• Twenty-seven •

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// I'm Back... leider viel später als gedacht. Aber Umzüge können manchmal scheiße und lang sein. Also hier ein neues Kapitel, Have Fun <3//

Tess

Die Sonne schien und die Jungs, Emily, Leah, Clair, Emilys Nichte und ich waren am Strand. Sam, Quil, Paul und Jared spielten Fußball, während Emily und ich im Sand die Sonne genossen.
„Hast du was von Bella gehört? Geht es ihr gut?" Ich lächelte. Emily schien als einzige nicht wütend über die Entscheidung meiner Schwester zu sein.
Mit noch immer geschlossenen Augen und dem Gesicht der Sonne zugewandt, antworte ich: „Ich habe gestern mit ihr gesprochen, es geht ihr gut." Ich überhörte gekonnt das verächtliche Schnauben von Jake hinter mir, wie ich es oft in den letzten Tagen getan hatte.
„Es wird ihr so lange gut gehen, bis sie sagen, dass sie ums Leben gekommen ist." Ich krallte meine Finger tiefer in den Sand und verkniff mir eine Antwort.
„Wenigstens kann ich dann eins endlich tun."
„Das wirst du lassen." Sams Stimme schnitt scharf durch die Luft und ich öffnete endlich meine Augen. Sam hatte den Ball in der Hand, der anscheinend hergeflogen war und sah zu Jake.
„Die Cullens sind keine Bedrohung. Weder für die Stadt noch für den Stamm." Sie redeten noch kurz weiter über den Vertrag, doch Sams ließ keine Widerrede zu.
Er drehte sich wieder zu den Anderen und ich lächelte dankend zu ihm. Doch in seinem Blick erkannte ich, dass er es nicht meinetwegen gemacht hatte.
„Wenn du es anders siehst, hättest du das Alphatier werden müssen." Ich wusste von Bella, dass Jake eigentlich Alpha gewesen wäre, er jedoch das Recht an Sam abgegeben hatte.
„Es erschien mir damals richtig." Mein Blick ging weiter stur nach vorne. War es ihm egal, dass ich hier saß?
Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, ich mochte die Jungs und Emily, aber da Bella nicht da war, hatte ich das Gefühl sie schützen zu müssen.
„Oh Bitte Jake, selbst wenn Bella ein Vampir ist, weiß jeder hier, dass du sie nicht töten könntest." Ich drehte mich zu ihnen.
Jake starrte mich kurz an und sah dann weg.
„Als ob du es in Ordnung findest, dass sie mit diesem Cullen..." Er sprach nicht zu Ende, doch jeder wusste, was er ausdrücken wollte.
„Als ob dich meine Meinung interessieren würde.", ich wollte weiter sprechen: „Nur weil Bella sich nicht für dich entschieden hat.", „Komm endlich darüber hinweg.", „Lass sie doch glücklich werden.", „Edward ist gut zu ihr und er liebt sie, aber das siehst du nicht" und: „Wenn du sie töten willst, stelle ich mich dazwischen." Doch ich sagte nichts davon, weil es nichts bringen würde. Ich konnte mir Jakes Gesicht gut vorstellen, voll mit Spott und Wut. Er könnte meine Ansicht nicht begreifen, hoffentlich irgendwann mal, doch momentan auf keinen Fall.
Zumal wollte ich nicht den Tag versauen, in dem ich doch noch die Haltung verlor, also erhob ich mich, um zu Paul zu gehen. Sie hatten inzwischen aufgehört, Fußball zu spielen. Emily folgte mir, da auch sie wohl keine Lust hatte, sich damit auseinander zu setzten.
Paul zog mich zu sich und küsste mich.
„Alles gut?" ich nickte, denn ich wollte nicht darüber sprechen, zwar äußerte sich Paul inzwischen nicht mehr so harsch wie Jake, doch er war immer noch anderer Meinung.
Wir setzten uns gemeinsam zu Sam, Emily, Jared und Kim, die ich inzwischen auch kennengelernt hatte. Quil ging mit Clair zum Wasser.
Tatsächlich konnte ich Jake und generell die ganze Bella Thematik an diesem Tag doch noch vergessen.

Ich holte gerade ein Glas aus dem Schrank als mein Dad die Tür zur Küche öffnete.
„Bella ist krank und bleibt länger, sie hat sich irgendwas in den Tropen eingefangen." Ich umklammerte das Glas und starrte nur meinen Vater an.
„Mach dir keine Sorgen, sie wird schon wieder." Doch Dad wirkte wenig überzeugt und ich, die wusste, was dahinter steckte, nämlich dass Bella verwandelt wurde, war noch weniger sicher.
Warum hatte sie sich bei mir gemeldet? Wieso hatte sie vorher nicht noch Bescheid gegeben?
„Hast du mit Bella persönlich gesprochen?" Dad nickte.
„Ja, sie hat vor acht Tagen angerufen. Ich wollte dich nicht beunruhigen und dachte es wäre nicht so schlimm." ich nickte und versuchte zu lächeln.
„Bis morgen." ich umarmte meinen Dad, der gerade auf dem Weg zur Nachtschicht war und schaffte es gerade noch so nicht zu weinen. Es machte mir anscheinend doch mehr aus, als ich gedacht hatte.
Als Dad weg war, beschloss ich noch zu Paul zu fahren, vielleicht wusste er mehr. Doch dann hätte er mir doch davon erzählt, oder nicht? Er hatte versprochen, ehrlich zu sein, dass er mir nichts verheimlichte.
Die Fahrt grübelte ich darüber nach, doch schob die unguten Gedanken zur Seite.
Gerade als ich mein Auto vor Emilys Haus parkte, klingelte mein Handy.
„Hi Tess." Bella. Mein Herz begann zu klopfen und mir wurde heiß und kalt. War sie bereits ein Vampir?
„Hi Bella, wie gehts dir?" Sie schwieg kurz.
„Es ist kompliziert. Ich bin schwanger." Mein Herz setzte aus und meine Gedanken rasten. Schwanger, aber das war unmöglich.
„Ich wusste nicht wie ich es sagen sollte, wahrscheinlich hat Jake dir es bereits gesagt, schließlich war er vor fünf Tagen bereits hier." Jake wusste es? Wenn er es gewusst hatte, dann wussten es alle Wölfe, einschließlich Paul.
„Außerdem wollte ich dich raushalten." Bella plapperte weiter, wahrscheinlich weil sie wollte, dass ich nicht sauer auf sie werde.
„Bella, ich komme zu dir. Du kannst dich auf mich verlassen, ich fahre gleich los." Ich legte auf und blieb ein paar Sekunden sitzen. Mein Magen spielte verrückt, doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben.
Langsam stieg ich aus und sah zu Paul, der mit einem Lächeln auf den Lippen zu mir kam. Auf der Veranda standen Emily und noch ein paar der Wölfe.
„Was machst du denn hier? Ich wusste gar nicht, dass...", doch ich unterbrach ihn.
„Wusstest du es?" Paul blieb stehen und da er meinem Blick auswich, war die Antwort klar. Immer noch zwang ich mich ruhig zu bleiben, vielleicht gab es eine gute Erklärung.
„Warum hast du es mir nicht gesagt?" In den acht Tagen war ich häufiger bei Paul gewesen und wir hatten telefoniert, er hätte genug Gelegenheit gehabt.
„Ich wollte dich schützen.", normalerweise hätte ich angefangen zu fluchen und zu sagen, dass diese Ausrede Müll sei. Doch ich sagte gar nichts. Ein Gefühl der Enttäuschung und des Verrates breitete sich in mir aus. Ich wusste, warum er mir es nicht gesagt hatte, weil er Angst hatte, dass ich gehen würde, doch hatte er wirklich geglaubt, dass ich es nicht herausfinden würde?
Ich ging ein paar Schritte rückwärts, zurück Richtung Auto.
„Tess, lass uns darüber reden." Er streckte eine Hand nach mir aus, doch ich wich seiner Berührung aus.
„Fass mich nicht an." Pauls Blick änderte sich, von Besänftigung zu Schmerz. Erst jetzt schien er zu bereifen, was er getan hatte. Die Jungs hinter Paul waren still geworden und sahen zu uns rüber.
Ich hätte Paul etwas an den Kopf geworfen, doch mir fehlten die Worte meine Empfindungen in Worte zupacken. Ich fühlte mich verraten und belogen, auch wenn es keine offene Lüge gewesen war, hatte er es mir verschwiegen.
„Tess bitte, komm rein und wir sprechen in Ruhe." doch ich schüttelte nur den Kopf.
„Es gibt nichts zu besprechen.", flüsterte ich und ich spürte das bekannte brennen in meinen Augen. Ich öffnete die Autotür und stieg ein, doch bevor ich die Tür schließen konnte, stand Paul denen dem Auto und hielt sie auf.
Als ich zu ihm blickte, sah ich Panik in sein Gesicht geschrieben. „Er hatte Angst, dass ich gehe und vielleicht nicht wieder komme.", dachte ich dumpf.
„Tess, es tut mir leid, bleib bitte." Pauls Stimme zeigte Bedauern, doch es war egal, was er sagte. Ich würde zu Bella fahren und ich würde sauer auf ihn sein, später erst, wenn mein Kopf wieder richtig arbeitete und ich begriff, was gerade passierte, doch ich wusste, dass ich wütend und enttäuscht war, auch wenn sich im Moment alles taub anfühlt.
„Lass es.", meine Stimme war erstaunlich ruhig, das schien auch Paul zu überraschen, denn er schwieg und sah mich nur an.
„Es ist egal, was du sagtest, ich werde zu Bella fahren." Anders als erwartet ließ Paul wirklich meine Autotür los und ließ nur den Kopf hängen. Nichts war über von dem starken Mann über, der mich immer beschützte und mir zeigte wie sehr er mich liebte, geblieben war ein Häufchen Elend und obwohl ich wütend auf ihn war, versetzte es mir ein Stich.
Nichts hätte meine Gefühle auf der Fahrt verraten, nur das leichte Zittern meiner Hände legte offen, dass etwas nicht stimmte. Hundert Meter vor dem Haus der Cullens jedoch brach ich in Tränen aus, ganz plötzlich, selbst das Brennen hatte zwischenzeitlich aufgehört, doch dann waren sie plötzlich da. In zu großer Zahl, um aufgehalten zu werden, flossen Tränen über meine Wangen und ich fühlte mich plötzlich noch einsamer als eben. Wieso hatte Paul mir es nur verheimlicht?
Ich saß so lange dort, bis meine Augen keine neue Träne freigaben und ich mit dem Ärmel meines Pullis meine Wangen trocken konnte.
Ich wusste, dass es Bella und den Cullens sowieso auffallen würde, dennoch nahm ich aus meiner Tasche etwas Make-up und überschminkte meine roten Augen.
Wenn es nicht so offensichtlich war, fragten sie vielleicht aus Höflichkeit nicht.
Ich fuhr die letzten Meter und setzte ein Lächeln auf, auch wenn mir nicht danach war und ich viel lieber in meinem Bett wäre, kurz wünschte ich mir auch, dass Paul dann neben mir läge, doch ich zwang mich meinen Wunsch zur Seite zu schieben. Jetzt ging es um Bella.

Meine Schwester sah schrecklich aus: Mager, bis auf den runden Bauch, eingefallene Wangen und tiefe Augenringe.
Über den schlimmen Anblick konnte ich kurz meine eigenen Probleme vergessen. Bella erzählte mir was passiert war und ich setzte mich zu ihr. Rosalie wich nicht eine Sekunde von Bellas Seite, was ich seltsam fand, da Rosalie bis jetzt gefühlt am wenigsten von Bella gehalten hatte.
„Ich werde es behalten.", endete meine Schwester, worauf hin Edward wütend schnaubte.
„Es wird dich töten. Es zerreißt dich jetzt schon von innen." Ich starrte ihn an, erst jetzt wurde mir klar, dass nicht nur Edward, sondern auch Alice Abneigung ins Gesicht geschrieben war. Nur Rosalie schien auf Bellas Seite zu stehen. Hatte sie deswegen angerufen? Weil Bella sich einsam fühlte.
„Kann ich alleine mit Tess sprechen?", widerstrebend gingen die drei Vampire und ließen mich und Bella alleine.
„Edward hasst das Baby, weil er denkt, es wird mich töten." Ihre Worte versetzten mir keinen Stich. Er schien nicht unrecht zu haben, Bella sah aus wie eine lebende Leiche. Trotzdem schwieg ich, damit sie weiter redete.
„Ich liebe es und kann es nicht töten. Ich werde so lange durchhalten, wie es geht." Ich nickte leicht. Die Liebe einer Mutter konnte ich noch nicht nachvollziehen, doch verstand ich, worum es Bella ging.
Ich schwieg eine ganze Weile, dachte über Bella und ihre Worte nach, versuchte meine Gefühle zu ordnen.
„Ich kann deine Entscheidung verstehen und stehe hinter dir, aber ich habe auch Angst um dich." Den letzten Teil flüsterte ich. Ich hatte wirklich Angst meine Schwester zu verlieren, aber ich konnte nachvollziehen, warum sie sich für das Kind entschied.
„Danke.", sie legte ihre dünnen Arme um mich und wir verharrten einen kurzen Moment so.
Sie erzählte nun auch von den letzten Tagen, dass alle, selbst Jake gegen das Kind waren, alle bis auf Rosalie, die sich selber immer Kinder gewünscht hatte.

Teresa Swan • Paul LahoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt