Wie In Alten Zeiten /3/

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Ich laufe  so schnell ich kann die Treppe hoch, dann platze ich einfach rein. "Ihr hatte Recht! Max und seine Freunde haben Flo." Ich bin außer Atem aber das ist nebensächlich. Beiden sehen mich erschrocken an. "Ja das ist kein Scherz, wir müssen was machen! Bewegt euch." Jetzt musste ich einfach den Ton angeben. Ob das bei den beiden angekommen frage ich mich grad wirklich. 

"Was ist wenn du uns verarschen willst? Schließlich Hast du das zu uns auch gesagt." Julian klingt wie immer abweisend und dreht sich wieder zu Maya. 

"Mensch, ich verarsche euch nicht. Ich habe sie reden hören. Max hat von Flo geredet, bitte. Wir müssen ihm helfen."

Maya legt ihren Laptop weg und kommt zu mir. "Wo hast du das überhaupt gehört?" Weil das auch so wichtig ist. 

"Bei einer Autowerkstatt wo er sich immer rum treibt, ich wollte ihn besuchen, spontan. Aber dann habe ich ihr Gespräch mit gehört. Ihr hattet Recht, Max hat sich verändert und macht nun linke Dinger." Ich höre mich total verzweifelt an, ich fühle mich einfach schuldig weil ich ihnen nicht geglaubt habe. Nur deswegen ist Flo in Gefahr. Nur meinetwegen. 

"Autowerkstatt? Das hast du aus einem Krimi." 

Maya dreht sich um. "Jetzt halt doch mal deine Klappe, dass macht es nicht besser. Wenn du ein Kommentar abzugeben hast dann schluck ihn runter oder denk ihn für dich selbst. Verstanden?" Mit einem langgezogenem ja, verdreht Julian die Augen und nimmt den Laptop von Maya. 

"Vielleicht ist das ein Hauch zu groß für uns, wir sollten die Polizei rufen. Linn, wir sind Kinder." Ich schüttele den Kopf. 

"Das kannst du vergessen, es gibt keine Beweise, sie können die Werkstatt nicht durch suchen, und wenn es noch schlimmer kommt dann tun sie Flo etwas, weil sie gewarnt sind. Egal ob wir Kinder sind oder nicht. Wir müssen uns einen Plan ausdenken Flo da raus zu holen." 

Doch Maya und Julian schütteln den Kopf. "Dann mach ich das halt alleine!" Enttäuscht und wütend laufe ich raus. Aber wie soll ich das alleine machen? Gute Frage. 

Erstmal brauche ich eine Kamera, damit ich ja alles aufzeichnen kann, damit es auch beweise gibt. Dann kann ich die Polizei rufen. Ich gehe schnell zu mir nach Hause, meine Eltern sind nicht da. Gut für mich. Dann werden keine Fragen gestellt. Ich leihe mir die Kamera von meiner Mutter aus und lege ihr ein Zettel hin, falls sie vor mir wieder kommen. Ich gehe noch schnell mein Fahrrad holen, dann bin ich schneller. Doch als ich los fahren will steht ein Mädchen vor der Haustür. 

"Kann ich dir irgendwie helfen?" Ich erschrecke sie etwas aber sie kommt gleich zu mir. 

"Ja, ich habe dich bis hier verfolgt. ich bin die kleine Schwester von Julian. Ich will dir helfen. Wenn es mein Bruder schon nicht macht. Du brauchst Hilfe dabei." Skeptisch sehe ich das kleine Mädchen vor mir an. 

"Das ist nichts für kleine Kinder, und Julian hat nie eine kleine Schwester erwähnt.-" 

"Wieso sollte er mich auch erwähnen? Er hat einen Stock im Arsch. Der schafft es ja nicht mal eine Jungen als Freund zu haben. Außerdem bin ich nicht klein. Ich bin neun." Sie fällt mir ins Wort und stampft einmal auf den Boden. "Egal was du sagst, ich werde mit kommen. Übrigens mein Name ist Bea."

Jetzt bin ich überfragt... Ich werde bestimmt riesen Ärger von Julian bekommen, aber es ist für Flo.

"Na schön, aber du machst das was ich sage. Ich will dich nicht Gefahr bringen und ich bin Linn." Kurz nickt sie und holt freudig ihr Fahrrad. Ob das eine gute Entscheidung gewesen ist? Am Ende ist man immer schlauer...

Zusammen mit ihr fahre ich zur Werkstatt. Wo ich auch schon Max sehen konnte. Er redet mit jemanden den ich nicht kenne. Wir steigen 20 Meter davor ab und lassen unsere Fahrräder im Gebüsch liegen. So nahe es geht schleichen wir uns ran.

Max bekommt grad ein Umschlag von dem Fremden. "Verdammt, das ist schon gelaufen! Er hat grade das Geld bekommen! Was machen wir denn jetzt?" Ich sehe zu Bea. Sie zuckt nur mit den Schultern.

"Danke für das Geschäft, wenn ich nochmal etwas brauchen werde, dann komme ich auf dich zurück und vergiss nicht, kein Wort zu den Bullen." Der Fremde steigt in das Auto was neben ihm steht und fährt los. Schnell ducken Bea und ich uns damit man uns nicht sieht.

"Wir brauchen diesen Umschlag." Sage ich auf einmal leise und sehe immer noch zu Max der jetzt das Geld zählt was im Umschlag gewesen ist. Das sind locker tausend Euro.

"Wenn das so ist." Bea steht auf und schleicht sich an Max ran. Als er den Umschlag wieder zu macht schnappt sich Bea ihn und läuft weg.

"Ey du Ratte! Gibt das sofort wieder her!" Jetzt ist mein Zeitpunkt dar. Ich hole die Kamera raus und starte ein Video. Ich komme auch aus meinem Versteck. Max rennt Bea hinter her.

"Wie kann man nur so tief sinken?! Ich hab gedacht das du so bist wie früher!" Max bleibt stehen und sieht zu mir.

"Linn?! Zur Hölle nochmal! Was tust du hier? Das ist viel zu gefährlich für dich." Ich lache kurz.

"Zu gefährlich ja? Aber so krubellos sein und Flo entführen oder was? Du bist das aller letzte! Die Polizei wird sich freuen!"

Auch wenn ich immer noch nicht wusste was hier gespielt wurde.

"Linn, hinter dir!" Bea versucht mich noch zu warnen, aber zu spät. Von hinten packt mich einer von Max's Kumpels und ich lasse die Kamera fallen vor Schreck.

"Perfekt." Meinte dieser nur und trat nochmal auf sie drauf. Die ist hin... Was soll ich denn nur meiner Mutter sagen?

"Hättest du nicht auf passen können? Jetzt haben wir drei von denen am Hals. Wir müssen sie verschwinden lassen damit nichts raus kommt." Max verdreht die Augen.

"Komm lass sie gehen. Sie hat keine Beweise." Bei mir ist er natürlich ganz anders und bei Flo ist ihm das scheiß egal.

"Wir sperren beide zu dem anderen, dann können sie erstmal zu sehen wie sie da raus kommen. In der Zeit werden alles andere los werden. Wir haben das Geld, alles andere brauchen wir nicht und dann werden wir uns was für die drei Ausdenken. Keine Widerrede!"

Max packt dann Bea und sie ziehen uns in die Werkstatt. Sie machen einen abgelegenen Raum auf und schubsen uns ein.
Sofort geht auch die Tür zu und wir sitzen in der Falle.

Ich drehe mich um und entdecke Flo. "Willkommen im Club. Euer Plan ist wohl richtig gescheitert." Meint er ohne eine Emotion zu zeigen.

"Nicht ganz, ich hab den Umschlag noch." Stolz zeigt ihn uns Bea. Mir klappt der Mund auf.

"Der Wahnsinn, das sie daran nicht gedacht haben." Sie lächelte weiterhin stolz. Zusammen mit Flo versuche ich hier raus zu kommen, aber auch Flo hat schon alles versucht. Mit unseren Handys hatten wir kein Empfang und konnten niemanden anrufen.

"Seid mal leise, hört ihr das?" Flo blieb stehen und ich legte den Kopf schief, aber dann hörte ich es auch.

"Das sind Sirenen!" Sagt Bea laut und dreht sich zur Tür. Denn genau 10 Sekunden später wurde sie aufgebrochen und ein Polizist kommt rein.

"Geht es euch gut?" Wir drei nicke und wurden dann raus gebracht. Max wurde fest genommen. Aber woher wusste die Polizei das? Als ich Julian und Maya entdecke wird mir einiges klar. Flo läuft sofort zu Maya. Bea und ich gehen langsam zu ihnen. Bea aber gibt einer Polizistin vorher den Umschlag als Beweis.

"Du kannst von Glück reden das meine Schwester ihr Handy dabei hatte. Ich kann mit meinem nämlich immer schauen wo ihres ist." Bea sieht ihren Bruder sauer an.

"Das ist nicht fair!"

"Das ist sehr voll fair und jetzt ab nach Hause du hast ein ernsthaftes Problem! Zu dir komme ich noch! Das wird noch ein Nachspiel haben das du meine Schwester mit genommen hast!" Er zeigt auf mich und geht dann mit Bea.

Maya und Flo wollen auch nur noch nach Hause und lassen mich letzten Endes alleine stehen. Na toll... Immer noch kein Pfefferkorn...

Die Pfefferkörner - Die neuen FälleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt