Kapitel 2 - Zweifel

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Fassungslos starrte Mya auf Thomas Nachrichten.
Nein. Das war unmöglich.
Oder? Hatte die Feuerwehr es geschafft, ihn rechtzeitig zu befreien? Aber wieso hatten sie davon noch nichts erfahren? Wussten seine Eltern darüber Bescheid?
Hunderte Fragen schwirrten durch Myas schmerzenden Kopf, in die sie keine Ordnung bringen konnte. Mit zusammengebissenen Zähnen rieb sie sich über eine Schläfe. Viel wahrscheinlicher, als dass Richy in letzter Minute gerettet werden konnte und die Presse trotzdem kein Sterbenswort über ihn verlor, war die Wahrscheinlichkeit, dass Hannah sich irrte. Jahrelang hatte sie sich eingebildet, den Mann ohne Gesicht, der ihr schlechtes Gewissen personifiziert hat, in jedem Schatten zu sehen, also weshalb sollte sie nicht aus dem selben Grund zu sehen geglaubt haben, dass Richy noch lebte? Zwei Suizide in so kurzer Zeit, an deren Geschichten Hannah beteiligt war, eine Entführung und Todesangst über Wochen hinweg mussten ein noch schlimmeres Trauma in ihr ausgelöst haben, als es der Unfall damals bereits getan hatte. Ein irreparabler Schaden, der sie zu solchen Annahmen brachte.
Zitternd begann Mya zu tippen.

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Mya stockte. Ja, Jake hatte sich ziemlich sicher noch unter der Erde aufgehalten, als das Feuer ausgebrochen war, aber welchen Grund sollte er gehabt haben, sich in Lebensgefahr zu begeben, um Richy zu retten? Mehr noch – woher hätte er überhaupt wissen sollen, dass Richy in einem Suizidversuch den Schacht angezündet hat, wenn er sich nicht in dessen unmittelbarer Nähe aufgehalten hat? Zwischen Jakes letzten Nachrichten und Richys Anruf bei Jessy waren etwa zwanzig Minuten vergangen, vielleicht etwas weniger. Das war eine lange Zeit, in der man von Lillys Theorie aus betrachtet davon ausgehen musste, dass Jake sich trotz drohender Festnahme nicht von der Stelle bewegt hatte, um schlussendlich bemerken zu können, dass der Schacht brennt. Oder aber, die Überwachungskameras haben es ihm gezeigt - doch ob er diese nach Myas Warnung vor dem FBI weiterhin im Auge behalten hatte? Wohl kaum.
Sehr viele unwahrscheinliche Spekulationen. Viele Wenns und Abers. Zu viele. Mya wünschte sich, dass Hannah Recht hatte, doch es fiel ihr schwer, daran zu glauben. Viel zu groß war ihre Angst, sich an diesen Glauben zu klammern und Richys Tod nochmals akzeptieren zu müssen, wenn sich Hannahs Aussage als falsch herausstellte.

 Viel zu groß war ihre Angst, sich an diesen Glauben zu klammern und Richys Tod nochmals akzeptieren zu müssen, wenn sich Hannahs Aussage als falsch herausstellte

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Duskwood - Jäger und GejagteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt