Kapitel 13

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Nach der Schule trifft sich Jungkook nochmal mit Jimin, um ihrer morgigen Abgabe den letzten Schliff zu verpassen.
Der Weg zu Jimin, verläuft wie die letzten Male auch schon, recht schweigsam.
Noch eine Sache, die dem Größeren schon öfter aufgefallen ist. Solange Jimin in Bewegung ist oder nicht hinguckt, redet er nicht und hört auch nicht zu. Aber wenn man, wie Taehyung es erwähnt hat, ihn antippt, ist er sofort aufmerksam.

Bei Jimin angekommen, werden sie wie immer sehr herzlich von seiner Mutter begrüßt.
„Da seid ihr ja. Wie war die Schule, ihr Lieben?"
„Wie immer, Eomma. Es ist nichts besonderes passiert, oder Jungkook?" berichtet Jimin und gibt seiner Mutter einen Kuss.
„Alles wie immer," sagt Jungkook und hat einen kurzen Augenblick überlegt, die überschwängliche Begegnung mit Suga zu erzählen. Aber vielleicht ist die nur in seinem Kopf was besonderes.

„Komm, lass uns loslegen, damit wir schnell fertig werden," sagt der Kleinere und schleift Jungkook an der Hand ins Wohnzimmer.
Seit sie zusammen arbeiten ist Jimin deutlich zutraulicher geworden, wenn man das so sagen kann.

Er berührt Menschen viel, die er gerne hat. Sei es eine Hand auf dem Arm des Anderen, ein den Kopf tätscheln oder direkt eine Umarmung und scheinbar gehört Jungkook nun ebenfalls zu diesem kleinen Kreis an Leuten.
Seine Hand wird nämlich erst am Esstisch losgelassen und somit wesentlich länger als nötig gehalten. Ihm hätte auch eigentlich das ‚komm' gereicht. Aber gegen diese Methode hat er auch nichts einzuwenden, im Gegenteil, es fühlt sich irgendwie normal und richtig an, Jimins Hand zu halten.

„Was hatten wir heute nochmal vor?" fragt Jungkook nachdem er Platz genommen hat.
„Eigentlich nur Korrekturlesen und das Handout formatieren," überlegt Jimin und tippt nachdenklich mit einem Finger an sein Kinn.
Da Jungkook auch nichts anderes einfällt, machen sie sich direkt an die Arbeit.

Nach einer guten Stunde sind sie auch schon fertig. Gähnend streckt sich Jimin so sehr, dass seine Knochen knacken und bringt den Anderen dazu es ihm kichernd nachzumachen.
Das bringt den Kleineren auch zum kichern.

„Essen?" fragt Jimin mit großen Kulleraugen.
„Immer!" grinst Jungkook.
„Kannst du kochen?"
„Ich kann schnibbeln?!" sagt er unsicher und verzieht das Gesicht.
„Schnibbeln ist perfekt," strahlt Jimin als hätte Jungkook gesagt, er wäre ein Sternekoch.
Irritiert davon lässt der Größere sich in die Küche ziehen. Natürlich wieder an der Hand. Die wird auch nach einem Blick in den Kühlschrank nicht losgelassen.

„Hmm.... Japchae, Mapo Tofu oder Gimbab?" fragt Jimin und schaut für die Antwort nach hinten.
„Japchae?" antwortet Jungkook eher fragend.
„Da hab ich auch Lust drauf," grinst der Rosahaarige und drück dem Anderen drei Karotten in die Hand. Verwundert schaut Jungkook auf das kalte Gemüse. Die warme, weiche Hand hätte er gern länger gehalten.

Während er noch das Gemüse anstarrt, sucht Jimin ihm alles nötige zum Kleinschneiden raus.
„Weißt du, wie man Karotten am schnellsten in kleine Streifen schneidet?" fragt der Rosahaarige, während er das Brett vor Jungkook legt. Als er in dessen Gesicht die Grimasse sieht, kichert er und nimmt sich ein großes Messer.

„Okay, dann gibt es ein Küchencrashkurs vom Meister höchstpersönlich," verkündet er feierlich und rückt seine nicht vorhandene Kochmütze zurecht.

„Zuerst nimmst du dir ein großes Messer, denn damit geht es besser, schneller und man schneidet sich seltener die Finger. Wenn du die Karotte erst in diagonale Scheiben schneidest, hast du die Hälfte schon geschafft. Danach lässt du sie so übereinander lappend liegen und kannst dann daraus streifen machen. Voila... und die Möhren haben die perfekte Größe für Japchae."
Fasziniert beobachtet Jungkook die Vorführung und hat richtig Lust bekommen, die Technik selbst auszuprobieren. Hätte Jimin ihm das nicht gezeigt, würde er vermutlich die nächste halbe Stunde mit nem kleinen Messer an einer Karotte schnitzen.

Silence (Jikook AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt