Heartful of courage [Merlin FF]

☾кαριтєℓ Ι ☽

Sie blieben im Innenhof des Schlosses stehen. Der Große, von dem sie erfahren hatte, dass er Percival hieß, hatte sie auf ihrem Pferd mitgenommen. Der Braunhaarige, dessen Namen sie noch nicht wirklich herausgefunden hatte, war noch etwas eingeschnappt, weil sie seine Erwartungen übertroffen hatte. Geschah ihm zurecht, wie sie fand. Aber er konnte es sich nicht abschlagen, ihr vom Pferd zu helfen, was sie über sich ergehen ließ. Ob er so zu allen weiblichen Geschöpfen war, die ihm begegneten? Sie konnte es sich gut vorstellen. Bevor sie sich aber bei ihm bedanken konnte, dass er ihr vom Pferd geholfen hatte, obwohl sie das auch gut alleine geschafft hätte, hörte sie eine ihr nur allzu bekannte Stimme ungläubig ihren Namen rufen. Ein riesiges Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Sofort wirbelte sie in die Richtung, aus der die Stimme ihren Namen gerufen hatte, und erblickte ihn. "Merlin!" Mit nur wenigen Schritten war sie zu ihm und in seine Arme gesprungen. Er schloss diese fest um sie und schien sie fast erdrücken zu wollen. "Was machst du denn hier?" Sein glückliches Lachen und Grinsen waren wie Musik in ihren Ohren. "Ich wollte zu dir." Sie grinste nur noch breiter und auch die gleiche Wirkung hatte dieser Satz auf ihn. "Oh man, hab ich dich vermisst." "Dann hättest du nicht einfach ohne mir Bescheid zu sagen gehen dürfen." Ein leichtes Lachen verließ ihre Lippen. "Ich wäre mitbekommen. Egal, wo's hingegangen wäre." Sie lächelte und war in diesem Moment mehr als überglücklich. Er löste sich etwas von ihr, hielt sie aber immer noch in Armen, sodass er ihr ins Gesicht sehen konnte. "Du hast dich total verändert. Du siehst viel älter aus." "Ich bin ja jetzt auch erwachsen." Sie kicherte. Sie war ein paar Jahre jünger als er, um genau zu sein 3. "Deswegen wollte mich Hunith auch erst jetzt gehen lassen.." Sie lächelte leicht. "Aber hauptsache ich bin jetzt bei dir." "Hunith? Wie geht es ihr? Wie geht es dir überhaupt? Hat sich 'was in Ealdor geändert? Wahrscheinlich nicht, sonst wärst du ja jetzt nicht hier.. Und wieso bist du überhaupt mit Percival und Gwaine hergeritten?" Er holperte fast schon über seine eigenen Worte, so schnell sprach er. Sie lachte leicht. "Ganz ruhig. Verhaspel dich nicht." "Das sind noch nicht einmal alle Frag-" 

"MERLIN?!" Sie zuckte leicht zusammen. Als die leicht zornige, genervte Stimme erklang, blickte sie zum ersten Mal, seit sie endlich wieder Merlin getroffen hatte, auf und erkannte einen blonden jungen Mann. Sofort wusste sie, mit wem sie es hier zu tun hatte. Dieses Gesicht hatte sie schon einmal gesehen und würde es nicht so schnell vergessen. "Merlin! Wir wollten trainieren gehen und nicht Kaffeekränzchen halten." Der Blonde sah sie an. "Und wer seid Ihr, dass Ihr meinen Diener aufhaltet?" Merlin hatte sie losgelassen und war einen Schritt zurückgetreten. Sie machte ehrfürchtig vor dem Prinz einen Hofknicks. Als sie wieder normal vor ihm stand, antwortete sie ihm: "Mein Name ist Luna, my lord. Euer Diener Merlin und ich sind zusammen aufgewachsen." Der Prinz nickte. "Von Euch hat Merlin mir schon einmal erzählt." Kurz warf sie einen Blick zu Merlin, dann sah sie wieder sofort zu Arthur. "Wenn Ihr mich entschuldigt, Merlin und ich wollten trainieren gehen." Sie nickte schnell. Und schon ging er los. "Tut mir Leid, Luna. Ich muss mit.. Wir reden später weiter. Gwaine, kannst du sie zu Gaius bringen?" Sie erschreckte sich leicht, als sie mitbekam, dass der Braunhaarige immer noch bei ihnen stand. "Mit größten Freuden." "Merlin!" "Entschuldigung... Ich..." Leicht panisch sah er über seine Schulter zu Prinz Arthur. Dann sah er wieder zu uns. "Danke.. Und bis später." Und so lief auch er schnell los. 

"Erstaunlich, dass Merlin der Freund ist, den du besuchen wolltest." Sie drehte sich zu dem Braunhaarigen. "Wieso?" "Weil er mein bester Freund ist." Er lächelte leicht schief. "Außerdem ist es ziemlich interessant, wie du dich gegenüber den verschiedenen Personen verhältst." Sie verdrehte leicht die Augen. "Manche Personen haben es halt nicht anders verdient, so behandelt zu werden." Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich darauf wieder. Sie schüttelte leicht grinsend den Kopf. "Vielleicht sollten wir noch einmal von vorne beginnen.." Sie zuckte mit den Schultern. "Also, mir gefällt's so." Sie grinste breiter. Er sah sie hilflos an. Sie lachte. "Außerdem ist es ziemlich interessant, wie schnell ich dich aus der Bahn werfen kann." Wieder grinste sie leicht. Als er sie immer noch hilflos ansah, gab sie nach. "Okay, okay. Also.." Sie drehte sich kurz um, nur um sich gleich wieder zu ihm zu drehen. "Oh, hallo! Ich bin Luna und Ihr?" Sie lachte leicht und hielt ihm die Hand hin. Er schlug ein und sie schüttelten Hände. Auch er lachte leicht. "Mein Name ist Gwaine und ich bin Ritter hier in Camelot." Er grinste selbstsicher und sie schüttelte nur leicht grinsend den Kopf. "Soll ich Euch zu Gaius bringen?" "Das wäre mir eine große Ehre, Sir Gwaine." Sie ließ seine Hand los und machte einen Hofknicks vor ihm. Er lachte. "Ihr gefallt mir. Aber zuerst müssen wir mein und Percivals Pferd wegbringen." "Fangt nicht schon wieder damit an.." "Mit Pferden?" Sie lachte. "Nein, das andere." "Ach was, schöne Lady, damit werde ich sicherlich nicht wieder anfangen." Ein böser Blick reichte und er hob abwehrend seine Arme in die Luft. "Ich bin ja schon still, ganz ruhig." Sie grinste. "So gefallt Ihr mir." 

Er hatte sie noch etwas durchs Schloss geführt, nachdem sie die Pferde in den Stall gebracht hatten, und jetzt standen sie vor einer Holztür in einem besonderen Teil der Burg. Gwaine hatte an der Tür geklopft, aber  auf keine Antwort gewartet, sondern war einfach reingegangen. "Merlin ist nicht hier, falls Ihr ihn sucht", hörte sie eine tiefe, schon etwas älter klingende Stimme sagen. Langsam trat auch sie durch die Tür und sah sich zögernd um. "Ich bin auch nicht wegen Merlin hier. Merlin hat mich beauftragt, jemanden zu Euch zu führen." Bewundernd betrachtete, wie viele Bücher in diesen Raum gestopft waren, so viele Bücher hatte sie noch nie auf einem Haufen gesehen. Ein Bücherregal, zu dem Treppen hinaufführten, damit ein Bett darunter passte, reichte nicht aus, um alle Bücher unterzubringen, es lagen auch überall weitere Bücher verteilt, vor allem auf dem Boden und auf dem mittig im Raum stehenden Tisch, doch auf dem waren nicht nur ein paar Bücher gestapelt, sondern auch Kräuter, Schüsseln, kleine Fläschchen mit komisch aussehenden Flüssigkeiten und noch so vielem mehr. Sie fühlte sich in diesem Raum irgendwie total wohl, obwohl sie hier so vieles zum ersten Mal sah. 

"Luna, Huniths Mündel." Als sie ihren Namen hörte, blickte sie von einem Buch, dessen Titel sie gerade entziffern wollte, auf zu dem alten Mann, der auf sie mit ausgestreckten Armen zu kam. Sein Gesicht kam ihr vage bekannt vor, doch sie konnte sich nicht erinnern woher, es musste aber ganz eindeutig Gaius sein, wer sollte es auch sonst sein? Sie lächelte ihn an, als er seine Hände auf ihre Schultern legte und sie genau betrachtete. "Du hast dich in all den Jahren nicht geändert. Ich erkenne immer noch die kleine, quirlige 3 Jährige Luna in dir." Sie zog eine Augenbraue leicht hoch. "Sowas hört man eigentlich nicht allzu gerne." Sie lachte leicht. "Aber ich weiß, was ihr meint. Nur leider kann ich das von Euch nicht behaupten." Sie lächelte leicht verlegen. "Es ist auch ganz schön lange her, dass wir uns gesehen haben." Er lächelte sie freundlich an. "Setz dich doch." Er ließ sie los und zeigte auf einen freien Stuhl am Tisch. "Ihr könnt euch auch gerne setzen, Sir Gwaine." "Oh nein, danke. Eigentlich sollte ich schon wieder weg sein." Sie ließ ihren Blick zu Gwaine schwenken, der sie leicht angrinste. "Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder." Er zwinkerte ihr zu und klopfte ihr leicht im Vorbeigehen auf die Schulter. Sie lächelte. "Ich auch." Gwaine war doch nicht so schlimm, wie sie vom ersten Eindruck her gedacht hatte. Sie hatte ihn irgendwie lieb gewonnen.