Ollie

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Natürlich hat man die Nacht mal neben jemanden geschlafen, aber neben meinem Partner, sowas hatte ich noch nie.

Es waren immer nur Freunde, mit denen man auch nicht gekuschelt hat, aber daran gewöhnen Arthur neben mir zu haben, wäre kein Problem.

Es war zwar schon warm, was unangenehm war, aber die Wärme die von ihm ausging, war angenehm und gab mir ein gutes Gefühl.

Als ich wach wurde, hatte ich aber ein unglaublich ekeliges Gefühl im Mund und da ich eh auf Toilette musste, putzte ich mir gleich noch die Zähne.

Das Arthur auch aufstand, war zwar nicht geplant, aber er wollte sich auch die Zähne putzen. Die Zeit bis wir los mussten, verbrachten wir im Bett, kuschelten und genossen die Nähe und Zeit.

Das mich seine Nähe erregte, ignoriere ich einfach. Arthur selber tat es auch, was ich wirklich gut fand. Ich wollte nichts überstürzen und war selber einfach unsicher.

Ich hatte noch nie einen anderen angefasst und wusste auch nicht so recht, wie ich dies mal angehen sollte. Die Zeit aber würde es bestimmt irgendwann geben und dann würde ich einfach instinktiv handeln.

Die letzten Tage zogen sich, so sehr ich Rennwochenende liebte, freute ich mich auf die Zeit mit Arthur, die wir alleine verbringen konnten, bei ihm Zuhause.

Wir hatten nur den Abend für uns alleine, auch wenn wir uns tagsüber eigentlich die ganze Zeit sahen. Immer wieder warfen wir uns blickte zu, kleine Berührungen.

Ich war echt stolz auf Arthur, das er die Meisterschaft für sich entschieden hatte freute mich unglaublich für ihn. Er ist die ganze Zeit toll gefahren und hatte es verdient.

Den letzten Abend verbrachten wir aber mit den anderen, nochmal zum Abschluss. Wir gingen in ein Restaurant und aßen dort.

Da wir am nächsten morgen schon früh fliegen würden, gingen wir erstmal jeder in sein Zimmer, damit wir packen konnten.

Als ich soweit fertig war, rief ich meine Mutter an. „Ich habe ja nicht mehr mit einem Anruf von dir gerechnet." sagte sie, nachdem wir uns begrüßt hatten.

„Warum das?" fragte ich verwirrt und sah sie durch den Bildschirm an. „Naja, seit einigen Tagen schreibst du nur noch. Ist ja auch nicht schlimm, ich freue mich wenn du Spaß hast." lächelte sie mich an.

„Naja, ich wollte dir was sagen, naja euch." stotterte ich rum, wusste es wäre nun eigentlich ein guter Zeitpunkt, auch wenn es mir persönlich lieber gewesen wäre.

Meine Eltern wussten von meiner Homosexualität, aber was sich zwischen Arthur und mir entwickelt hatte, habe ich noch nicht angesprochen.

„Auch Papa?" fragte sie mich, worauf ich nickte und danach schlucken musste. „David! Komm mal bitte, Ollie Bär hat angerufen!" schrie sie plötzlich und aufgrund des Kosenamens, wie sie mich immer nannte, war ich froh, noch alleine zu sein.

„Hallo großer." lächelte mein Vater, als er sich neben meine Mutter setzte. „Hey Dad." sprach ich nervös, wusste nicht wie sie reagieren würden.

Die Angst ist aber eigentlich dumm, sie wussten ich mochte das gleiche Geschlecht und Arthur war ja wohl auch kein schlechter fang.

„Also, was willst du uns sagen?" fragte meine Mutter dann und lehnte denn Kopf an die Schulter meines Vaters. „Also ich habe mich nicht wirklich gemeldet, weil ich...einenfreundhabe." ich blickte auf meinen Bauch, da ich halb lag und dieser unter meinem Handy war.

„Was hat er gesagt?" fragte mein Vater, an meine Mutter Gewand. „Er hat einen Freund, wasch dir doch mal die Füße." murrte sie ihn an. „Die sind sauber, wenn er so nuschelt, kann ich da doch nichts für." rechtfertigte er sich und brachte mich doch zum Lachen.

„Das ist doch schön mein Schatz." lächelte sie. „Und wenn? Kennen wir ihn?" fragte mein Vater auch lächelnd. Ich wollte gerade antworten, als es klopfte.

Arthur hatte ein timing, dabei wusste ich nichtmal, ob er es wollte, das meine Eltern wussten, das er es war. „Oh wartet eben." sprach ich und stand auf.

Mein Handy hielt ich weiterhin in der Hand, aber an meinem Oberschenkel. Ich hatte wohl etwas gebraucht, denn es klopfte nochmal, etwas lauter.

Ich öffnete die Tür und blickte Arthur an. „Ich dachte schon, du willst mich nicht hier haben." grinste er und trat auf mich zu.

„Warte kurz, meine El..." fing ich an, aber er legte seine Hände schon auf meine Wange und küsste mich. Sie konnten es nicht sehen, aber sie ahnten es bestimmt.

Arthur drückte mich weiter ins Zimmer, stieß die Tür zu und löste dann unsere Lippen, lächelte mich an. „Was wolltest du sagen?" fragte er.

„Meine Eltern sind hier." sprach ich und hielt mein Handy dann hoch. Sie sahen Arthur aber immer noch nicht, sondern nur mich.

„Oh sorry, ich wollte nicht...also sie wissen nichts....also." stotterte er. „Sie wollten mich gerade als du geklopft hast fragen, wer mein Freund ist." zuckte ich mit den Schultern.

„Ich wusste halt nicht, ob du möchtest das sie wissen, das du es bist....Warte, macht der Satz Sinn?" ich lief eigentlich schon wieder zum Bett, drehte mich dann aber fragend zur Arthur.

„Denke schon, also englisch ist jetzt nicht meine Muttersprache, aber klang nicht verkehrt." grinste er dann. „War in Ordnung Ollie Bär." hörte ich meine Mutter sagen.

„Du bist gerade peinlich Schatz, ich denke nicht, das Ollie möchte, das Arthur weiß, wie du ihn nennst." mein Vater.

„Ich bin aber seine Mutter und nenne ihn nunmal so, außerdem wie kommst du auf Arthur, du meinst doch Arthur Leclerc?" ich hob mit roten Wangen mein Handy wieder und blickte meine Eltern an.

„Ihr seid beide so unglaublich peinlich." gab ich von mir. „Wir sind deine Eltern, so ist es nunmal und mal ehrlich, den Akzent kennt man, wenn man schon einmal Interviews von ihm gehört hat." mein Dad grinste wissend.

Überfordert blickte ich zu Arthur, der das Lachen versuchte zu unterdrücken. „Warte ab, bis du meine Mum kennenlernst, die ist peinlich." lachte er dann los.

Ich selber musste aber auch lachen, setzte mich auf mein Bett und sah meine Eltern an. Arthur setzte sich neben mich und begrüßte sie freundlich.

The First DatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt