ABSCHIED?

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GOLDA DU PONT

»Moment mal. Ihr Date euch und wir erfahren das erst jetzt?«, schrieen mich meine besten Freunde in meinem eigenen Office an.

Flynn rannte verwirrt durch den Raum und Vita fächelte sich Luft zu, damit sie bloß nicht kollabierte. »Ja, aber noch nicht so lange.«, genauer genommen erst einen Monat. Es war seltsam seinen Boss zu Daten, nur sah er mich nicht mehr als seine Angestellte an, das tat er wohl nie so richtig, laut ihm. Das Projekt lief in vollen Zügen und es zeigten sich an einigen Stellen Erfolge.

»Du schuldest uns noch eine super Wiedergutmachung. Das geht sonst nicht weiter mit uns.«, erklärte mir Flynn, der nun direkt vor meiner Nase stand und mich auf der Stelle rüttelte. »Okay, okay.«, lachte ich und wollte gerade meine Freunde aus dem Büro werfen, als die Tür auffing und Amancio hineintrat.

In seinem dunkelblauen Anzug sah er noch göttlicher aus als sonst. Wie froh ich darüber war, dass er nun meins war. Zumindest ging ich davon aus.

»Können wir sprechen, Golda?«, nickend folgte ich ihm bis hin zur Dachterasse, wo er mich bat auf dem Sofa platz zu nehmen. »Alles gut?«, erkundigte ich mich, merkte dennoch, wie angespannt er war. Vorsichtig nahm er meine Hände in seine und strich mit den Daumen über meine Handrücken.

»Du machst mich nervös Amancio. Was ist los?«, forderte ich ihn auf it mir zu sprechen, da mein Herz erneut raste. Bald würde ich einen Herzinfarkt erleiden, wegen dem Mann. »Heute Abend ist unsere Firmenfeier. Dort werde ich dir das Unternehmen übergeben.«, augenblicklich begann ich zu husten und sah ihn ungläubig an.

»Du wusstest, dass du diese bekommen würdest Es war nur eine Frage der Zeit, und so wie du dein neues Projekt leitest und so gut es läuft, sehe ich es nur als richtig an, dir alles zu geben, was dich glücklich macht. Weil du es einfach verdienst, mehr als jeder andere.«, zwar freute ich mich, aber sein trauriger Unterton gefiel mir absolut gar nicht.

»Da ist doch noch etwas Amancio. Rede.«, ich sah, wie schwer sich sein Kehlkopf bewegte. Er fuhr sich durch die Haare und sah mich eindringlich an. »Ich werde das Land verlassen. Ich habe in Italien ein Angebot bekommen Ferrari zu leiten. Das ist eine große Chance für mich, der ich direkt zugesagt habe.«, kaum war es ausgesprochen zog sich meine Brust zusammen. Es schmerzte, aber ich lächelte, weil ich mich für ihn freute.

»Das ist dann wohl das Aus für uns, oder?«, sprach ich das aus, was ich nicht wahrhaben wollte. Zwar war es eine kurze Zeit, die ich mit ihm verbrachte, nur fühlte es sich so an, als würden wir uns jahrelang kennen. Das klang bestimmt auch kitschig und war absolut nicht nach meinem üblichen Geschmack. Aber dieser Mann füllte die letzte Lücke aus, die mir zu einem erfolgreichen Leben fehlte. Erfolgreich war ich nicht nur im Job, sondern auch in der Beziehung, die ich mit ihm führte.

»So würde ich das nicht nennen Golda.«, wie sonst? »Amancio, sind wir ehrlich zu einander. Das alles war doch viel zu perfekt...«, er schüttelte den Kopf. »Ja, aber es ist nicht das aus Golda. Hiermit gebe ich dir ein Versprechen.«, erwartungsvoll fixierte ich seine huskyblauen Augen.

»Wenn wir uns jemals wieder über den Weg laufen werden, und da bin ich mir ziemlich sicher, werden wir, komme was wolle, es wieder gemeinsam versuchen.«, ich merkte gar nicht, wie mir Tränen die Wangen runterliefen, bis er mit seiner Hand über meine Wange fuhr. »Nicht weinen. es ist kein Abschied Golda. Denk an mein Versprechen.«

***

Am Abend war die besagte Firmenfeier, zu der ich mein elegantes schwarzes Kleid trug, welches einen gewagten Ausschnitt hatte, gleichzeitig die Eleganz einer Frau hervorholte. Meine Haare waren geglättet und ein roter Lippenstift setzte einen Akzent.

In dem großen Eventraum des Unternehmens stand ich mit meinen Freunden und wir gönnten uns ei Glas teuren Sekt. »Wie gehts dir?«, ich zuckte mit meinen Schultern, denn ich wusste nicht, wie es mir ging. Einerseits ging es mir gut, da ich das Unternehmen leiten würde, gleichzeitig aber fehlte jetzt schon etwas. Und das war Amancio.

Es war doch absurd dieses Empfinden bei jemandem zu haben, den man nicht mal so lange kannte. Aber ich könnte schwören, so fühlte es sich ganz und gar nicht. Im Gegenteil.

»Liebe Kollegen und Kolleginnen. Ich bitte kurz um Aufmerksamkeit.«, klopfte Amancio mit einem Löffel gegen das Glas in seiner Hand. Göttlich stand er da in einem dunkelgrauen Anzug, der seiner Statur mehr als nur schmeichelte. Sofort verstummten alle und lauschten seinen Worten.

»Diese Firmenfeier hat zwei Anlässe. Zum Einen feiern wir meinen Abschied, der so kein Abschied sein soll. Ich werde nun Ferrari in Italien und die dazugehören Standorte leiten, was für mich als riesige Möglichkeit entspringt.«, traurige Laute entkamen aus der Menge. Zwar war er ein harter Chef, dennoch mochten ihn die meisten.

»Nicht traurig sein. Ich bin nicht aus der Welt. Aber wie ihr merkt, bin ich von meiner Position bei euch weg und natürlich habe ich mich schon um Ersatz gekümmert. Die Frau, die als CEO in diesem Unternehmen das Sagen haben wird, ist die bezaubernde Golda du Pont, die diese Stelle mehr als jeder andere verdient. Das wissen Sie alle genauso gut, wie ich.«, er sah mich dabei an und streckte den Arm aus, damit ich zu ihm kam.

Auf dem Podium mit ihm zu stehen, seine Hand um meine Hüfte gelegt haben, fühlte sich so entfernt an. »feiert mit uns gemeinsam diese Neuigkeiten und behandelt Golda genauso gut, wie sie euch immer gut behandelt hat. Tragt sie auf Händen, denn sie verdient es.«, seine Worte brannten und erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen.

Während alle jubelten, hoben wir unsere Gläser und tranken einen Schluck daraus, bevor wir wieder in die Menschenmenge gingen. »Komm mit mir.«, er nahm mich bei der Hand und zog mich mit sich.

Nachdem wir durch einige Gänge durch waren und schließlich bei ihm im Büro ankamen, wusste ich, was nun sein würde.

»Wann fliegst du?«, wollte ich wissen, bevor er mich berührte. »In genau drei Stunden.«, Stich. Stich in mein Herz. In drei Stunden und er erzählte mir das erst jetzt?

»Amancio...«, ich sah ihn an, während er mein Gesicht in seine Hände nahm. »Golda, denk an mein Versprechen. Vergiss es bitte niemals. Aber bevor ich gehe, möchte ich dich noch spüren.«

Damit verband er unsere Lippen miteinander und ich wusste an diesem Abend, dass mich der Schmerz einige Zeit begleiten würde...

Damit verband er unsere Lippen miteinander und ich wusste an diesem Abend, dass mich der Schmerz einige Zeit begleiten würde

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