Silence (Jikook AU)

Kapitel 7

Viel zu früh.... Viel, viel, viel zu früh muss Jimin heute aufstehen. Mit verquollenen kleinen Augen, tappst er ins Badezimmer. Warum muss man eigentlich immer sofort pinkeln, sobald man morgens aufsteht?
Nach der Erleichterung betrachtet er sich im Spiegel.
Wirr stehen seine Haare hab, nachdem er zwei drei Mal mit den Händen durchgefahren ist, liegen sie schon deutlich besser. Doch seine Augen schreien weiterhin nach Schlaf.
Träge zieht er seine übliche morgen Routine durch und ist am Ende nicht nur einigermaßen ausgehtauglich sondern auch um einiges wacher. Seine rosa Haare bleiben heute mal ungestylt, denn bei dem Wetter was draußen herrscht, hilft kein Haarspray, Gel oder sonst was.
Es ist nämlich nass und sogar etwas windig. Das wird ein Spaß zum Museum zu kommen...

Mit einem Schirm, der Lieblingsschirm seiner Mutter, in Form einer rosa Blume und einem dunklem Regencape mit Reflektorstreifen ausgestattet, geht er aus dem Haus.
Laut seinem Navi im Handy wird er zu Fuß zwei Stunden brauchen. Seufzend darüber macht er sich auf den Weg.

Bis auf einen kleinen Umweg, den er wegen zu vielen Pfützen gehen muss, kommt er rechtzeitig und auch trocken bei dem Museum an. Seine halbe Stunde Pufferzeit war genau richtig bemessen, denn er ist leider nicht der schnellste zu Fuß, daher kann er nie von der Durchschnittszeit des Navis ausgehen.
Etwas außer Atem kommt er bei Tae und Hobi an und umarmt die beiden kurz.
„Kannst du den Schirm kurz halten?" fragt Jimin an Taehyung gewandt, der ihn sofort entgegen nimmt.
Durstig von der ganzen Strecke, setzt er den Rucksack auf seinen Füßen, damit der nicht nass wird, ab und wühlt nach seiner Trinkflasche.
Nachdem er die wieder vernünftig verstaut hat, entscheidet er sein Cape wieder einzupacken. Denn seit er bei seinen Mitschülern angekommen ist, ist es glücklicherweise endlich trocken. Grade als dabei ist, das Kleidungsstück einzurollen, erwischt ihn eine Spritzwelle.

Neben ihnen ist grade ein Auto mit deutlich mehr als den erlaubten 30km/h vorbei gefahren und hat dabei den kleinen Tsunami ausgelöst als es durch eine Pfütze direkt neben Jimin gefahren ist.

Von der Taille an aufwärts, da das halb gerollte Kleidungsstück den Rest geschützt hat, sieht Jimin nun aus wie ein begossener Pudel und steht reglos in der gleichen Position, in der ihn das Wasser erwischt hat.
Ein Teil seiner Mitschüler lacht sich grade kringelig bei dem Anblick und ein anderer Teil sieht erschrocken zu ihm.

Während er sich schnaubend von den Wassertropfen an seiner Nasenspitze befreit, dreht er den Kopf zur Seite in Richtung seiner Freunde. Während Hobi besorgt seine Hände vor seinem Mund hat, kann Tae sich nicht so recht zwischen den zwei überwiegend gezeigten Emotionen entscheiden. Immerhin will er seinen besten Freund ja nicht auslachen, doch der Anblick ist einfach zu herrlich.
Genervt fährt Jimin sich du die nassen Haare, damit sie nicht mehr in seine Augen fallen und richtet sich dabei auf.

Nicht nur das laute Auto, dass an ihnen vorbei rast, sondern auch die anschließenden geschockten und teils amüsierten Ausrufe seiner Mitschüler, lenken Junkook von seinem Gespräch mit Suga ab. Als er nach dem Grund für den Aufruhr Ausschau hält sieht er etwas, was ihn abrupt den Atem anhalten lässt.

Jimin der grade dabei ist seine Haare zurückzustreichen, bietet dem Dunkelhaarigen einen äußerst ungewöhnlichen Anblick. Er fühlt sich, als stecke er grade in einer alten Cola light Werbung. Denn Jimins kompletter Look hat sich bei diesem Unfall um 180 Grad gedreht.
Von dem eben noch sehr süßen Typen im zu großen Regencape und mit einem Schirm, der perfekt zu seinen Haaren passt, zu einem Kerl.

Also ein Kerl-Kerl.

Durch das viele Wasser, was er abbekommen hat, klebt ihm seine Hemd-Tshirt-Kombi wie eine zweite Haut am Körper und zeigt deutlich die Konturen seiner Muskeln. Zusätzlich laufen einzelne Wassertropfen von seinen Haaren, über sein Gesicht, das er grade nach oben reckt, über seinen schlanken Hals ehe sie im Tshirtsaum versickern.
Langsam wandert Junkooks Blick tiefer.
Das offene Hemd ist komplett durchsichtig geworden. Nur die dunkle Farbe des Tshirts verhindert es, das Jimin quasi oben ohne hier steht. Dennoch zeigt das wirklich viel.
Bei dem Gedanken an ein helles nasses Tshirt, schließt er seinen bis eben offenen Mund und schluckt einmal.