Kapitel 2

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•Caleb•

Ich sattelte gerade das zweite Berittpferd, als mein Handy klingelte.
Eilig zog ich es aus meiner Hosentasche und ging ran, ohne nachzusehen wer mich anrief.
„Hallo?"
„Caleb!"
Automatisch musste ich lächeln, als ich die Stimme meiner besten Freundin Charlotte am anderen Ende der Leitung hörte.
„Hey Charlie"

Kurz spähte ich in den Stallgang bevor ich sie auf Lautsprecher stellte und mein Handy auf den Futtertrog legte.
Sofort machte ich mich daran, den imposanten Rappen fertig zu satteln.
„Warum rufst du an?"
Ein gereiztes seufzen entkam dem Hörer und ich konnte mir schon denken was gleich folgte.
„Verflucht, ich hasse Männer! Wieso müssen alle solche Arschlöcher sein?!"
Ich verdrehte die Augen, natürlich ging es wieder um ihre Männer Bekanntschaft von letzter Woche bei der Party.

„Was ist denn passiert?"
Ich zog mir den Helm über meine braunen Haare und verschloss ihn unter meinem Kinn.
„Dieses Arschloch hat mich sitzen lassen! Mal wieder!"
fluchend schmiss sie etwas durch die Gegend, zumindest hörte es sich sehr danach an.
„Aha"
Meine Hand umschloss das weiche Leder der Trense und zog diese zu mir in die Box.
„Ich denke du solltest dir mal nüchterne Männer mit nach Hause nehmen und keine vollkommen betrunkenen, dann passiert sowas auch nicht"
Kurz schwieg Charlotte, in dieser Zeit zog ich dem Wallach die Zügel über den Kopf und legte ihm das Gebiss ins Maul.
Kurz darauf lag auch das Genickstück hinter seinen Ohren, die in freudiger Erwartung gespitzt waren.

„Nüchterne wollen mich immer nicht"
Seufzend verschloss ich den Riemen und überlegte mir eine passende Antwort.
„Du redest ja nie mit den nüchternen, ich habe schon genug Männer gesehen die definitiv etwas von dir wollten und kein starken Alkoholkonsum an diesem Abend hatten"
Ein trauriges seufzen entwich meiner besten Freundin und direkt hatte ich etwas Mitleid.
Routiniert verschloss ich auch den Nasenriemen, bevor ich erneut nach meinem Handy griff und es mir ans Ohr hielt.

„Hör mal, ich bin gerade im Stall und muss jetzt reiten. Komm doch später einfach mal vorbei und wir machen uns einen netten Abend. In Ordnung?"
Begeistert folgte der Rappe mir aus der Box und tänzelte neben mir Richtung Ausgang des Stalls entlang.
„Das ist eine tolle Idee, tut mir leid wenn ich dich gestört habe.. bis später!"
„Bis später"
Mit einem wohligen Gefühl der Vorfreude legte ich auf und packte mein Handy weg.

Meine Schritte wurden zügiger, als das Pferd neben mir unruhiger wurde.
Mit geblähten Nüstern kam er aus dem Stall und stellte sich so an, als hätte er noch nie die Außenwelt gesehen.
Irrer Bock.
„Ach Caleb, da bist du ja"
Verwirrt drehte ich mich in die Richtung aus der die Stimme kam und sah meine Mutter mit zwei weiteren Männern auf mich zulaufen.

Interessiert betrachtete ich die Neuankömmlinge.
Sie schienen beide Anfang 20 zu sein, mehr konnte ich allerdings nicht erkennen, denn Rugby sprang mir direkt vor die Füße und fing an schrill zu wiehern.
„Ey!"
polterte ich direkt los und gab ihm einen Zug im Gebiss, bevor ich ihn zurück drängte.
„Du spinnst ja wohl"
Okay, beruhig dich. Bloß keine schlechten Eindrücke hinterlassen.

„Hey Mum"
begrüßte ich sie, als sie vor mir zum stehen kam.
Die Männer sahen mich neugierig an, ich tat es ihnen gleich.
„Toby überlegt sein Pferd hier unterzustellen"
Sie deutete auf einen der beiden Männer und ich musterte ihn genauer.
Er war gut bemuskelt und seine braunen Augen blitzten neugierig auf, als er sich das Pferd ansah.

„Erinnert mich etwas an meine"
grinste er dann.
Ein Lächeln huschte über meine Lippen.
„Der ist etwas irre"
Wie zur Bestätigung, fing Rugby wieder an herum zu springen.
„Ich sehe es"
Mir fiel sein hübsches Grinsen direkt ins Auge und verdammt.
Er sah wirklich gut aus.

„Ich würde dir gerne die Hand geben, doch das könnte schwierig werden"
Der Wallach fing erneut an, schrill zu wiehern und kurz darauf stieg er.
„Es reicht jetzt!"
fuhr ich den Rappen an und nach einem erneuten Ruck am Zügel, schwenkten nur noch seine Ohren aufgeregt hin und her.
„Kein Problem"
winkte Toby ab.
„Sorry, aber wenn ich den länger hier stehen lasse, kann ich für nichts garantieren"
Ich sah zu meiner Mum.
„Hast du alles im Griff?"
Erfreut nickte sie.
„So wie immer"

Ich hob zum Abschied kurz die Hand, bevor ich mich mit dem temperamentvollen Wallach auf den Weg zum Platz machte.
Dort angekommen wurde es schon zur Herausforderung nachzugurten, da er einfach nicht still stand.
Das aufsteigen verlief schon besser und kurz darauf drehte ich angestrengt mit ihm meine Runden im Schritt.

Vor jedem noch so kleinen Geräusch erschreckte er sich und ich war mir nicht so sicher ob ich hier heile wieder runterkäme.

About you and Me (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt