Kapitel 5 - Die Rede von Ruby -

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Anne betritt das Haus, ihr Gesicht rot vor Kälte und ihre behandschuhten Hände, taub. "Mary? Bash?" Anne ruft, als sie sie nicht in der Küche sieht. Niemand antwortet.

Sie stellt den Eierkorb auf den Esstisch. Die Vordertür öffnet sich und enthüllt Gilbert. "Gilbert, hast du Mary gesehen? Oder Bash?"

"Sie gingen in die Stadt, um Lebensmittel zu holen" sagt Gilbert und zieht sein Mantel aus. "Wegen des Schnees werden sie zwei oder drei Tage nicht zurück kommen".
Annes wangen sind Staubrosa. Nur zu zweit, für mindestens 2-3 Tage. Gilbert lacht ein wenig, "Was? Magst du mich so wenig, dass du nicht mal 2 Tage mit mir verbringen kannst?"

Anne spottet: "Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht mag"
"Ach tatsächlich?" Fragt er und tritt dicht an Anne heran, ihre Gesichter sind nur wenige Zentimeter von einander entfernt.

Anne lacht und neigt ihren Kopf nach unten, sodass sie auf seiner Brust ruht. Gilberts Herzschlag beschleunigt sich bei ihrer Berührung und scheint seine Atmung ein wenig zu ersticken.

Sie hebt ihren Kopf wieder an, damit sie ihm in die Augen sehen kann und sagt: "Ich habe dir gesagt, dass ich nicht mit dir sprechen durfte, das war vor dem ganzen, äh, Schreibtafel Vorfall"

Anstatt zu lachen, fragt Gilbert: "Ja, warum war das so?"
Anne sieht ihn verwirrt an, "Was meinst du?", "Warum durftest du nicht mit mir reden?" Fragt er mit Schmerz in seinen Augen. "Ähm" Sie hält inne, als ihr klar wird, dass sie ihm nicht sagen kann, dass Ruby ihn mag, "Warum ist das Wichtig? Ich rede jetzt mit dir".

Gilbert keucht enttäuscht auf, lächelt aber und greift nach ihrer Hand. "Worüber ich froh bin" antwortet Gilbert darauf, er bringt ihre Fingerknöchel an seine Lippen, ohne ihren Augenkontakt zu unterbrechen.

Annes Herz stolpert erneut über seine Lippen auf ihrer Haut. Die beiden lehnen sich unbewusst näher aneinander, bevor Anne sich schnell löst und fragt: "Also, magst du Ruby?"

Gilbert steht eine Sekunde verwirrt da, "Was? Ruby?", Woher kommt das? Fragt er sich.
Anne schnappt sich den Korb mit Eiern und geht zum Eisfach, "Ja, Ruby Gillis. Gefällt sie dir?"

Gilbert lehnt sich gegen eine Stuhllehne, verschränkt die Arme und folgt Annes Bewegungen mit den Augen. "Wie meinst du mit Gefallen?"
Anne wirft ihm einen Blick zu und scheint zu fragen, ob er dumm ist: "Du weißt schon, findest Du sie süß? Findest du sie Nett? Willst du ihr den Hof machen?"

Gilbert hustet: "Ich meine, ja, und ja, aber nicht wirklich, nein". Anne hebt den Kopf, um ihn anzusehen, lehnt sich gegen die Theke und ahmt seine Haltung nach, "Warum nicht?"

Gilbert zuckt mit den Schultern. "Warum willst du nicht mit Jerry den Hof machen?" Fragt er. Seine Angst steigt, als er Jerrys Namen erwähnt. Besorgt, dass Anne vielleicht mit Jerry den Hof machen möchte.
Anne seufzt: "Nun, das ist anders, Jerry ist wie mein Bruder".
Gilbert lächelt erleichtert, "Und was ist, wenn Ruby wie eine kleine Schwester für mich ist?" Er tritt näher an sie heran.

Anne sieht nach unten, traurig für ihre Freundin, aber aus irgendeinem Grund erleichtert. Sie glaubt nicht, dass sie es ertragen könnte, Gilbert sagen zu hören, dass er Ruby mochte.

Als sie wieder Gilbert anschaut, sind seine Augen immer noch auf sie gerichtet. Sie fühlt sich plötzlich unwohl bei ihrem anhaltenden Blickkontakt und wendet ihre Augen zu seinem Haar ab.

Sie fährt mit ihren Augen über seine schwarzen Locken und ertappt sich dabei, wie weich sein Haar ist, wie es sich zwischen ihren fingern anfühlen würde.
Anne stöhnt und legt ihren Kopf auf Gilberts Schulter, wütend über ihre eigenen Gedanken. Gilbert umarmt sie ohne zu zögern.

Close Proximity -Anne With An E- German Version Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt