30.Kapitel Angis Krönung 2

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Alle erheben sich und egal ob stärker oder schwächer, alle verneigen sich und Angi senkt ebenfalls den Kopf. Ihr silbernes Kleid geht bis zum Boden und passt perfekt zu der silberschimmernden Krone auf ihrem Kopf. Auch ich verbeuge mich und als ich mich wieder aufrichte, umarmt mich Angi glücklich. Ich lasse die Bühne verschwinden und flüstere der neuen Alpha ins Ohr: "Nun ist es Zeit dein Schloss zu erschaffen. Du kannst dir das Aussehen zwar nicht aussuchen, aber das Aussehen passt sich dem Alpha an. Schließ die Augen und erschaffe es!" Angi nickt und dreht sich zu der Anhöhe. Sie schließt die Augen und breitet die Arme aus. Die Erde bebt kurz und dann erscheint ein prächtiges Schloss auf der Anhöhe. Es hat vier große Türme und eine große Kuppel in der Mitte. Es schillert in einem dunklen rot und wenn die Sonne draufscheint, sieht aus als würde es in Flammen stehen. Es sieht einfach wunderschön aus. Jetzt wo das formelle Zeug erledigt ist, fällt die Spannung von den Leuten und alle reden ausgelassen miteinander. Die Königin der Engel kommt zu mir und senkt kurz den Kopf bevor sie beginnt zu sprechen: "Es ist mir eine Ehre Euch persönlich kennenzulernen und mich zu entschuldigen, dass wir euch im Krieg nicht beistehen konnten. Es tut uns sehr leid." Ich lächle und antworte darauf: "Das ist kein Problem. Wärt ihr da gewesen, wäre es vielleicht gar nicht zu dieser Welt gekommen. Natürlich gab es Tote und Verletzte und das darf man nicht außer Acht lassen, aber ich denke, dass euch dafür niemand die Schuld gibt." Die Königin nickt dankbar und geht wieder zu den anderen Alphas.

Als es zu dämmern beginnt, beschließen wir in das Schloss zu gehen. Ich bin schon gespannt wie es von innen aussieht. Die großen Eingangstüren öffnen sich und alle treten ein, außer die Drachen, die sind etwas zu groß dafür. Sie legen sich draußen hin und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Von innen sieht das Schloss sogar fast schöner aus als von draußen. Die weißen Wände waren mit goldenen und roten Faden durchzogen und alles war sehr edel eingerichtet. Als alle abgelenkt sind, schleiche ich wieder nach draußen und gehe zu Amon. "Hey! Schön die wiederzusehen. Wie geht es dir?", begrüße ich ihn freundlich. Der große Drache erhebt sich und senkt den Kopf bevor er brummt: "Bevor du kamst und mich gestört hast ging es mir großartig." Ich ziehe einen Schmollmund ich winke den anderen Drachen zu, die mir neugierig entgegenblicken. "Lust eine Runde zu fliegen?", frage ich und sehe Amon mit großen Kulleraugen an. Der Drache schnaubt, legt sich aber hin, damit ich aufsteigen kann. Ich zaubere mir eine schwarze Hose und ein schwarzes Top mit einer Weste darüber bevor ich aufsteige. Mit ein paar kräftigen Flügelschlägen sind wir in der Luft und gleiten über das Reich der Phönixe. "Jetzt hat jeder sein eigenes Reich, schon komisch oder? Cassian oder meine Eltern habe ich heute auch noch nicht gesehen. Hey, lass uns da unten landen!", rede ich und deute am Ende auf eine Lichtung. Nachdem wir landen, springe ich auf den Boden und sehe Amon abwartend an.

Der Nebel erscheint wieder und noch bevor er sich auflöst, zaubere ich Amon Kleidung. Er setzt sich neben mich und ich lasse mich auf den Rücken fallen. Ich blicke nach oben, wo die Wolken vorbeiziehen und ich schließe die Augen, als eine Briese das Gras bewegt. "Also, wieso bist du nicht bei dem Fest?", fragt Amon mich direkt heraus. Ich öffne meine Augen wieder, bleibe aber liegen und antworte: "Naja, es ist Angis Fest und ich fühle mich nur überflüssig. Außerdem ist man dann so eingeengt, wenn du weißt was ich meine." Amon legt sich neben mich und ich drehe meinen Kopf zu ihm. "Wie geht es dir so? Ist euer Reich schön?", frage ich. Angesprochener nickt und schließt die Augen. Ich grinse, als mir eine Idee kommt und ich schließe die Augen. Nebel taucht auf und ich spüre wie sich mein Körper verformt und ich kleiner werde. Als sich der Nebel wieder lichtet, hüpfe ich auf Amons Bauch. Er schlägt erschrocken die Augen auf und als er mich sieht blickt er mich entzückt an. "Du bist ja süß! So einen kleinen Drachen hab ich noch nie gesehen!", ruft er begeistert und hebt mich hoch. Ich habe mich in einen grauen Drachen verwandelt, etwa in der Größe einer Katze. Er hält mich zu seinem Gesicht um mich genauer anzusehen und ich schlecke ihm einfach mit meiner Drachenzunge über das Gesicht. Entsetzt lässt er mich fallen und versucht mit seinem T-Shirt, die Sabber von seinem Gesicht zu wischen. Ich verwandle mich wieder zurück und grinse ihn an. Kleidung hab ich natürlich an. Er richtet sich auf und fluchtartig laufe ich vor ihm davon. Zu meinem Leid ist er schneller, da ich wie ein normaler Mensch laufe und packt mich, um mich in das Gras zu werfen.

Er kniet sich zu mir herunter und beginnt mich zu kitzeln. Lachend rufe ich: "Bi.. Bitte h... hör a... au.... auf!" Er lässt sich lachend neben mich ins Gras fallen und ich blicke ihn nachdenklich an. "Ihr Drachen vermisst es, Menschen zu sein, nicht wahr?" Amon blickt mich wieder mit einem unergründlichen Blick an, nickt aber schließlich und antwortet: "Mit den Reitern können wir als Drachen nicht spielen. Als Drachen können wir nur untereinander raufen oder sonstige Späße machen. Das Problem hat man als Mensch nicht. Man kann lachen, herumalbern, man kommt überall rein und man kann mit jedem reden." Ich richte mich auf und meine: "Das tut mir leid für euch. Ich könnte mir das nicht vorstellen. Wenn ich mein Schloss habe, kommen alle Drachen mich besuchen. Als Menschen natürlich. Mein Schlossgelände darf ohne Erlaubnis sowieso nicht betreten werden, also müsst ihr euch keine Sorgen machen, dass euch jemand sieht. Wie wäre es damit?" Ich richte mich auf und blicke Amon abwartend an. "Das würdest du wirklich für uns machen?", fragt er und ich nicke: "Na klar. Ihr seid ebenfalls magische Wesen und habt auch das Recht auf leben." Ich stehe auf und Amon umarmt mich dankbar.

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