Kapitel 6 - Die Augen des anderen -

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Da Avonlea im Winter sitzt, beginnt die Sonne gegen 4 Uhr nachmittags am Himmel zu versinken. Um das Haus warm zu halten, baut Gilbert ein loderndes Feuer, indem er aufgrund von Bashs langsamer Anpassung an Avonleas kaltem Wetter sehr geschickt geworden ist.

Die Sonne stiehlt ihr Licht so früh, verdunkelt das Haus, was es Anne schwer macht, die in ihr Buch gedruckten Wörter zu sehen.
Mit einer Decke um sich gewickelt, legt sich Anne neben den Feuerschein, um zu Lesen. Gilbert betritt den Raum und bemerkt das Annes Kopf auf dem Boden liegt.
Er schnappt sich schnell ein Kissen und bittet sie, ihren Kopf zu heben und das Kissen zwischen ihr Feuerfarbenes Haar und den Schmutzigen Boden zu legen.

Anne lächelt ihn dankbar an, bevor sie sich wieder ihrem Buch zuwendet. Draußen beginnt Regen auf das Dach zu prasseln. In ihrer Geschichte betritt ein Mann mit Haselnussbraunen Augen das Zimmer, die Szene bringt ihr einen Gedanken in den Sinn.

Sie sieht Gilbert an, der sich um das Feuer kümmert, "Deine Augen sind Haselnussbraun, nicht wahr?"
Gilbert sieht sie an, fasziniert von ihrer Frage. "So wurde es mir gesagt". Anne legt ihr Buch zur Seite, "Lass mal sehen".

Gilbert versucht viele Positionen, er legt sich auf den Rücken und lehnt sich über sie, als würde er gleich eine Liegestütze machen. Ihre Gesichter schließen sich und geben einen perfekten Blick auf seine Augen.

"So viele Farben in einer Iris. Braun, Grün und Blau". Ihr Blick wird von seinen Augen verzehrt, ihre Hand wandert zu seiner Wange und lässt seinen Atem stocken.
Sie seufzt: "Meine Augen sind einfach blau. Ich sehne mich danach Augen wie deine zu haben".

Gilbert neigt seinen Kopf, ohne seine Augen von ihren zu nehmen, "Blaue Augen sind ein rezessives Gen, was es selten macht, sie zusammen mit deinen roten Haaren zu haben. Das ist eine schöne Seltenheit, die so gut wie nie vorkommt"

Anne Schmunzelt ein wenig über seinen Wissenschaftlichen Vortrag: "Das ändert nichts daran, dass sie nur eine Farbe haben".

Gilbert beugt seine Arme ein wenig, bringt ihre Körper näher zusammen, um ihr in die Augen zu sehen. "Nein", sein Atem bereitete sich über ihr Gesicht aus und schien direkt zu ihrem Herz zu Rasen, "Du hast verschiedene Schattierungen."
Konzentriert runzelt er seine Stirn, er sieht ihr intensiv in die Augen, und beide vergessen sich selbst du. Dort und Feuerschein, liegen sie da und starren einander in die Augen.

Anne küsst sanft seine Nasenspitze. Sein Herz überschlägt sich insgesamt 10 mal.

Ihre Augen weiten sich, als ihr klar wird, was sie getan hat. Sie beginnt sich zu entschuldigen, besorgt, dass er sauer sein könnte, dass das Hässliche Waisenkind ihn gerade auf die Nase geküsst hat aber er hebt seine Hände vom Boden und drückt sanft einen Finger an ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen.

Er lehnt seinen Kopf nach unten und berührt ihre Nase mit seiner, ihre Lippen sind Zentimeter von einander entfernt. Ein Donnerschlag ertönt und lässt Anne vor Angst zusammenzucken. Gilbert zieht sie beschützend in seine Arme, er lacht leise, "Es ist nur Donner, Anne"

Anne sieht ihm ängstlich in die Augen. "Donner ist ein furchterregendes Geräusch, wenn du eine Vorstellungskraft wie meine hast". Gilbert lächelt und küsst sie auf die Stirn. "Ich glaube dir"

Close Proximity -Anne With An E- German Version Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt