Die falsche Nummer /1/

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Maya's Sicht

Mit einem tiefen Seufzer steige ich aus und sehe die Speicherstadt vor mir. Hier muss ich ab sofort wohnen. Meine Eltern sind mit mir aus Bremen nach Hamburg gezogen. Ich hätte drauf verzichten können. Ich muss jetzt ohne meine Freunde auskommen. Meine Mutter hat als Ausrede nur gesagt das ich neue finden werde. Ich sehe es einfach nicht ein! 

"Pack mit an, deine Kartons lassen sich nicht von alleine rein tragen, Maya." Sagt mein Vater und deutet auf die Umzugskartons die auf dem Boden stehen. Na super... Ich nehme mir den ersten Karton wo mein Name steht und trage ihn rein und dann hoch. Wenigstens ist das Zimmer größer. Aber das ist die einzige Sache die gut ist.

Später beim essen schwärmt meine Mutter davon wie toll es doch ist hier zu leben und das sie hier auch schon mal gewohnt haben bevor ich geboren wurden bin. Ich höre nur mit einem halben Ohr zu weil ich mich innerlich schon darauf vorbereite morgen zur Schule zu gehen, mitten im Schuljahr komme ich in eine neue Klasse. Meine Noten werden bestimmt darunter leiden. Aber dann sind meine Eltern Schuld.   

~~~

Als mein Wecker klingelt mache ich ihn aus und stehe nicht auf. Ich bleibe liegen und starre die Decke an. Ich muss aber zur Schule und so stehe ich auf und mache mich fertig. Ich ziehe mein Lieblingskleid an und nehme dann meinen Rucksack, dieser ist nicht besonders schwer, weil ich noch keine Bücher habe. 

Zur Schule muss ich mit dem Fahrrad fahren, in Bremen bin ich immer mit dem Bus gefahren aber jetzt wollen das meine Eltern nicht mehr. Der Weg ist ja auch nicht so weit. Als ich die Schule von weiten sehe bleibe ich stehen und sehe sie mir genau an. Viele stehen auf dem Schulhof und einige warten auch vor dem Tor auf ihre Freunde. Aber ich nicht auf meine. 

An mir vorbei geht ein Mädchen was mich an lächelt und mir zu winkt. Ich versuche höflich zu sein, aber man merkt das ich hier nicht sein will. Ich schiebe mein Fahrrad zu den Fahrradständern und suche mir einen passenden Platz. Als ich merke das ich mein Schloss vergessen habe schlage ich mir leicht auf die Stirn, dass fängt gut an. 

"Hey, ich kann dir helfen, ich habe ein zweites Schloss. Man muss auf alles vorbereitet sein." gegenüber von mir steht ein Mädchen und hält mir ein Fahrradschloss hin dazu den Schlüssel. "Du musst es mir auch erstmal nicht wieder geben, ich habe noch viele zu hause. Mein Name ist Linn, du bist neu hier oder? Denn dein Gesicht habe ich hier noch nicht gesehen." 

Dankbar nahm ich das Schloss und den Schlüssel. "Nein, ist mein erster Tag. Ich bin Maya und ich habe keine Lust hier zu sein." Antworte ich ehrlich. "Und danke für das Schloss." Mit einem Lächeln verabschiedet sie sich und geht zum Eingang. Ich schließe schnell mein Fahrrad an und gehe dann auch rein. Dann klingelt es auch schon und ich habe keine Ahnung wo ich hin muss. Mit einem verwirrten Blick sehe ich mich um. Hier müssen doch Schilder sein. 

Mit schnellen Schritten gehe ich den linken Gang lang und laufe dabei jemanden um, beim genaueren Hinsehen ist es eine Lehrerin und ich will am liebsten im Erdboden versinken. "Das tut mir leid, ich weiß nicht wo ich hin soll..." Ich helfe dabei die Blätter anzusammeln.

"Du musst dann wohl Maya sein, ich bin deine neue Klassenlehrerin. Frau Schnorr." Stellt sie sich vor und ich merke wie mir ein Stein vom Herzen fällt. Jetzt finde ich meine Klasse. zusammen mit Frau Schnorr gehe ich zur Klasse, das wird jetzt etwas unangenehm. Ich stehe ganz vorne. Die Schüler sind alle laut und haben mich noch nicht bemerkt. Doch als Frau Schnorr um Ruhe bittet sehen mich welche und mache die anderen auf mich aufmerksam.

"Wieso bekommen wir immer die neuen? Die sind alle eh immer gegangen, die anderen Klassen können die doch mal bekommen!" Ruft ein Junge aus der letzten Reihe.

"Genau, die sollen da bleiben wo sie her kommen!" Stimmt ihm ein anderer zu. Na super... Das fängt gut an. 

"Wenn ihr euch nicht zusammen reißt dürft ihr Extraaufgaben machen! So geht man nicht mit einer neuen Mitschülerin um. Stell dich doch bitte vor." Doch ich bekomme keinen Ton raus. Ich entdecke das auch Linn in dieser Klasse ist und mich als einzige nicht schief ansieht. Mit einem mal steht sie auf. 

"Das ist Maya, sie ist erst hergezogen und ich würde auch an ihrer Stelle nichts sagen, ihr seid alle so was von kindisch. Das ihr nicht mal vernünftig mit ihr umgehen könnt!" Dafür bin ich ihr dankbar, doch im nächsten Moment geht es erst richtig los. Viele sagen dann sie soll die Klappe halten und sich da nicht einmischen. Doch jetzt muss ich etwas sagen.

"Lasst es!" Sagte ich mit lauter Stimme und alle sind ruhig. Damit hat keiner gerechnet und deswegen bleibt es auch so ruhig. Ich soll mich dann auf den freien Platz neben Flo setzen. Als ich mich neben ihn setze sieht er mich sofort an.

"Wo hast du vorher gewohnt?" Er scheint der einzige zu sein der nichts gegen mich hat, mit Ausnahme Linn. Daher das ich nicht gleich stören will schriebe ich die Antwort nur auf einem Blatt auf. 

Danach stellt er mir noch ein paar Fragen dann konzentrieren wir uns beide auf den Mathe Unterricht. Kurz vor Ende klingelt von jemanden das Handy, am Anfang darf der Junge es behandelten. Als es aber weiter klingelt nimmt Frau Schnorr es ihm ab.

"Hol es dir nach der Schule ab Julian." Begeistert ist er nicht aber wer bitte ist so dumm und hat sein Handy auf laut in der Schule? Das ist eigene Dummheit.

Die Pausen verbringe ich mit Linn. Sie zeigt mir alles und ich kann mich schon fast daran gewöhnen hier zu sein, aber nicht zu früh freuen. Ein Glück haben wir heute früher Schluss. Ich warte auf Linn. Wir sind zusammen mit Flo und Julian die letzten in der Klasse. Julian schaut erstmal auf seinem Handy die Nachrichten nach. 

"Endlich bin ich nicht mehr der Neue in der Klasse, glaub mir so sind die auch mit mir umgegangen, vor allen als raus gekommen ist das ich nur Einsen schreiben, Damit will ich nicht angeben, dass hätte ich nicht erwähnen sollen." Leicht lache ich als Flo so hektisch redet.

Genau in dem Moment als ich mich umdrehe und ich zur Tür gehen will flucht Julian. "Das kann nicht sein! Mein Handy!" Jungs und Technik. Ich habe gedacht die können damit so gut umgehen. Flo ist sofort zur Stelle.

"Zeig mal dein Handy, vielleicht kann ich helfen." Damit fängt eine kleine Diskussion an. Linn und ich halten uns daraus. Am Ende gibt Julian dann sein Handy an Flo. Dieser legt es auf seinen Tisch und holt aus seiner Tasche ein Laptop. Mit dem USB-Kabel verbindet er das Handy und seinen Laptop miteinander.

Er tippt auf der Tastatur herum und staunt dann. "Wow, das nenne ich mal verschlüsselt, sag mal hast du dein eigenes Handy so gut verschlüsselt das du nicht mehr rein kommst?" Fragt Flo an Julian gewandt, dieser macht große Augen du schaut Flo über die Schulter. 

"Kann meinen Laptop bedienen das reicht mir, also wieso sollte ich mein Handy verschlüsseln?" Ich stelle mich auf die andere Seite und sehe nichts als zahlen auf dem Bildschirm, damit kann ich gar nichts anfangen. 

"Dann hast du ein Problem, irgendetwas auf deinem Handy hat das verursacht, wenn ich mehr Zeit von dir bekomme kann ich das Problem lösen und die Quelle finden." 

Sofort tauschen Linn und ich Blick aus, ob das gut geht? Ich würde an Julians Stelle einfach ein neues Handy kaufen und damit hat sich die Sache. Wer weiß was das ist und wer weiß wie schlimm es ist? 

Die Pfefferkörner - Die neuen FälleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt