Unmotiviert und müde kämpft Jimin sich aus seinem Bett. Träge schlurft er ins Bad um sich für seine neue Schule fertig zu machen. Wieder fragt er sich, womit er das verdient hat. Nicht, dass eine Sonderschule etwas schlimmes ist, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Klassen sind wesentlich kleiner, weshalb sich die Lehrkräfte besser um einzelne Schüler kümmern können. Doch er braucht weder Hilfe wegen seiner Taubheit, noch braucht er welche wegen des Schulstoffes. Bis auf die Fremdsprachen, kommt er in jedem Fach problemlos mit und bei den Sprachen hat er nur Schwierigkeiten beim anwenden. Auf Papier hat er auch hier keine Probleme.
Seit er auf Taes Schule war hat er immer fleißig gelernt, da er ja mit seinem besten Freund den Abschluss machen wollte und natürlich auch mit seinen neuen anderen Freunden. Nicht zu vergessen, seinen liebevollen Freund.
Während Jimin dabei ist, das Essen für den Tag vorzubereiten, fühlt er sich auf einmal durch irgendetwas gestört. So als wäre irgendjemand in der Nähe. Mit verwundert zusammengezogenen Augenbrauen legt er sein Messer auf das Schneidebrett und macht sich auf die Suche. Sein erster Blick Richtung Obergeschoss zeigt ihm, was er erwartet hat. Nämlich nichts, denn seine Eltern müssen erst in einer Stunde aufstehen. Sein zweiter Blick in Richtung der optischen Klingel, gibt ihm auch keine Antwort auf sein komisches Gefühl.
Als dritte Option geht er zur Eingangstür. Aber das kann ja nicht sein, dass dort jemand steht und gegebenenfalls geklopft hat. Oder eher kann es nicht sein, dass er das gehört haben könnte.Wahrscheinlicher ist es, dass die Nachbarskatze einen Blumentopf umgeworfen hat. Das poltert manchmal so doll, dass man die Erschütterung spüren kann. Sie benutzt besonders die instabilen gerne als Schlafplatz.
Noch in Gedanken bei der Katze, öffnet der Schwarzhaarige die Eingangstür. Sein Blick nach unten, der eine Katze erwartet, wandert langsam von einem paar Schuhe, über einen Körper hoch zu einem Gesicht. Ein Gesicht, dass er überhaupt nicht erwartet hat.
„Jin? Was machst du denn hier?" fragt Jimin zurecht überrascht. Denn der ältere sollte eigentlich in einer anderen Stadt sein und mit seiner Freundin eine Wohnung einrichten.
Sofort wechselt sein Gesichtsausdruck zu einem besorgten. Ist irgendwas mit der Wohnung oder seiner Freundin?
Doch bevor er fragen kann, antwortet Jin ihm lächelnd: „Ich wollte dich zur Schule begleiten."
„Warum? ... entschuldige, komm rein. Schön dich zu sehen," sagt Jimin und umarmt seinen Besuch zur Begrüßung.„Ich hab mir gedacht, dass du etwas Aufmunterung für den ersten Schultag vertragen könntest," erklärt der Größere seine Anwesenheit genauer.
„Das ist lieb von dir aber musst du nicht in der Uni sein?" fragt Jimin und führt seinen Besuch in die Küche, um die letzen Gemüse vorzubereiten.
„Die fängt erst nächste Woche an. Sag mal, wie hast du bemerkt, dass ich vor der Tür stehe? Ich habe nämlich gedankenlos geklopft und wollte dich grade anschreiben."
Nachdenklich füllt der Kleinere das Gemüse in Schalen um, bevor er antwortet: „Ich weiß nicht."
„Vielleicht entwickelst du ja noch mehr Superkräfte," sagt Jin und muss dabei lachen, was Jimin ansteckt. Seit dem Grillen haben sie nämlich beschlossen, dass sie wie Jungkook, den Kleineren nicht direkt auf Geräusche ansprechen, die er gehört haben könnte.„Was habe ich denn für Superkräfte?" fragt er glucksend.
Noch amüsiert schüttelt Jin seinen Kopf.
„Eine Menge .... Eine ganze Menge... schon allein das Dreiergespann um Jungkook zu bändigen ist beeindruckend."
„Damit hatte ich doch gar nichts zu tun. Sie haben sich selbst gebändigt," kichert Jimin und schnappt sich seine Schultasche. „Na los komm. Sonst müssen wir noch hetzten."Der Weg verläuft zwar schweigend aber Jimin freut sich sehr, dass er nicht alleine ist. Er hat zwar keine Probleme neue Freunde zu finden, doch er vermisst es jetzt schon, mit den Anderen in der Mittagspause zu sitzen und zu quatschen.
Mittlerweile sind sie an der Abzweigung angekommen, an der er nicht, wie üblich geradeaus geht, sondern abbiegen muss. Doch Jin macht einen Schritt in Richtung alter Schule, weshalb Jimin ihn aufhält.
„Meine Schule geht hier lang," sagt er mit einem leicht bedrücktem Unterton.
„Wir haben noch ein paar Minuten für einen kleinen Umweg," sagt Jin schmunzelnd, nachdem er den Anderen kurz betrachtet hat. Mit einem Blick auf die Uhr, runzelt Jimin die Stirn. Woher weiß Jin, wann seine neue Schule anfängt.„Aber wo willst du denn hin? Ich bin doch nicht so schnell. Wir können keinen Umweg machen," erklärt der Kleinere nervös. Er hasst es zu spät zu kommen und auch wenn er sonst wieder ziemlich beweglich ist, hat sich beim gehen nicht viel getan. Wenn er zu schnell geht bekommt er schmerzen, die dann auch einige Tage bleiben. Daher hat er eigentlich keine Zeit, noch woanders hinzugehen.
„Vertrau mir," sagt Jin und streckt seine Hand aus. „Sollten wir doch zu spät kommen, werde ich alles erklären."Wieder runzelt Jimin die Stirn. Nur zögerlich greift er nach der angebotenen Hand. In seinem inneren macht sich nämlich schon das unangenehme Gefühl breit, dass er bekommt, wenn er zu spät kommt.
„Nun schau nicht so. Es wird alles gut," sagt Jin lachend und zieht Jimin sachte in die ‚richtige' Richtung.Mit jedem Schritt den sie machen, wird der Schwarzhaarige immer nervöser, weshalb ihn Jin nach kurzer Zeit in seine Arme zieht und beruhigend über dessen Rücken streicht. Es dauert nicht lange bis die Umarmung wirkt und sie sich wieder lösen.
„Sonst bist du doch die Ruhe selbst. Was ist heute los?" fragt Jin sanft und legt dabei eine Hand auf Jimins Schulter.
Mit dem Blick auf den Boden spielt der Kleinere unruhig mit seinen Fingern.Es fühlt sich einfach falsch an, auf einmal auf eine andere Schule zu gehen. Auch wenn er sich gut selbst verteidigen kann, so fehlt ihm das sichere Gefühl, wenn er mit Tae und Kookie zusammen ist. Dann muss er nicht so aufmerksam sein und kann auch mal entspannen. Ein Gefühl, dass die letzten Jahren viel zu kurz gekommen ist.
Es läuft grade zu viel schief, was ihn nicht zur Ruhe kommen lässt.
„Ich will nicht auf die neue Schule...," flüstert Jimin traurig und schaut weiterhin auf den Boden.Es ist ungewöhnlich für Jin den Kleineren so zu sehen. Diese verletzliche Seite hat er bisher immer gut versteckt.
Jin wusste zwar, dass es sie gibt aber sie nun zu sehen, rührt ihn so sehr, dass er ihn am liebsten nochmal in den Arm nehmen möchte. Doch er begnügt sich damit, die Hände in seine zu nehmen und mit dem Daumen über die Handrücken zu streicheln.
Das bewirkt, dass Jimin doch wieder seinen Kopf hebt. Aus traurigen Augen schaut er den Älteren nur an.
„Dann lass uns weitergehen," sagt der mit einem mitfühlenden Lächeln._________________________
Ich hoffe ihr hattet ein paar schöne freie Tage :)
Heute gibt es leider einen seltsamen Cut. Aber sonst wäre das Kapitel ewig lang gewesen.Verbesserungen und Kritik nehme ich weiterhin gerne an ;)
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Silence (Jikook AU)
Teen Fiction„Ich habe ihn doch gar nicht geschlagen. .... Ich weiß auch, dass das so aussieht." Unsanft werden Jimin die Hände aus dem Gesicht gerissen und neben seinem Kopf am Boden festgepinnt. „Sehen sie, er kichert immernoch. ... Das sind Lachtränen. Sag d...