Arthur

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Die Date Night war perfekt gewesen, ebenso die restlichen Tage bei Ollies Familie. Ich wurde aufgenommen bei ihnen, als wäre ich schon immer da und das war dass wichtigste.

Natürlich war es eigentlich Ollies liebe, aber auch wenn man sich mit der Familie seines Partners versteht, war alles sehr viel schöner.

Wir hatten zum Glück doch noch Zeit, weshalb wir uns dazu entschieden, noch nach Monaco zu fliegen.

Charles hatte zugesagt uns abzuholen, am Flughafen sah ich dann aber nur Robert verloren rumstehen.

„Rob?" sprach ich ihn an. „Oh hey Arthur, Ollie." lächelte er und begrüßte uns dann beide. Ollie selber kannte Robert nicht wirklich, sie waren sich einige Male begegnet, aber dann war es das auch schon.

„Wo ist Charlie?" fragte ich den Russen, der sich selber umsah. „Wenn ich das wüsste. Er hatte was von Toilette gemurmelt und war weg, dann wart ihr irgendwann da." zuckte er mit den Schultern und zeigte dann hinter uns.

„Sorry, dahinten waren die Toilette zu und dann musste ich gefühlt einen Kilometer laufen." lachte mein Bruder, nahm mich und Ollie in den Arm.

„Hast du ja überlebt, nur Rob sah hilflos aus." lachte ich, als ich mich von ihm löste. „Der musste nur auf Toilette und war über eine Viertelstunde verschwunden. Bevor er mich hier aussetzten will, mache ich mir ja doch etwas Gedanken."

„Würde ich niemals." lächelte mein Bruder ihn an, zog ihn an sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Es freute mich, die beiden glücklich zu sehen und auch, das sie es scheinbar nicht verstecken wollten. Eine geheime Beziehung würde zu beiden auch nicht passen und sie wohl schneller wieder auseinander treiben, als sie zusammen gekommen waren.

Es war zwar irgendwie komisch und ein krasser Zufall meinen Bruder auch mit einem Mann zu sehen, aber auch irgendwie echt cool.

Wir waren uns zu ähnlich, dachten oft gleich und handelten gleich. Lorenzo war einfach anders als wir, aber jeder von uns einfach toll.

„Mum erwartet uns zum Essen, sie will uns beide mal wieder sehen und ihre zukünftigen Schwiegersöhne auch gemeinsam dabei haben." grinste Charles mich an, was mich die Augen verdrehen ließ.

Eigentlich wollte ich ja meine Ruhe mit Ollie haben und morgen erst meine Mutter auf uns loslassen, aber sie war immer noch die, die das sagen hatte und wir taten es ja doch gerne für sie.

„Ja komm, sie hat euch beide schon zusammen erlebt. Robert und mich kennt sie nur als Freunde." Charles legte mir einen Arm um die Schulter und ging dann Richtung Ausgang los.

Ich sah noch kurz Hilfesuchende zu Ollie, der aber auch nur doof grinste und auch Robert sah ich grinsen.

Anscheinend war ich wohl alleine genervt, aber es war in Ordnung. Ich liebte meine Mutter, aber ich war auch einfach noch frisch verliebt und wollte mein Glück alleine genießen.

Ollies Eltern waren tagsüber ja viel arbeiten und das Essen mit Mum würde ich auch noch schaffen, bevor ich Ollie heute Abend wieder nur für mich hätte.

Sie hatte anscheinend ganz Monte Carlo eingeladen, zumindest dachte man es, wenn man den Tisch sah.

Liebe ging bei ihr durch den Magen und mit dem Essen, wollte sie sich wohl die Liebe unserer Freunde kaufen.

Robert und Ollie schienen begeistert, während Charles und ich schon wussten, wir würden nicht ohne Bauchschmerzen unser Elternhaus verlassen.

Ollie hatte sie sofort herzlich begrüßt, Robert genauso. Sie war immer offen und nahm Freunde und Partner mit sehr viel Liebe auf.

„Fühlt euch wie zuhause, aber nach dem Toilettengang bitte das Fenster aufmachen." lächelte sie, als sie sich zu uns an den Tisch setzte.

„Mum, echt jetzt?" gab Charles von sich und verdrehte die Augen. „Robert ist eh ein Heimscheißer." lachte ich los, bekam direkt aber den bösen Blick von ihr ab.

„Benimm dich, wir wollen essen." sagte sie streng und lächelte dann Robert und Ollie an. „Du hast doch ange..."

„Arthur!" Mahnte sie mich, wobei ich doch eigentlich nur recht hatte und sie das Toilettenthema angefangen hatte.

Charles sah mich nur mitleidig an, griff dann aber zu einem Teller und füllte sich seinen Teller voll.

„Wir werden es sowas von bereuen." murmelte er noch, bekam ebenso einen mahnenden Blick von unserer Mutter, ich aber nickte nur und griff auch zu.

Wir bereuten es, schon nach kurzer Zeit. Sie konnte kochen, alles mögliche, tat es aber sehr selten in diesem Ausmaß, weil sie auf unsere Fitness achten wollte und wenn es schon so war, dann aßen wir einfach zu viel.

Etwas genervt nahmen Charles und ich es auch in Kauf das wir den Tisch abräumen sollten, während Mum mit Robert und Ollie ins Wohnzimmer ging.

„Hörst du was?" fragte Charles mich, als es sehr still war im Wohnzimmer. „Ne nich..." wurde ich dann doch von herzhaften Lachen unterbrochen.

„Ich rette uns." Damit ließ Charles mich alleine zurück, während ich ihm perplex hinterher blickte.

Genervt und tief einatmend spülte ich ein Tuch aus und ging nochmal ins Esszimmer, damit ich den Tisch abwischen konnte.

Ich war damit auch fast fertig, als sich Arme um meinen Bauch Schlangen und ich mich direkt in die Umarmung lehnte.

„Charles kam so panisch, sie hat aber nichts gepetzt, oder peinliches getan, gesagt, oder gezeigt." lachte Ollie in mein Ohr.

„Ach und wenn schon, so sind Mütter und man liebt sie ja trotzdem. Wir können auch einfach das Album mit Babyfotos, wo wirklich üble drin sind, mit zu mir nehmen. Dann kann ich sie dir zeigen und sie braucht es dann nicht mehr tun." lächelte ich, als ich mich umdrehte und meine Lippen auf seine legte.

„Können wir, aber nicht heute. Heute will ich mich lieber ins Bett legen, mich an dich kuscheln und die Ruhe alleine genießen." flüsterte er.

„Klingt sehr gut, sowas hatte ich auch eher geplant. Wir setzten uns jetzt noch einige Minuten dazu und dann verschwinden wir, im erstbesten Moment."

Ollie nickte bestätigend, ließ mich noch den Lappen in die Küche bringen, bevor wir Hand in Hand zu den anderen gingen. Ich setzte mich und zog Ollie neben mich.

The First DatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt