► Tess ◄
Ungefähr eine Woche nach dem Kino fuhr Bella morgens weg. Ich war vom Zuschlagen der Haustür wachgeworden und zum Fenster gelaufen, um nachzusehen, wer sie so zugeschlagen hatte.
Von oben hatte ich Bella in ihren Wagen stiegen und die Straße davon fahren sehen.
Ich schrieb ihr eine kurze Nachricht, da ich warum auch immer ein ungutes Gefühl hatte.
„Ich fahre zu Jake, ich muss mit ihm sprechen", antwortete sie auf meine SMS.
Ich wunderte mich, sie hatte die letzten Tage nicht mehr über ihn gesprochen. Irgendwas verheimlichte sie mir.
Irgendwas in mir war unruhig und ich beschloss ihr nachzufahren, zumal ich auch wissen wollte, was mit Jake los war.
So schnell ich konnte, zog ich mich an und sprang in mein Auto. Es war ein schöner Morgen, ausnahmsweise ohne Regen. Mir fiel ein, dass ich Quil noch hatte anrufen wollen. Auf der Rückfahrt konnte ich vielleicht bei ihm halten.
An diesem Morgen begegnete mir kein anderes Auto, dafür war es zu früh und Forks viel zu klein.
Ich stellte mein Auto neben Bellas und sieg aus. Ich war schon auf halbem Weg zu Billys und Jakes Haus als ich aus dem Augenwinkel Bella sah. Sie stand vor vier Jungs, die alle Oberkörperfrei waren. Kurz fröstelte es mich, die Sonne schien zwar, aber es war dennoch eiskalt. So kalt, dass mein Atem kleine Wolken bildete.
Ich erkannte Embry, doch er hatte sich verändert. Er gewachsen und hatte die Haare geschnitten. Bella schien aufgebracht zu sein, ich hörte ihre aufgebrachte Stimme, verstand jedoch nicht, was sie sagte.
Ich wand mich zu ihnen, da ich zu Bella wollte, als die vier Jungs lachten. Bella holte zum Schlag auf und gab einem der Jungen eine Backpfeife.
Der geschlagene Junge spannte sich an und begann zu zittern. Es wurde immer schlimmer, bis er plötzlich kein Mensch mehr war. Hätte ich es nicht selber gesehen, hätte ich es nicht geglaubt.
Vor meiner Schwester stand ein riesiger Wolf. Er war grau, mehrere Köpfe größer als Bella, knurrte und biss gefährlich um sich.
Mein Herz schlug bis zu meinem Hals und merkte, dass ich anfing zu zittern.
Ich hörte jemanden rufen, Jake kam vom Haus auf die Gruppe zugeraunt und verwandelte sich ebenfalls in einen Wolf.
Weit entfernt hörte ich jemandem Schreien, es dauere etwas bis ich begriff, dass ich geschrieben haben musste. Ich schlug mir die Hände vor den Mund und die Zeit schien stehenzubleiben, alle: die drei Jungen, Bella und die beiden Wolf schauten zu mir.
Ich hörte einen der Männer etwas rufen, doch ich verstand es nicht und wollte es auch gar nicht. Die beiden Wölfe verschwanden im Wald, es sah auf als würden sie Kämpfen.
Wieder rief der Mann etwas, es schien ein Befehl gewesen zu sein, denn Embry und der andere setzten sich in Bewegung.
Als ich sah, dass Embry auf mich zukam, schien mein Körper wieder zu funktionieren, ich konnte mich aus meiner Starre lösen und wieder bewegen. Mein ganzer Körper schrie „Lauf!". Ich drehte mich zurück zu meinem Auto, das plötzlich viel weiter weg schien, als vorherige rannte.
Während ich lief, suchte ich in meiner Tasche nach dem Schlüssel.
Doch Embry, der eindeutig längere Beine hatte als ich, war bereits bei mir bevor ich mein Auto erreicht hatte.
„Tess. Beruhig dich." Er blieb stehen als er sah, dass ich vor ihm zurückwich.
„Beruhig dich? Ist das dein ernst?" war alles, was ich hervorbrachte.
„Komm mit, dann erklären wir es dir. Wir tun dir nichts."
„Das hab dich gesehen.", die Gedanken in meinem Kopf rasten. Ich dachte an das Gespräch in der Schule mit Angela, von den riesigen Tieren und an Dad, der erzählte, dass sie Menschen getötet hatten.
„Das eben war ... es war, weil er wütend geworden ist." versuchte Embry mir zu erklären.
„Wenn ich mitkomme, muss ich also hoffen, dass niemand von euch sauer ist?" Ich war mir ziemlich sicher, dass alle von ihnen Wölfe waren. Das erklärte, warum Embry sich nicht mehr gemeldet hatte und vielleicht auch, warum er so ein Riese geworden war.
„Nein, so ist das nicht. Dir wird nichts passieren." Er fügte hinzu: „Bella ist auch bei Sam.", mein Blick, der die ganze Zeit auf Embry hing, da ich ihn nicht aus den Augen lassen wollte, glitt hinter ihn, dort wo eben noch Balla gewesen war. Sie war genau wie alle anderen verschwunden.
„Wusste sie davon?", flüsterte ich.
„Nicht wirklich, nicht alles zumindest. Teilweise vielleicht." Ich sah wieder Embry an.
„Na schön, aber du läufst vor mir." Embry schien etwas belustigt über meine Bedingung, doch so fühlte ich mich sicherer. Besser zumindest als, wenn er sich hinter mir verwandelte und mich in Stücke riss. Obwohl ich wahrscheinlich auch keine Chance hatte, wenn er vor mir zu einem Wolf wurde.
Ich kam hauptsächlich wegen Bella mit, ich hätte mich schlecht gefühlt sie einfach alleine bei diesen ... was auch immer sie waren, zu lassen. Zum anderen wollte ich Antworten.
„Wir können auch fahren, wir laufen bestimmt fünfzehn Minuten."
„Sicher nicht. Ich setzte mich auf keinen Fall mit dir ins Auto." Embry seufzte.
„Schön.", mit diesem Word setzte er sich in Bewegung. Ich hielt in einem Abstand, der mir ein einigermaßen sicheres Gefühl gab, leicht hinter ihm, sodass ich ihn immer im Blick hatte.
„Das war eigentlich nicht geplant", sagte er irgendwann, als wir bereits ein paar Minuten liefen.
„Welcher teil? Dass ihr diese Dinger seid, dass ihr meine Schwester angreift oder was anders?"
Embry lachte. „Wir haben sie nicht angegriffen, Paul hat nur die Beherrschung verloren. Es ist nichts passiert."
„Gleich viel besser", zischte ich.
„Nein, ich meine, dass du es erfährst, ich meine, Bella war es irgendwie vorherzusehen." Bei Bella war es vorherzusehen? Sie war involviert? Wie auch immer, sie hatte was gewusst und in einer gewissen Art kränkte es mich. Wir hatten früher immer über alles sprechen können.
„Oh, verzeih mir, ich hätte gerne drauf verzichtet." Ich merkte, dass ich nun weniger Angst und mehr Wut verspürte. Ungewöhnlich für mich, da ich selten wütend wurde. Es machte mich nur noch wütender, dass Embry es eher amüsant fand. Er hatte die ganze Zeit ein schiefes Grinsen auf dem Gesicht.
„Oh bitte, Tess, so war das nicht gemeint. Es ist nur eigentlich so, dass es keiner wissen sollte." Es Haus tauchte zwischen den Bäumen auf. Wären meine Gefühle nicht so durcheinander, wäre mir aufgefallen, dass es sehr schön war. Aus Holz und mit Blumen vor den Fenstern.
„Dann habt ihr ganz schön verschissen", presste ich zwischen den Zähnen hervor. Embry lachte nur.
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Teresa Swan • Paul Lahote
Fanfiction• Tess, die jüngere Schwester von Bella, kehrt nach Forks zurück als sie hört, dass es ihrer Schwester schlecht geht. Für ein halbes Jahr, will sie das Internat, dass sie besucht hinter sich lassen und Bella helfen über die Trennung mit ihrem Freund...