Chemie Unterricht /2/

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Linn setzt sich zu mir. "Erzähl uns doch bitte was genau passiert ist. Es muss doch zusammenhängen oder? Sonst wärst du net so Panisch gewesen."

Ich sehe sie kurz an ehe ich dann auf meine Hände schaue. Natürlich lasse ich den Teil aus beim erzählen wegen Maya, sonst würden mich gleich drei hassen. 

"Mich hätte heute früh beinahe ein Auto erwischt. Der Fahrer ist total unfreundlich gewesen und er hatte diese Fässer geladen auf seiner Ladefläche. Sie sind gelb gewesen und hatten so ein schwarzes Symbol, ich hab das schon mal gesehen aber ich kann es nicht zuordnen. Tut mir Leid. Aber Julian hat das wohl erkannt und ist nochmal alleine hin."

Wie schlecht ich mich fühle kann ich nicht ansatzweise beschreiben.

"Ein gelbes Fass mit so einem Symbol?! Bea, das ist ein Fass mit irgendetwas was radioaktiv ist. Das ist gefährlich und außerdem meist ziemlich illegal. Weil die Entsorgung verdammt teuer ist und das kann sich nicht jeder leisten. Manchmal wirft man die Fässer einfach ins Meer und nun ja. Viele Lebewesen überleben das nicht. Wenn Julian nochmal dort hin ist. Dann stimmt da was ganz sicher nicht. Vielleicht wollte er auch nur dem Fahrer nochmal die Meinung Geigen, aber dabei ist ihm was anderes aufgefallen."

Erschrocken starre ich Maya an. Hat sie grad radioaktiv gesagt? Das was zu Krebs führen kann? Oh nein, hätte ich das nur eher bemerkt.

"Ich hab ne Frage, darf man das überhaupt so durch die Gegend fahren? Es muss doch abgesichert sein oder nicht? Weil sonst könnte sonst passieren."

Die Frage ist berechtet und wir sehen alle zu Flo. Da fällt mir noch was ein.

"Wartet mal, ich glaube ich kann mich noch an zwei andere Fässer erinnern. Da war aber nicht das Symbol drauf, sondern das für hoch giftig. Also der Totenkopf. Meint ihr, die machen das legal?"

Wie von alleine stehe ich auf gefolgt von Linn.

"Diese Frage kann ich dir zwar nicht beantworten, aber wir sollten da mal hin fahren. Wer weiß was mit Julian ist. Wir müssen ihm helfen. Er hat uns schließlich auch schon aus der Patsche geholfen."

Dankbar sehe ich alle einmal an und wir fahren dann los. Schließlich kenne ich den Weg und sie müssen mir folgen. Auf dem Weg dahin denke ich wieder viel zu viel nach. Vor dem Gelände bleiben wir vier stehen und sehen uns alles an während Flo auf sein Handy schaut. Bevor er leicht seufzt.

"Also Julian sein Handy befindet sich vor uns auf dem Gelände dieser Firma. Das heißt Bea hat Recht gehabt. Er ist nochmal zurück. Jetzt müssen wir nur mit vorsichtig uns hier umschauen, weil wer weiß was die hier lagern und wie die drauf sind wenn sie schon Julian haben."

Maya nimmt einfach Flo sein Handy aus der Hand. "Ich denke, wir sollten und einzeln uns umschauen, damit wir net auffallen. Oder halt, Bea schaut sich um weil sie kleiner und nun ja, wirklich am unauffälligen ist."

In dem Moment wird mir klar wie gefährlich das ganze ist aber nur so können wir meinem Bruder helfen, außerdem hat sie recht. Wenn dann kann ich es schaffen. Entschlossen nehme ich mein Handy und starte eine Audioaufnahme. Alle wünschen mir Glück und ich schleiche mich auf das Gelände, hoffentlich gibt es keine Überwachungskameras. Sonst würde ich sofort auffliegen. 

Die Frage ist jetzt auch wo ich suchen soll. Mein Bruder kann überall sein und hier sind sehr viele Hallen plus, das kleine Hauser gibt wo wahrscheinlich die Unterlagen und Büros sind, anders macht es kein Sinn für mich. 

Also gehe ich am besten als erstes dahin. Vielleicht finde ich was verdächtiges. Auf Zehnspitzen gehe ich die Eisenleiter hoch und prüfe ob die Tür verschlossen ist. Das ist nicht der Fall und ich ziehe sie mit ganzer Kraft auf weil sie verdammt schwer aufzuziehen ist. Hoffentlich hört das niemand wenn die zurück ins Schloss fällt. Mein Fuß kann ich schlecht dazwischen stellen. Also Daumen drücken das es zu laut ist. 

Mein Blick fällt sofort auf ein Schreibtisch wo schon die ersten Papiere liegen, dahinter ein Schrank mit ganz vielen Ordnern. Ich hab wohl den Hauptgewinn gemacht. Leicht schaue ich mich um aber es scheint im Moment niemand zu arbeiten, haben wohl Pause. Du meisten Sachen verstehe ich aber nicht auf den ganzen Zetteln, nur das manchmal krasse Zahlen drauf stehen. So erfahre ich aber auch das es eine Firma ist die extra dafür da ist Entsorgungsunternehmen für Sondermüll. Also alles was wohl giftig und schädlich für die Umwelt ist, dass hat mein Bruder erst in der Schule gehabt und ich hab ihm mal über die Schulter geschaut. Hätte ich gewusst das ich in nächster Zeit das brauche, hätte ich mehr darüber gelernt. 

Aber wenn man nur in die Grundschule geht weil man so klein ist wie die anderen jetzt sagen würden.  

Ich nehme mein Handy zur Hand und fange an vieles abzufotografieren. Wer weiß ob man es für die Polizei braucht oder generell das Flo was damit anfangen kann. 

Dann fällt mir auf das etwas unter der Unterlage liegt und, neugierig schaue ich drunter nach und zucke zusammen. Julians Handy! Er muss hier also wirklich irgendwo sein. Unüberlegt stecke ich es ein und schaue mich jetzt erst Recht um, von hier aus gibt es nur eine Tür. Mal schauen wohin diese führt. 

Wieder habe ich das Problem das ich die Tür nur all zu schlecht auf ziehen kann, ein kleiner Spalt reicht da schon aber ich höre dann auch Stimmen und lasse sie ruckartig zu fallen. Verdammt! Jetzt aber schnell, ich muss ein Versteck finden! Doch in diesem Büro ist gar nichts, bis auf den Schreibtisch. Augen zu und durch. Ich gehe unter dem Schreibtisch in Deckung und dann betritt eine Frau und der Mann von heute Morgen den Raum. Bitte lass sie sich nicht an den Schreibtisch setzen...

"Wir sollten die Papiere nochmal durch gehen, am besten du schaust wie du sie besser fälschen kannst. Ich hab keine Lust darauf so aufzufliegen. Das du dich aber auch dabei hast erwischen lassen ist dämlich!"

Die Frau scheint ziemlich sauer zu sein, aber wenn mein Bruder was raus gefunden hat, ist das verständlich. 

"Was kann ich dafür das die immer so neugierig sind, außerdem haben wir uns doch um das Problem gekümmert, wenn die Luft rein ist, lassen wir ihn gehen und er wird eh nichts gegen uns in der Hand haben. Die Polizei wird über ihn lachen. Wir sind da fein raus." 

In diesem Moment will ich den beiden am liebsten meine Meinung sagen, aber sie wissen nichts von mir und das ist mein Vorteil. Doch mein Glück bleibt nicht für lange. 

"Du bist ein Trottel! Das wird raus kommen, dass Handy von dem Jungen ist weg! Jemand muss hier sein und davon wissen, ich hab gedacht das du verhindert hast das er jemanden anruft! Du bist zu Nichts zu gebrauchen! Und jetzt such das Kind was das Handy hat, es kann nur ein Kind sein!" 

Er murmelt noch was vor sich hin und dann geht die schwere Tür auf und sie fällt wieder laut zu, kurz horche ich auf und merke dann das ich alleine bin und das meine Chance ist hier raus zu kommen! So schnell ich kann nehme ich die Beine in die Hand und verschwinde nach draußen zu den anderen. 

Die Pfefferkörner - Die neuen FälleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt