33.Kapitel Heimkehr

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Lilly findet es anscheinend wirklich lustig, denn seit ich ihr gesagt habe, dass ich mit ihrem Bruder zusammen bin, liegt sie lachend am Boden. "Hey, was ist denn daran so lustig?", frage ich gespielt beleidigt, muss mir aber selbst ein Grinsen verkneifen. Nachdem sich mein Gast wieder einigermaßen beruhigt hat antwortet sie: "Nun, ich hätte nie gedacht dass ich einen Bruder habe, der mit einer Göttin zusammen ist. Können wir heute mit dem Training anfangen? Ich fürchte meine Kräfte sind etwas eingerostet." Lilly wechselt geschickt das Thema und ich nicke geschlagen. Nach dem Essen räumen wir schnell alles weg und Lilly geht sich umziehen. Ich drehe mich einfach kurz und habe eine schwarze Hose und ein dunkelblaues Top an. Als Lilly wieder runterkommt, blickt sie mich neidisch an und ich zeige ihr frech die Zunge. Wir müssen lachen und gehen gemeinsam in den Wald hinter unserem Haus. Da sie das meiste in ihrer Kindheit schon gelernt hat, brauchen wir zum Glück nur alles auffrischen und schon ist sie wieder top dabei. Wir machen noch ein paar neue Sachen und bald könnte sie in einem Kampf schon gewinnen. Also gegen einen Phönix, nicht gegen mich. Gegen mich gewinnt niemand *arrogantes Haare-zurückwerfen*. Am Abend fallen wir beide müde ins Bett und Lilly ist sofort eingeschlafen. Ich starre noch ein wenig an die Decke bevor mir ebenfalls die Augen zufallen.

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es noch finster und ich höre die gleichmäßigen Atemzüge von Lilly. Was mir jedoch nicht gefällt, sind die fremden Atemzüge, die ich von unten höre. Da ich dunkles Gewand trage, ist es mir ein leichtes mit der Dunkelheit zu verschmelzen und lautlos nach unten zu schleichen. Unten angekommen huschen drei Gestalten umher. Wenn ich nach ihrer Präsenz gehe, sind es Hybriden von Phönixen und Vampiren. "Ich habe ihre Aura ganz deutlich gespürt, als sie zum Leben erwacht ist. Das kleine Mädchen von damals muss hier sein", höre ich einen der Männer zischen. Sie haben Cassian und seine kleine Schwester damals also angegriffen, weil sie Lilly wollten und jetzt da sie ihre Erinnerungen wieder hat, ist ihre Aura auch wieder präsent. Was wollen sie bloß von ihr. Ich verwandle mich endgültig in einen Vampir und als einer die Treppe rauf will, versperre ich ihm fauchend den Weg. "Ach du...!", schreit der Einbrecher auf und stolpert einige Schritte zurück. Nun stehen sie zu dritt vor mir und grinsen mich an: "Mit dir sind wir schnell fertig." Ich kneife die Augen zusammen und antworte: "Ihr solltet schleunigst aus meinem Haus verschwinden, wenn euch euer Leben wertvoll ist." Die drei lachen, als sich die Türe hinter mir öffnet und Lilly erscheint.

"Was ist hier.....", beginnt sie und erstarrt bei meinem Anblick und als sie die drei Männer sieht. Ihre Augen verdrehen sich nach hinten und sie wird ohnmächtig. Ich kann sie gerade noch auffangen und trage sie auf die Couch oben, bevor ich wieder den Eingang nach oben versperre. Die Männer sehen sich gegenseitig an und einer meint: "Ich hab ja gesagt, dass sie hier ist!" Ich fauche und frage bedrohlich: "Was wollt ihr von ihr?" Am Anfang scheint es, als will mir keiner antworten, doch schließlich bekommt doch jemand seinen Mund auf: "Wir wollen nichts von ihr, unser Auftraggeber wollte sie und will sie immer noch. Weswegen wissen wir nicht, wir erledigen nur unseren Auftrag und kehren dann in unser Reich zurück." Stimmt, die Hybriden haben die mittlerweile komplett verlassenen Inseln besetzt. Manche sind auch in die andere Welt mitgekommen, doch die meisten leben jetzt auf den Inseln. Ich funkle sie an und knurre: "Ihr bekommt sie nur über meine Leiche und zu eurem Pech, kann ich nicht sterben." Die Männer wollen mich angreifen und mit nur einer Handbewegung liegen sie am Boden. "Geht zu eurem Auftraggeber und sagt ihm, dass er Lilly nicht bekommt. Wenn er sie dennoch haben will, sie steht unter dem Schutz einer Göttin", rufe ich und laufe in das Zimmer, um die Tür hinter mir zuzusperren. Cassians Schwester ist zum Glück wieder wach und ich verwandle mich zurück. "Hey, alles in Ordnung?", frage ich sanft.

Sie nickt und meint: "Das waren die Männer, die auch damals versucht haben mich zu entführen, nicht wahr?" Ich nicke und antworte: "Ja und genau deswegen werden wir so bald wie möglich abreisen, denn in Angis Palast und mit Cassian an deiner Seite kann dir nichts passieren. Wenn doch etwas sein sollte, kannst du auch jederzeit in meinen Palast kommen, sobald er steht." Wir beschließen bei Sonnenaufgang aufzubrechen und währenddessen packen wir unsere Sachen zusammen. Ich zaubere die Kampfspuren weg und setze mich auf die Couch. "Soll ich dich aus dem Gedächtnis deiner Freunde löschen? Oder soll ich ihnen eine Illusion einpflanzen?", frage ich nach einem Moment der Stille. Diana überlegt kurz und antwortet entschlossen: "Erzähle ihnen einen Teil der Wahrheit. Erzähle ihnen das ich einen Autounfall hatte und nun meine Erinnerungen zurückbekommen habe. Ich habe erfahren, dass ich einen Bruder habe und werde zu ihm ziehen. Ich habe dort auch kein Netz, also sollen sie mich nicht anrufen." Ich nicke und schließe die Augen, um ihren Anweisungen Folge zu leisten.

Als alles erledigt ist und die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster scheinen, nehme ich Lillys Hand und teleportiere uns in die Nähe von Angis Schloss. Wie erwartet tummeln sich ein paar Personen vor dem Schloss, um ihre Probleme vorzutragen und Lilly sieht sich staunend um. Ich zaubere mir ein schwarzes, bodenlanges Kleid und meine Krone auf den Kopf und gehe dann mit Lilly auf den wuselnden Haufen von Phönixen zu. Da meine Krone ja ein silberner Ring mit Blumen und weißen Edelsteinen ist, fällt er nicht sehr auf und doch sticht er einem ins Auge. Als mich die Leute erkennen, verneigen sich alle und mustern meine Begleiterin neugierig. Wir gelangen ohne Probleme zum Tor und die Flügeltüren schwingen ohne Widerstand auf. Wir treten ein und hinter uns schließt sich der Eingang wieder. "Willkommen im Land der Phönixe Lilly Diana Black", flüstere ich und gehe weiter. Wir gehen durch die vielen Gänge, bis wir vor dem Thronsaal ankommen, wo man deutlich die Präsenz der beiden Alphas spüren kann. Mit einer Handbewegung lasse ich die Türen aufgehen und unterbreche die Gespräche in dem Saal.

Die Akademie der Phönixe   {{2}}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt