☾кαριтєℓ Э☽

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"Denkst du nicht, dass es so langsam reicht? Oder hast du es immer noch nicht begriffen?" Er sah in sein fasziniertes Gesicht, als sie mal wieder das Ziel getroffen hatte, das er ihr beauftragt hatte. "Auch ich hab jetzt verstanden, dass sie immer trifft." Doch Gwaine schüttelte bloß seinen Kopf, während sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit machte. Sie sah ihn ungläubig an. "Du hast es immer noch nicht verstanden?" "Doch, klar. Aber das ist viel zu faszinierend." Sein Grinsen wurde breiter. Sie schüttelte leicht den Kopf und wandte sich zu Lancelot. "Darf ich ihn abschießen?" Er lachte, während Gwaines Grinsen verschwand und einem entsetzten Gesichtsausdruck wich. Auch sie musste bei diesem Anblick kichern.

Ihr Blick fiel auf das Schloss, das sich hinter ihnen erstreckte. Wirklich realisieren konnte sie nicht, dass sie in Camelot bei Merlin war und von drei Rittern behaupten konnte, dass sie in irgendeiner Weise mit ihnen befreundet war. "Es ist beeindruckend, oder?" Lancelot war ihrem Blick gefolgt und betrachtete das Schloss mit einem verträumten Blick. Sie lächelte leicht. "Ein schöneres hab ich noch nie gesehen." Was nicht einmal gelogen war, da sie überhaupt zuvor nie ein anderes Schloss gesehen hatte. Nur in ihren Träumen und Vorstellungen. Doch diese waren nicht annähernd so schön gewesen wie dieses. "Und du darfst es nun als deine Heimat bezeichnen." Die Stimme Gwaines riss sie wieder aus ihren Gedanken an Ealdor und wie sie sich immer erträumt hatte, ein Schloss oder eine Burg einmal in echt zu sehen. "Ich hoffe doch, du wirst hier für eine Weile bleiben." Sie blickte zu ihm. Und dachte kurz nach. Einen Grund wieder zu gehen hatte sie eigentlich nicht, aber sie konnte ja nicht ihre Zeit damit verbringen, die Ritter und Merlin abzulenken.

"Ich könnte bei Arthur ein gutes Wort für dich hegen und ihm davon erzählen, wie gut du mit dem Bogen umgehen kannst! Vielleicht springt dann etwas für dich dabei raus!", führte er seine Gedanken aufgeregt weiter. "Eine Frau, die irgendeine höhere Position belegt, da sie gut mit dem Bogen umgehen kann. Das glaubst du doch wohl nicht selber." Ihr Blick fiel demütig wieder auf das Schloss. "Arthur ist tolerant und gütig. Wenn du ihn überzeugst, vielleicht ja doch." Sie sah Lancelot ungläubig an. Sie hätte nicht gedacht, dass er sich auf Gwaines Seite schlagen würde. "Lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen. Gwaine-" Er zeigte mit seiner gesamten Hand auf Gwaine, welcher näher zu uns trat und sich neben ihn stellte. "- Gwaine war ein ganz normaler Mann, so wie du. Einfach ganz normal. Er zog von Dorf zu Dorf, um ein bisschen Krawall zu machen. Und wenn es ihm irgendwo nicht mehr gefiel, zog er weiter. Bis er eines Tages in einer Taverne auf Merlin und Arthur traf, ihnen half und Arthur das Leben rettete. Zwei Mal hat er das sogar gemacht. Dennoch wurde er verbannt, natürlich nicht von Arthur, da er ihm tief in seiner Schuld stand." Sie lauschte der Geschichte, doch fand die Moral nicht, die er ihr vermitteln wollte, während Gwaine bescheiden daneben stand. Kein Funken von Stolz war ihm anzumerken. Das einzige, was er tat, war sie aufmerksam zu beobachten. Als sich ihre Blicke trafen, formten sich seine Lippen zu einem breiten Lächeln. Nach einem kurzen Schweigen, bei dem sie merkte, dass Lancelot nicht vor hatte, weiterzusprechen, fragte sie unbeholfen: "Und wieso ist er jetzt wieder hier, wenn er doch verbannt wurde?" Es war, als stände er nicht neben ihnen, sondern befinde sich an einem ganz anderen Ort, doch ihn schien es nicht weiter zu stören. "Dank Arthur, da er loyal ist. An diesem einen besonderen Abend ist die Tafelrunde entstanden. Und nicht nur Gwaine und ich wurden zu Rittern geschlagen, sondern auch noch zwei andere Ritter, die keineswegs adeligen Ursprungs sind." Sie nickte bedächtig, dennoch glaubte sie nicht daran, dass sie irgendeine Position mit ihrem Bogen besetzen konnte, da sie immer noch eine Frau war.

Das Rascheln des Waldes war hinter ihnen zu hören, sofort drehte sie sich erschrocken um, um zu sehen, was das Rascheln verursacht hatte. Doch es stolperte nur ein leicht gereizter Merlin auf die Lichtung, auf der die drei standen. "Hättet ihr mir nicht vorher sagen können, wo ihr euch versteckt? Ich bin ewig durch den Wald geirrt, um euch zu finden!" Ein breites Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, bei den Worten und dem Anblick von Merlin. Die anderen beiden hatten sich mittlerweile auch umgedreht und betrachteten den schwer atmenden Merlin, der sich auf seinen eigenen Knien aufstützte. "Der Prinz sucht nach euch - Ratssitzung." Gwaine und Lancelot wechselten einen Blick, verabschiedeten sich kurz angebunden und waren ein paar Sekunden später auch schon verschwunden, während sie sich in Merlins Richtung bewegte und ihm leicht über den Rücken strich, als sie bei ihm angekommen war. "Bist du durch den Wald gerannt?" Er nickte leicht, während ihr wieder ein leichtes Kichern entfuhr. "Setz dich doch kurz", schlug sie ihm kurz danach vor, doch er schüttelte nur den Kopf. "Musst du auch zu dieser Ratssitzung?" Er nickte. Sein Atmen hatte sich wieder beruhigt und er richtete sich auf. "Ich muss nicht, aber ich sollte." "Dann solltest du dich vielleicht beeilen", bemerkte sie und nahm ihn an der Hand, um mit ihm zurück zum Schloss zu rennen und ihn nicht zu verlieren, was bei seiner Kondition leicht passieren konnte.

"Was ich dir noch sagen sollte.. Gwaine hat vorhin gefragt, ob du zu den Feierlichkeiten kommst." Müde drehte sie sich zu ihm und blickte ihn an, entschied sich dann aber dafür aus ihrem Bett zu klettern und zu ihm ins Bett zu steigen. "Was für Feierlichkeiten?" Sie kuschelte sich an ihn und er schlang die Arme um sie. "Ach, nichts besonderes. Dort wird nur ein bisschen gegessen und getrunken und der Prinz hält eine kleine Rede." Sie sah zu ihm hoch und ein leichtes Grinsen zauberte sich auf ihr Gesicht. "Wenn du mich einlädst..." Er lachte leicht. "Das kann ich gerne machen, aber ich bin nur der Diener, der sich darum kümmern muss, dass alle - und vor allem Arthur - genügend zu Essen und Trinken haben." "Solange du mich einlädst, ist mir das egal." Die Müdigkeit übermannte sie und sie schloss die Augen. Er lachte wieder leicht. "Okay. Ich lade dich ein. Willst du mit mir auf die Feier gehen?" Sie grinste wieder leicht. "Ja, gerne. Danke."

Heartful of courage [Merlin FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt