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In der Nacht hatten wir beide kaum geschlafen, da wir anderweitig beschäftigt waren und daher verblieben wir bis Nachmittags im Bett, derweilen versuchte Iki immer wieder, mich oder Elias zum Aufstehen zu bewegen, doch sie war nicht erfolgreich. Verärgert zog sie sich nach Stunden des Bettelns ins Wohnzimmer –vermutlich auf die Couch- zurück und somit hatte ich genug Privatsphäre, um Elias, der noch immer vor sich hinschlummerte, auf eine ganz besondere Art und Weise zu wecken. „Oh, Prinzessin. So möchte ich ab sofort öfters aufwachen. Du bringst mich um den ah..." Er stöhnte lustvoll, als ich mit meiner Zunge wiederholt an einem Punkt seiner empfindlichsten Stelle hoch und runter gleiten ließ. „Verdammt. Ah! Du machst das so...ah...so...fuck...ah...gut! Lola! Ich...ah...liebe dich...ah!" Seine Beine zitterten unkontrolliert, während seine Atmung schneller und schneller wurde. Ehe er jedoch in den süßen Genuss der Erlösung kam, stoppte ich und entfernte mich zügig vom Bett, was Elias absolut nicht erwartet oder gewollt hatte. Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass er mich einfangen musste, wenn er einen Orgasmus erleben wollte. „Na warte!" Knurrte er und folgte mir ins Wohnzimmer, wo ich um den Tisch lief, sodass er mich nicht ergreifen konnte.

Ich rannte, nach einem kleinen Ablenkungsmanöver, zurück ins Schlafzimmer und nutzte meinen Schreibtischstuhl als Barriere zwischen ihm und mir. In der nächsten Sekunde schnappte er die Lehne und entriss mir den Stuhl, welchen er mit Kraft ans andere Ende des Zimmers schleuderte. Erstaunt verharrte ich in der jetzigen Position, was Elias ausnutzte, um meinen nackten Körper zu ergreifen und schon fand ich mich mit den Händen ans Bett gefesselt wieder. Ich hatte keine Ahnung, wie er das in dermaßen kurzer Zeit vollbringen konnte, beschweren würde ich mich jedoch nicht, und unverzüglich machte er sich daran seine Revanche auszuleben. Durch den Versuch meine Beine schnappartig zu schließen, presste sie Elias nun mit seinen Händen weit auseinander und erfreute sich dabei offensichtlich an meiner Hilfslosigkeit, indessen er seine Zunge in vollen Einsatz brachte. Auch nachdem ich schon längst den Höhepunkt erreicht hatte, stoppte er nicht, sondern hauchte mir ins Ohr „Das war erst der Anfang, Prinzessin. Du wirst mich schon bald anflehen, damit ich aufhöre, aber selbst dann werde ich weitermachen, bis ich das Gefühl habe, dass du deine Lektion gelernt hast." Mit diesen Worten startete er erneut und sorgte dafür, dass ich meine Beine kaum noch stillhalten konnte. Erst nach ganzen drei Stunden gönnte er mir eine kleine Verschnaufpause, in welcher ich meine heutige Aufgabe in Erfahrung bringen und eine Kleinigkeit, die Elias zwischenzeitlich in der Küche zubereitete, essen konnte.

>>Hallo Lola. Da du dich anscheinend gerne mit Elias in aller Öffentlichkeit vergnügst, habe ich deine heutige Aufgabe daraufhin abgestimmt. Bitte deinen –ach so geliebten- Prinzen dir das Video, welches er von euerer heutigen nächtlichen Aktivitäten aufgenommen hat, auszuhändigen. Die Aufgabe gilt als erfolgreich absolviert, wenn du es mir zugeschickt hast. Dein Scoday<<

Von welchem Video redete er da? Hatte Elias etwa, ohne mein Wissen, ein Sextape gedreht? Sowas würde er bestimmt nicht tun, da es schließlich seine Idee gewesen war die Kamera zu bedecken, sodass Scoday uns dabei nicht beobachten konnte. Dennoch musste ich ihn zur Rede stellen und ihn auffordern mir diese Aufzeichnung zu geben, auch wenn dies zu einem massiven Konflikt führen würde. Wie erwartet, stritt er zunächst alles ab und beteuerte seine Unschuld. Erst nach mehrmaligen Fragen, Bitten und Betteln eröffnete er mir die Wahrheit, dass er tatsächlich unser gesamtes Liebesspiel gefilmt hatte. „Es tut mir unendlich leid und ich weiß, dass du stinksauer bist, aber...aber ich hatte meine Gründe, glaube mir. Ich würde dir nie Schaden oder dich anderweitig verletzen wollen." Entgeistert starrte ich Elias an, während dieser verzweifelt versuchte sich sowie diese widerwertige Handlung zu rechtfertigen, woran er definitiv scheiterte. „Deine Gründe? War es wegen ihm? Hat er dich beauftragt? Weißt du was? Ich will es gar nicht wissen! Gib mir das verdammte Video und dann kannst du gehen! Ich kann dir nicht mehr in die Augen schauen und brauche erstmal ein wenig Abstand, um über die Situation nachzudenken. Ich werde dir morgen Bescheid geben, ob und wie es aus meiner Sicht weitergehen soll. Danach hast du die Möglichkeit deine Sicht zu erläutern. Mein Vertrauen zu dir ist genauso wie mein Herz gebrochen!"

Wortlos machte sich Elias daran die Kamera, nach einem akzeptierenden Nicken, welche er im Schlafzimmer versteckt hatte, hervor zu holen und drückte mir Sekunden später die SD-Karte in die Hand. Ich konnte es noch immer nicht fassen und war, zugegebener Weise, erleichtert als ich mit Iki die kommenden Stunden alleine in der Wohnung verbrachte, nachdem ich angewidert Scoday das Video übermittelt hatte. Mich überkamen die unterschiedlichsten Emotionen von tiefster Trauer über innerer Leere bis hin zu Selbsthass und blinder Wut, die ich zu kontrollieren versuchte. Am liebsten hätte ich alles kurz und klein geschlagen, aber ich fühlte eine unerträgliche Schwere auf mir liegen, sodass ich es nicht vermochte mich vom meinem Bett zu bewegen. Wie konnte er mir sowas nur antun? Eine derartige Verletzung und Erniedrigung verkraftete ich nicht. Zu oft schon brach man mir das Herz und ich konnte es nicht ertragen zu wissen, dass ich mich abermals in einem Menschen getäuscht hatte. „Es tut mir leid, Lola. Ich habe dich gewarnt ihn in dein H..." Scoday nutzte meine Vulnerabilität aus, um sich einzuschleimen und mich zu manipulieren, was ich zu unterbinden verstand. „Sei bitte leise. Ich möchte jetzt weder reden noch irgendwas von dir hören. Bitte, Scoday. Du hast was du wolltest."

Obwohl ich dermaßen traurig war, brachte ich keine Träne hervor, und ich wusste, dass er einen Keil zwischen Elias und mir treiben wollte. „Du hast ihn beauftragt. Es ist nicht seine Schuld. Freiwillig hätte er sowas nicht gemacht, also ist es deine schuld!" Er gab keine Ruhe, was mich in den Wahnsinn trieb und nur noch wütender machte. „Ich verstehe deine Gefühle und ja, ich habe ihn beauftragt, aber aus einem guten Grund. Ich wollte dir zeigen was für ein Mensch er in Wirklichkeit ist. Er hat ohne zu zögern zugestimmt. Er macht das immer so..." Immer so? War ich nicht die Einzige mit der er eine Beziehung hatte oder spielte Scoday mit mir? „Du solltest das nicht auf diese Weise herausfinden. Ich hatte keine andere Wahl. Ich weiß, dass du mich derzeit hasst und mir die Sache vom Friedhof übelnimmst, jedoch kann ich den Gedanken nicht ertragen, dass er dich verarscht und ich nicht dein sein kann. Ich würde dich gut behandeln. Du hast etwas Besseres verdient!" Jetzt musste ich doch tatsächlich lachen und schien mich nicht mehr einkriegen zu können. „Und du? Du wärst das Bessere? Du? Machst du Witze? Du bist derjenige, der mich niedergeschlagen und meine Unterwäsche gestohlen hat. Du, der mich durch die blanke Hölle gehen lässt, um sich daran aufzugeilen?" Anstelle einer Antwort, die einen weiteren Manipulationsversuch darstellte, erhielt ich eine niedergeschlagene Entschuldigung. Damit ich nicht weiter nachdenken musste, schaltete ich den Fernseher an und kuschelte mich tiefer in die Bettdecke ein.

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Ich hoffe dieses Kapitel hat dir gefallen. Mach dir einen schönen Tag, trink ausreichend Wasser tu dir was Gutes, das hast du dir verdient!❤

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