Arthur

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Der erste Kuss raubte mir den Atem, das er kaum reagierte danach, machte mir kurz Angst, aber es war alles gut. Ollie war einfach perfekt, genauso wie seine Lippen.

Wie er es schaffte, das ich so gedankenverloren in seiner Gegenwart war, konnte ich nicht sagen. Ich war schon ein sehr trotteliger Mensch, aber bei ihm ungefähr dreimal so viel.

Ich war auch einfach nicht bereit dazu, alleine in meinem Zimmer zu liegen. Erst als ich meine Zahnbürste griff, kam mir der Gedanke, ob er es überhaupt wollte.

Wir waren erst knappe eineinhalb Stunden zusammen, ob er jetzt schon neben mir schlafen wollen würde. Zudem war es nachts auch noch unerträglich warm und ich kein Mensch, der bei Wärme gut schlafen konnte.

Langsam ging ich wieder zu ihm rüber, klopfte und war froh das er mir lächelnd die Tür öffnete und mir auch danach bestätigte, das es für ihn kein Problem war.

„Oh, ich habe keine Zahnpasta." sagte ich, als ich ihm dabei zusah, wie er sich etwas auf seine Zahnbürste machte. „Schon vergesslich in deinem Alter." grinste er und drückte etwas auf meine Zahnbürste.

„Warte mal die fünf Jahre ab, dann wirst du sehen wie es ist." lachte ich, begann dann meine Zähne zu putzen. „Wow, mein Freund ist alt." lachte auch Ollie, wofür ich ihn spielerisch gegen den Arm boxte.

Nachdem Ollie auch von der Toilette kam, sah ich ihn etwas überfordert an. Als er sich aber selber seine Hose von den Beinen streifte und sagte ich solle endlich zu ihm kommen, grinste ich nur.

Zum Glück nahm er es mir nicht übel, das ich nur in Boxershorts schlafen wollte, mein Shirt aber ließ ich an. Ich legte mich neben ihn, legte das Kissen etwas anders hin und zog ihn an mich.

„Ich liebe das fahren, hast du vorhin ja auch gesagt, aber irgendwie habe ich noch keine Lust, das wir ab morgen wieder so wenig Zeit haben." murmelte er.

„Aber danach haben wir Zeit, fast eine Woche. Du hast ein Hotel in Italien, oder?" fragte ich leise und strich mit einer Hand durch seine Haare am Nacken.

„Ja und darauf freue ich mich wirklich. Ja im gleichen wie alle anderen, die keine Wohnung haben." er lehnte sich den Berührungen entgegen.

„Ist auch nicht weit von meiner Wohnung weg, Charles hatte sie irgendwann gemietet und jetzt teilen wir sie uns. Er ist aber eh nie da und wir haben beide unser eigenes Zimmer, also du kannst immer zu mir kommen, von mir aus auch direkt Dienstag mit dorthin."

Kurz bereute ich es, einfach weil ich Angst hatte, es könnte zu weit gehen, wenn er direkt mit zu mir käme. Eigentlich aber sollte ich nicht so denken, denn wir waren ja nun zusammen.

"Gerne, ich hasse Hotels ja irgendwie." gähnte er, drückte seinen Kopf noch näher an mich. „Schlaf gut." flüsterte ich, drückte noch einen leichten Kuss auf seinen Kopf und schloss dann auch meine Augen.

Am nächsten Morgen wurde ich durch Bewegungen wach, was ungewohnt war. Ich roch aber sofort Ollies unverwechselbaren Duft und zog ihn wieder enger an mich, da er sich gerade drehen wollte.

„Ich muss echt mal auf Klo." brummte er, weshalb ich ihn doch freigab und kurz darauf Kälte spürte. „Beeil dich." gab ich nur von mir und wartete, das er endlich wieder kam.

„Du hast dir die Zähne geputzt." bemerkte ich, als er sich wieder zu mich legte. „Ja, ich will dich ja auch küssen, aber nicht ohne Zähne putzen." lachte er und drückte dann seine Lippen auf meine, während er die Decke wieder über sich zog.

„Ach und ich darf das nicht?" fragte ich und öffnete meine Augen, als ich meinen Kopf leicht wegdrehte. „Mich stört eher der Gedanke, ich könnte dich zu stinken, als das es mich stört, das du es tust." erklärte er und hielt meinen Kopf wieder fest.

„Ja und mich stört es aber, das ich so ein Pappmaul habe, was dich stören könnte." merkte ich an und löste mich dann doch wieder von ihm. Es war zwar überhaupt nicht meins, fast sofort aufzustehen, aber die Blase musste ich auch entleeren.

Ich putze mir nach dem Toilettengang die Zähne und lief zurück zu Ollie. Er schaute gerade auf sein Handy, wo ich einen kurzen Blick auf die Uhrzeit warf und feststellte, wir hatten noch eine knappe halbe Stunde, bis wir zum Frühstück mussten.

Ich nahm ihn sein Handy aus der Hand, wo er gerade seiner Mutter geantwortet hatte. Nachdem ich es gesperrt hatte, legte ich es neben seinen Kopf und meine Lippen auf seine.

Die halbe Stunde verbrachten wir mit kuscheln und küssen. Was mich selber nervte war, das mein Körper zeigte, was er von der Nähe hielt.

Ollie aber Ging nicht darauf ein, ignorierte seine eigene Reaktion. Ich fand es gut, einfach weil es für sowas doch zu früh war und wir dafür Zeit haben sollten, wenn wir uns auch körperlich kennenlernen wollten.

Wir waren etwas spät, da ich auch noch zu meinem Zimmer und meine Sachen zusammen suchen musste.

„Sagt mal, läuft da was zwischen euch?" fragte Paul, als wir uns abgehetzt zu ihm und Dino setzten. „Manchmal Paul, wenn ich könnte wie ich wollte, ich würde." sagte Dino genervt.

„Was gab ich nun gemacht?" fragte der Este überfordert. „Du merkst einfach nie was Sache ist." lachte Ollie und nickte dann zu mir, als Zeichen es war in Ordnung.

„Wir sind zusammen." erklärte ich dem Esten, der dann über beide Wangen grinste. „Mega Toll, jetzt nur noch Dino und mein Bruder." klatschte er in die Hände und griff zur Flasche Wasser, die auf dem Tisch stand.

Grinsend sah ich ihn noch kurz an, bevor ich Ollie anlächelte. Die nächsten Tage waren stressig und abends fielen wir nur müde in sein, oder mein Bett.

Trotzdem ließen wir uns das kuscheln nicht nehmen und genossen wenigstens die kurze Zeit zusammen. Immer mal gab es am Tag vor den anderen, kurze Berührungen und Blicke, die Bände sprachen.

Das ich am Ende oben stand, war ein perfekter Abschluss, für die Wochen hier.

The First DatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt