liebe dich, Clay'' hörte ich ihn sagen, während er weinte.

Ich schaute für einen kurzen Moment nach oben, um mich beruhigen zu können.
,,Wir werden uns wiedersehen, das verspreche ich dir'' versicherte ich ihm, bevor ich durch die Türe zum Privatjet lief.

Dort eingestiegen, saß ich am Fenster und schaute dort durch zu George und Nick. George schien völlig außer sich gewesen zu sein, Nick konnte ihn kaum beruhigen.
Das mit anzusehen in dem Wissen, dass ich nichts tun konnte, brach mir das Herz erneut.

,,Ich kann verstehen, dass dir der Abschied deiner Freunde nicht leicht fällt, aber es wird sich auszahlen. Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt'' hörte ich meinen Vater sagen.
Ich schaute ihn an und sagte nichts. Ich war mir sicher, dass mein Blick ihm Antwort genug war.

Als der Privatjet langsam losfuhr und abhob, schloss ich meine Augen, während ich spürte, wie die allerletzte Träne meinen Körper verließ, die er noch mit letzter Kraft produzieren konnte.


Das....gut...es sollte ein Sad Ending werden, aber das ist mir glaube ich dieses Mal etwas zu gut gelungen...finde ich jedenfalls😅

Wer weiß, vielleicht wird Despised eines Tages einen zweiten Teil bekommen.
Es ist jedenfalls nicht ausgeschlossen...(:

Was ist eure ehrliche Meinung zu Despised? Wie hat es euch gefallen?

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