23 | Hospital Love

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"George? Was zum?", mir wurde wieder schwummrig, weshalb ich mich sanft zurück auf den weißen, weichen Stoff fallen ließ, auf dem ich ebenfalls lag.

"Ich hatte, Zuversicht, dass du es schaffst", lächelte er. "Dass ich was schaffe?", fragte ich angenervt. Diese Unwissenheit, besonders wenn es um meinen eigenen Körper ging, stresste mich.

"Du kennst doch Jack Lewis, oder?", fragte er sanft. Ich hingegen antwortete schroff und ungeduldig: "Natürlich kenne ich den. Der ist doch der Typ, der die ganzen schwulen an unserer Schule verprüge-" Ich stockte, den schlagartig ging mir ein Licht auf.

Schnell wanderte mein Blick zu George: "Er hat dir doch aber nichts getan, oder?" Zu meinem Erleichtern schüttelte dieser nur seinen kleinen Kopf.

Mir war bewusst, dass George sich überfürsorglich mir gegenüber verhielt, jedoch murmelte ich eher an mich selbst gerichtet: "Wenn ich diesem Arschloch noch einmal über den Weg laufe, wird der danach mindestens dreimal so lange liegen, wie ich...."

Wie ich erwartet hatte, blickte George mich schockiert von der Seite an, sagte jedoch nicht, da er bereits bemerkt hatte, dass ich nicht aufzuhalten war.

Leise räusperte er sich, weshalb ich ihm in die Augen sah. Ich konnte seinen Blick kaum definieren. Er sah mich mit einer Mischung, aus Sehnsucht, Unwissenheit und aber auch Lust an 

"Was passiert jetzt?", fragte er mich.
"Was soll passieren?", stellte ich die Gegenfrage.

Das schien definitiv nicht die Antwort gewesen zu sein, die er hören wollte, denn er verdrehte seine Augen und ließ dann seinen Blick wieder auf mir ruhen.

"Was ist jetzt mit uns beiden?", fragte er mich etwas mutiger.
"Was soll sein?", lächelte ich ihn an.

"Du bist doof", grinste George. Ich nickte, während mein Blick leicht abschweifte: "Ich weiß."
Dann, ganz ruckartig schaute ich ihm wieder in sein makelloses Gesicht. "Ich glaube... Ich liebe dich, George", sagte ich langsam und auf meine eigenen Worte bedacht.

Seine Augen weiteten sich. "Du warst ein Spiel für mich – nur eine Wette, aber du hast etwas an dir... Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber irgendwie bist du so anders als die ganzen schwulen Typen. Du hast etwas in deinem Blick, was mir Gänsehaut macht", versuchte ich zu erklären. Mir war klar, dass meine Wörter zusammen keinen Sinn ergaben, aber das war das, was ich fühlte und ich war mir sicher, dass George es verstehen würde.

Dieser blickte mich mit roten Wangen an. Er sah aus, als würde er gleich anfangen zu weinen. "Eine Wette?", fragte er leise.

Ich nickte. "Alexis' Idee. Denk einfach nicht darüber nach" Gespielt streckte er seine Unterlippe raus: "Wie gemein."

Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen, während ich meine Arme für ihn ausbreitete und ihn somit willkommen hieß, sich in meine Arme zu legen. Dankbar nahm er das Angebot an. "Ich liebe dich auch, Clay", ertönte seine brüchige Stimme. "Ich weiß", lächelte ich, während ich ihm einen sanften Kuss auf den Kopf gab.

Mit der Erkenntnis, dass unsere gesamte Gesellschaft toxisch war und Schwule auch nur Menschen waren, hatte ich auch bemerkt, dass der Kleine gar nicht so komisch war, wie er zu sein schien.

"Ich stand nicht mal auf Jungen", hörte ich Georges Stimme sagen. Er schien darüber nachzudenken, wie er hier, in meinen Armen gelandet war. Ich bewegte mich nicht, sondern atmete nur ruhig ein und aus. "Du hast angefangen mir Aufmerksamkeit zu geben und ich? Ich verliebe mich direkt in dich..."

Georges leise Stimme ertönte in meinen Ohren und beruhigte mich. Das bereits leichte Lächeln weitete sich zu einem noch größerem aus. Erst jetzt konnte ich wieder dieses kribbelnde Gefühl von Verliebtheit spüren. So lange war es in mir vergraben, von Selbsthass, Fassaden und Desinteresse.

Wie erfrischend es doch war jemanden an der Seite zu haben und zu wissen, dass auch emotionale Unterstützung nun nichts Unerreichbares mehr war.

Sanft setzte ich mich wieder auf. George drehte sich zu mir um, um zu prüfen, ob alles gut war und genau diesen Moment nutzte ich, um ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund zu drücken.

Oh wie sehr meine Lippen mehr wollten.

Nach dem ewigen Kuss ließen meine Lippen von den seinen ab und ich gab dem Brünett einen sanften Kuss auf die Wange. Dann noch einen – und noch einen. Und dann, ich konnte mir nicht erklären, wie das passieren konnte, war ich bei einem Hals angelangt. 

Fordernd saugte ich an seinem Hals. Die Stellen, auf die ich bereits meine Lippen gepresst hatte, begannen sich dunkel zu färben. George gab mir deutlich zu erkennen, dass er diese Art von Verwöhnung auch sehr genoss, indem er, immer wieder, so leise wie er konnte aufstöhnte.

"Mister Wilson!", ertönte die laute und erschrockene Stimme einer Krankenschwester, welche soeben das Zimmer betreten hatte. "Was tun Sie da?!", quietschte sie weiter. Ich wand ihr meinen Blick zu und grinste nur: "Wonach sieht es denn aus?" Danach sah ich zurück zu George, welcher seine roten Wangen hinter seinen kleinen Händen versteckte.

Ich beugte mich zu ihm vor, sodass die Krankenschwester uns nicht hören könnte und flüsterte in sein Ohr: "Scheint so, als müssten wir das Zuhause weiter machen."

"Mister Wilson!", mischte sich wieder die Krankenschwester ein. "Sie scheinen ja wieder wohl auf zu sein. Von daher werden wir in Kürze ein paar Tests durchführen, um herauszufinden, ob wir Sie wirklich schon entlassen dürfen und danach, wenn Sie diese Test bestanden haben, dürfen Sie wieder nachhause"

Ich nickte und die Krankenschwester verschwand wieder aus dem Zimmer. Belustigt begann ich zu lachen. "Dann lass uns mal die Test machen, damit ich dich so schnell wie möglich durchnehmen kann", sagte ich in einem dominanten Ton, als ich durch mein Lachen auch ein leichtes Lächeln auf seine Lippen gezaubert hatte.

Das war das, was mich am aller glücklichsten machte;

wenn George glücklich war.

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yay.

Ich habe es endlich geschafft, die Motivation zu finden die letzten 400 Wörter zu Ende zu schreiben. Seid ihr nicht alle stolz auf mich?

Das nächste Buch wird nur angefangen, wenn ich auch weiß, dass ich es zu Ende schreiben werde.

Danke für eure Geduld und entschuldigt mich für das lange Warten.

Mir geht es mental jetzt definitiv besser als vor ein paar Wochen, also vielleicht sieht man sich auf Wattpad jetzt vielleicht wieder ein bisschen öfters! :)

AbusedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt