Teil 14

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June

Milan und ich waren wieder unzertrennlich, unsere Ehe wurde immer besser, und wir hatten beschlossen, die Vergangenheit hinter uns zu lassen. Heute war Milan in seiner Firma, und ich hatte mich mit meiner Mutter in der Stadt verabredet, um Babyartikel zu shoppen. Nachdem ich mein Gesicht gewaschen und mir die Zähne geputzt hatte, zog ich etwas Schönes, aber dennoch Bequemes an und machte mich auf den Weg. Die Stadt war nur 1,5 km entfernt, sodass ich beschloss, zu Fuß zu gehen.

Auf dem Weg bemerkte ich, dass mir ein schwarzer Van folgte. Zuerst dachte ich mir nichts dabei. Doch als ich in eine andere Straße abbog und das Fahrzeug mir immer noch folgte, bekam ich ein ungutes Gefühl. Ich griff nach meinem Handy, um die Situation zu überprüfen. Bevor ich jedoch etwas tun konnte, spürte ich, wie sich eine plötzliche Müdigkeit über mich legte, und meine Augen wurden schwer.

Milan

25 Minuten später...

„Hallo Milan, hier ist Junes Mutter. Ich war heute mit ihr in der Stadt verabredet, aber sie ist immer noch nicht erschienen."

Für einen kurzen Moment dachte ich daran, dass sie vielleicht wieder abgehauen sein könnte. Doch ich schob diesen Gedanken schnell beiseite. In den letzten Wochen waren wir uns näher gekommen, und sie hätte so etwas nicht einfach vergessen. Am Morgen hatte sie noch voller Vorfreude von unserem Treffen erzählt, und sie freute sich sehr darauf, ihre Mutter nach so langer Zeit wiederzusehen.

Die Ungewissheit machte mir Sorgen, und ich begann, mich zu fragen, ob ihr vielleicht etwas zugestoßen sein könnte. Ich fuhr sofort zurück nach Hause, in der Hoffnung, sie dort anzutreffen. Doch leider war sie nicht da.

Sofort alarmierte ich die Polizei und bat um Unterstützung von Detektiven. Ich wusste, dass June mit den Orten hier vertraut war, und wenn sie ihre Meinung geändert hätte, hätte sie mir Bescheid gesagt. Ich begann, mir Sorgen zu machen und konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas nicht stimmte.

June

Mit einem starken Druck auf meinem Kopf öffnete ich langsam die Augen. Ein scharfer Schmerz durchzog meinen Schädel, und ich versuchte, meine Schläfe zu berühren, als mir bewusst wurde, dass ich an etwas festgehalten wurde.

Langsam kamen meine Erinnerungen zurück. Panisch sah ich mich im Raum um, doch außer einer dicken, verriegelten Blechwand gab es nichts. Der Raum war karg, nur mit einem kleinen Fenster, das keinen Ausblick bot. Mein Herz raste, und ich hatte nur einen Gedanken: Was war mit meinem Baby? Ich konnte mich nicht erinnern, wie ich hierhergekommen war.

Bevor ich weiter nachdenken konnte, öffnete sich plötzlich die schwere Tür, und ein Mann trat ein. Er wirkte entschlossen, und sein Auftreten ließ keinen Zweifel an seiner Zielstrebigkeit.

„So, die Frau von Milan", sagte er mit einem spöttischen Lächeln. „Ein interessanter Fang. Aber vielleicht hast du ja gar keine Ahnung, wie sehr dein Mann die Dinge in der Firma durcheinandergebracht hat."

„Was wollen Sie von mir?", fragte ich, dabei versuchte ich, meine Stimme fest klingen zu lassen, obwohl ich innerlich zitterte.

„Ich will nichts von dir", erwiderte er mit einem gleichgültigen Lächeln. „Aber dein Mann hat einiges in meiner Firma zerstört, und ich will ihm genau das zurückzahlen." Er trat näher und seine Augen funkelten gefährlich. „Ich möchte, dass er die Konsequenzen versteht."

„Und was genau haben Sie vor?", fragte ich, ein flaues Gefühl im Magen.

„Ich werde alles tun, um ihn zu zwingen, die Verantwortung zu übernehmen", sagte er. „Wenn er sich weigert, werden die Dinge eskalieren, aber das liegt an ihm."

Er kam noch näher, doch ich wich unwillkürlich zurück. Seine nächste Handlung überraschte mich, als er mit einem schnellen Blick ein Foto von mir machte, das in seiner Hand verschwand. „Das geht direkt an deinen Mann", sagte er. „Vielleicht wird er dann verstehen, wie ernst die Lage ist."

Ich kämpfte gegen die aufsteigende Panik an, doch als er den Raum wieder verließ, sank ich erschöpft zusammen. Was war nur passiert? Warum hatte ich mich in dieser Situation wiedergefunden?

Mit dem Bild von Milan vor Augen und der Angst um meine Familie wusste ich, dass ich alles tun würde, um diese Situation zu überstehen. Doch wie sollte es weitergehen?

Milan

Als ich das Bild und die Nachricht las, kroch mir ein unheimlicher Schauer über den Rücken. Ich konnte es kaum glauben. In der Nachricht stand, dass jemand meine Frau und unser Kind in Gefahr brachte. Diese Drohungen trafen mich hart. Aber ich wusste, dass ich jetzt keine Zeit für Panik hatte. Ich musste handeln – und zwar mit klarem Kopf.

„Das ist nicht das erste Mal, dass ich mich mit solchen Bedrohungen konfrontiert sehe", dachte ich mir. Aber dieses Mal war es anders. Es ging nicht nur um mich. Es ging um die Sicherheit meiner Frau, um unser Kind. Ich musste verhindern, dass dieser Mann seinem Plan folgen konnte.

Ich griff zum Telefon und rief sofort die Polizei an. Gleichzeitig informierte ich meine engsten Vertrauten – ein Team von Ermittlern, die mich immer unterstützt hatten. Sie wussten, wie wichtig es war, in einer solchen Situation schnell und bedacht zu handeln. Die Panik, die mich zunächst überfluten wollte, versuchte ich zu unterdrücken. Es gab keine Zeit für impulsive Entscheidungen.

Die Polizei reagierte schnell und schon bald hatten wir eine Spur, die uns zu dem Mann führte, der uns bedrohte. Ich konnte das Bild meiner Frau, gefesselt und in Gefahr, nicht aus meinem Kopf bekommen, doch ich wusste, dass mein Zorn nicht helfen würde. Ich musste ruhig bleiben und einen Plan entwickeln.

Der Mann hatte sich in einem abgelegenen Gebäude verschanzt. Als wir dort ankamen, hielt ich meine Männer zurück. Ich wollte die Situation kontrollieren und keine falschen Schritte unternehmen. Das letzte, was ich wollte, war, meine Frau noch mehr in Gefahr zu bringen.

Wir betraten das Gebäude mit äußerster Vorsicht. Der Mann wartete irgendwo im Inneren, und ich wusste, dass ich ihm nicht einfach mit Gewalt entgegentreten durfte. Ich brauchte mehr als nur Wut – ich brauchte eine Lösung, die uns alle sicher aus dieser Situation herausbringen würde.

„Du hast viele Fehler gemacht", sagte ich, als ich dem Mann endlich gegenüberstand. „Aber es ist noch nicht zu spät, etwas zu ändern. Du kannst deine Entscheidungen jetzt ändern. Du kannst diese Gewalt beenden und dich der Polizei stellen."

Er sah mich an, ein verrücktes Funkeln in seinen Augen. Doch ich sah auch einen Moment der Unsicherheit. Ich wusste, dass er sich der Schwere seiner Situation bewusst wurde. Der Hass, der ihn angetrieben hatte, schien plötzlich nicht mehr so stark zu sein.

„Es muss nicht so enden", fuhr ich fort. „Du hast noch die Möglichkeit, dich zu entscheiden. Gib auf, bevor noch mehr Menschen verletzt werden."

Für einen Augenblick herrschte Stille. Der Mann, der uns so lange bedroht hatte, senkte langsam die Waffe. Er schien mit sich selbst zu kämpfen, seine Hand zitterte. Ich sah die Gelegenheit und ergriff sie.

„Leg die Waffe nieder", sagte ich mit fester Stimme. „Es ist noch nicht zu spät, das Richtige zu tun."

Und dann, zu meiner Überraschung, ließ er die Waffe fallen. Der Zorn in seinen Augen verwandelte sich in Verzweiflung, und ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Ich stürmte sofort zu meiner Frau, die immer noch gefesselt auf dem Boden saß. Die Erleichterung, sie sicher in meinen Armen zu halten, war überwältigend. Sie war in Sicherheit – ohne, dass ich die Kontrolle über meine Gefühle verloren hatte.

„Es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest", flüsterte ich, während ich sie umarmte. „Aber wir haben es geschafft. Gemeinsam. Und wir werden stärker daraus hervorgehen."

Arranged MarriageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt