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Durch das laute piepen meines Weckers wurde ich ruckartig geweckt.
Genervt stöhnte ich auf, sah auf mein Handy und schaltete es aus.
Die Sommer Ferien hatten begonnen und natürlich musste ich früh aufstehen.
Seufzend setzte ich mich auf und sah mich etwas in meinem Zimmer um.
Überall lagen Klamotten, Schuhe, leere Zigaretten Packungen, Flaschen und sehr viel mehr Müll herum.
Ich sollte wahrscheinlich einmal aufräumen.
Langsam schälte ich mich aus meinem Bett und schaffte es auf zu stehen.

Nachdem ich mir etwas angezogen hatte griff ich nach meiner Tasche und lief aus meinem Zimmer.
Sobald ich aus diesem trat kam mir schon Sarah, meine kleine Schwester, entgegen.
„Morgen Lu." begrüßte sie mich sofort mit einem riesigen Grinsen im Gesicht.
„Hey Sarah. Ist Mom schon weg?" fragte ich sie als wir zusammen in die Küche liefen.
„Ja, sie ist gerade weg." sprach sie setzte sich an den Esstisch gegenüber von unserer nicht gerade großen Küche und setzte ihr Puppe auf den Stuhl neben sich.

„Okay...Soll ich dich gleich wieder zu Stacey fahren?" wollte ich wissen während ich uns beiden ein Brot machte.
„Aber du musst doch zur Arbeit?" kam es von ihr.
„Ja, aber ich kann dich davor noch zu ihr bringen wenn du willst." erklärte ich ihr während ich uns Gläser holte.
„Okay...Lu?...Wo ist dad? Ich hab ihn seit gestern
nicht mehr gesehen und er ist heute Nacht nicht zu Hause gewesen." sprach sie mich mit leiser Stimme an.

Sofort versteifte ich mich.
„Ähm...doch, doch. Er ist gestern nach Hause gekommen. Du hast nur schon geschlafen. Und heute früh musste er früh raus in die Werkstatt arbeiten." log ich sie an doch sie nickte nur und ich legte ihr den Teller vor die Nase.
Ich atmete tief ein und aus.
Mir war klar das Dad gestern Abend nicht nach Hause gekommen war.
Doch wie sollte ich einem 7 jährigen Mädchen erklären das ihr Vater wahrscheinlich tot besoffen auf irgendeiner Bank lag?

Sobald wir beide aufgegessen hatten räumte ich schnell das Geschirr weg.
„Okay Sarah. Mach dich schnell fertig und in 5 Minuten fahren wir los okay?" sofort nickte sie eifrig sprang vom Stuhl auf und lief in ihr Zimmer den Flur entlang.
Ich setzte mich nochmal auf einen der Stühle und griff in meine Tasche.
Gleich zündete ich mir eine Zigarette an und atmete diese tief ein.

Unsere Wohnung war nicht wirklich groß, vor allem da wir zu 4 hier lebten.
Eigentlich hatten Sarah und ich uns früher ein Zimmer geteilt, nur jetzt...hatten wir beide ein eigenes.
Lange bewegte ich mich nicht.
Ich starrte nur stumm gerade aus und dachte an diesen einen Tag.

Geschockt sah ich hinaus zum Wasser auf welchem, aufgrund des Sturmes, riesige Wellen schlugen.
Durch Tränen blickte ich raus um das Licht zu suchen.
„Ich hab dir doch gesagt ich würde es tun, Lu." hörte ich die Stimme meines Bruders durch den Funk, in meiner Hand.

„Ich bin fertig." durch die helle Stimme von Sarah wurde ich aus den Gedanken gerissen.
„Ähm, ja-ja dann mal los." ich stand vom Stuhl auf, drückte meine Zigarette im Aschenbecher aus, griff nach meiner Tasche und lief zusammen mit Sarah aus der Tür.
Ich sperrte noch hinter uns zu bevor wir uns auf meinen Roller setzten und los fuhren.
Sarah setzte ich bei ihrer Freundin Stacey ab bevor ich weiter fuhr und im Café Vivian's ankam.

Gleich trat ich hinein und lief hinter die Theke.
„Morgen Ally." begrüßte ich meine Freundin welche ebenfalls hier arbeitetet.
„Morgen Lu." schnell band ich mir die lila Schürze mit dem Logo des Cafes um und stellte mich zu der schwarzhaarigen an die Theke.
„Heute ist viel los." erklärte sie mir und war gerade dabei einen Kaffee zu machen.
„Ja der Sommer beginnt, du weißt ja wie beliebt cousins ist." lachte ich sarkastisch.
Ich stellte mich gerade hin um eine Bestellung an zu nehmen.

Nach etwa 20 Minuten wurde es etwas ruhiger im Laden und Ally und ich lehnten gerade an einem der Tische.
„Hast du mitbekommen? Bobby hat heute wieder eine Anhörung." fing sie an über einen Arbeitskollegen zu reden.
„Wirklich? Weshalb diesmal?" wollte ich wissen.
„Er hat mit Graffiti auf einen streifen Wagen geschrieben. Und die cops saßen noch drinnen." erzählte sie mir.
„Ehrlich? Oh Gott. Wie dämlich von ihm. Das kann auch nur ihm passieren." sprach ich als die Klingel der Tür ertönte, was bedeutet das jemand herein kam.
Eigentlich war ally gerade dabei vor zu gehen und die Bestellung ab zu nehmen doch bevor sie weiter lief blieb sie stehen und sprach.
„Oh, das solltest du eher übernehmen." sie sah gerade aus zu dem Kunden.

Erst sah ich sie nur verwirrt an doch als ich mich umdrehte sah ich was sie meinte.
Conrad Fisher.
Schnell drehte ich meinen Kopf wieder zu meiner Freundin.
„Vergiss es! Nein." weigerte ich mich doch sie sprach einfach weiter.
„Lu, ihr habt vor einem Monat Schluss gemacht. Ihr müsst es schaffen einen normalen Satz mit einander zu reden ohne das es in einem Streit endet. Und das ist doch ein guter Anfang. Ich meine worüber wollt ihr streiten? Wie viel ein muffin kostet? Ich glaube nicht." erklärte sie mir und ohne das ich noch etwas sagen konnte lief sie schon nach hinten in den Privat Bereich.
Ich schloss schnell meine Augen, atmete ein und aus, drehte mich um und lief zur Theke.
„Hey." begrüßte er mich leiser.
„Hi. Was kann ich dir bringen?" fragte ich ihn stumm.

„Ähm...ein Kaffee, schwarz...bitte." bestellte er.
Ich tippe es in das i Pad vor mir ein.
„2,50$" er griff in sein Portmonee und überreichte mir das Geld.
Doch dann blieben seine Augen auf meiner hand hängen.
Auf meinen Ring.
Schnell zog ich meine Hand weg und ohne ein Wort zu sagen oder in anzusehen drehte ich mich um und schaltete die Maschine an.

Den Silbernen Ring mit einem dunklen Stein hatte er mir zu meinem Geburtstag geschenkt.
Und ich hatte es noch nicht überwunden ihn ab zu nehmen.
Wie auch, wenn es das einzige war, das mir als Erinnerung an das Leben das ich hatte blieb.

Nachdem der Kaffee fertig war überreichte ich ihm diesen doch bevor ich wieder weg gehen konnte sprach er.
„Lu ich..." er stoppte doch sprach gleich weiter als ich ihn ansah.
„Heute ist der erste Tag in den Sommer Ferien." sprach er.
Verwirrt nickte ich nur.
„Ja?"
„Belly und Steven kommen heute." sofort weiten sich meine Augen.
Das hatte ich vergessen.
Ich kenne sie nun schon seit ungefähr 3 Jahren.
Jeden Sommer kamen sie für den Sommer zu den Fishers und als ich und Conrad zusammen kamen hatte ich sie kennengelernt.
Da waren wir 14.

„Ich-das hatte ich schon komplett vergessen nach...allem." sprach ich und er nickte.
„Also, ich dachte mir trotz dem was zwischen uns gerade ist...solltest du heute kommen. Die beiden wollen dich sicher sehen und Belly freut sich bestimmt das sie nicht das einzige Mädchen zwischen uns ist." meinte er und sah mich direkt in die Augen.
Sofort verkrampfte sich mein ganzer Körper.
Eine Gänsehaut bekam ich sofort und mein Bauch fing an zu kribbeln.
„Ja, ich ich Versuch zu kommen." nickte ich nur vorsichtig.

ocean of lies; conrad fisherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt