Kapitel 14

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•Caleb•

Ich ritt Cannavaro in einem zügigen Schritt durch die Halle, während er sich locker fallen lies.
Seit gut zwei Wochen bewegte ich ihn mit und in dieser Zeit hat er schon einige Fortschritte gemacht.

Seine Ohren spitzten sich und sein Kopf schoss in die Höhe, als ein anderes Pferd die Halle betrat.
„Tor frei"
„Ja"
gab ich bloß zurück und fing an den jungen Wallach wieder auf meine Hilfen aufmerksam zu machen.

Samuel und sein großer Rappe betraten die Halle.
Als ich ihn beim zweiten Ritt auf Cannavaro hier gesehen hatte, war ich überrascht gewesen.
Er hatte sich freundlich vorgestellt und erwähnt mich auf dem Turnier im L-Springen gesehen zu haben.
Seitdem liefen wir uns hin und wieder zufällig über den Weg, wenn ich bei dem Schecken war und er verwickelte mich immer wieder in ein Gespräch.
So wie jetzt.

„Heute schon so früh?"
Er reihte sich grinsend neben mir ein und überragte mich durch sein langbeiniges Pferd locker um zwei Köpfe.
Cannavaro war hingegen zu seinem Rappen ein Zwerg.
„Das Selbe könnte ich dich fragen"
Gab ich zu bedenken.
Er zuckte mit den Schultern.
Ich hatte keine Lust mich mit ihm zu unterhalten, es fühlte sich Toby gegenüber nicht richtig an.
Weil ich nicht wusste, wie ich ihm am besten auswich entwickelte ich den Trab.

Zügig strampelte der kleine Mann unter mir los, was ich mit einem schmunzeln quittierte.
Lernwillig war er ja.
Samuel sah mir eine Weile dabei zu, wie ich Kreise im Sand zog.
Hin und wieder schenkte er mir ein Lächeln, welches keine Fragen offen lies.
Genervt von der Tatsache, dass er mich anschmachtete, ritt ich ein paar Handwechsel, korrigierte den Schecken hin und wieder und lies ihm bald eine kurze Verschnaufpause.

Kurz darauf stakste der Rappe neben uns her und ich konnte nur mit aller Mühe ein genervtes seufzen unterdrücken.
Es war nicht so, dass er unfreundlich war.
Allerdings ging es mir gegen den Strich wie er versuchte ein Gespräch aufzubauen, obwohl ich deutlich zeigte, keine Lust darauf zu haben.

Ein weiteres ‚Tür frei' hallte durch die riesige Halle, weswegen mein Blick Richtung Tor glitt.
Ohne eine Antwort abzuwarten stolzierte ein weiterer Rappe hinein, bloß mit dem Unterschied, dass sein Anhängsel deutlich beliebter bei mir war.
„Silas?"
irritiert ritt ich auf ihn zu.
„Exakt"
er grinste und ich kam vor ihm zum stehen.
„Was machst du denn hier? Ich habe dich in den letzten zwei Wochen garnicht hier gesehen."
Neugierig sah ich dabei zu wie er Noir's Sattelgurt nachzog und sich die Aufstiegshilfe heran schleifte.

„Kann daran liegen, das ich die letzten Wochen immer nur abends geritten bin wegen Arbeit."
Genervt verdrehte er die Augen und zog sich kurz darauf in den Sattel.
„Heute hast du frei?"
„Urlaub, außerdem muss ich in zwei Stunden auf eurem Hof sein und ich wollte davor gerne nochmal reiten."
Gemeinsam ritten wir im Schritt los.
„Bei uns? Wieso?"
Neugierig schossen meine Augenbrauen in die Höhe.
„Ich gebe Charlotte Unterricht."
„Ach echt? Davon hat sie garnichts erzählt."
Silas lachte.
„Ist ja auch nichts dabei"
•••
Cannavaro schnaubte, während ich ihn absattelte und das Zeug weg hing.
Er hat sich von der besten Seite gezeigt und alles artig umgesetzt.
Mit diesem Gedanken kam ich lächelnd zurück zum Putzplatz und fing an ihn über zu bürsten.
„Er macht sich gut unter dir."
Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen das es Samuel war der mit mir sprach.
„Danke"
Ich schmiss die Bürste zurück in die Putzbox und klappte diese kurz darauf zu.

„Hast du Lust, mal einen trinken zu gehen?"
Mir auf die Lippe beißend löste ich den Panikknoten und strich dem Schecken über den Kopf.
„Dichter Zeitplan momentan"
versuchte ich ihn abzuwimmeln, doch ich scheiterte kläglich.
„Wir können es auch wann anders machen. Wann hättest du denn mal einen freien Abend?"
Seufzend zuckte ich mit den Schultern und drehte mich zu Samuel um.

„Um Ehrlich zu sein; keine Ahnung."
Jetzt untersteh dich nach meiner Nummer zu fragen.
Glücklicherweise lies Samuel von da an ab.
„Okay"
brummte er bloß, bevor er verschwand.
Erleichtert atmete ich aus.
Glück gehabt.
Zügig brachte ich den jungen Wallach in seine Box, verabschiedete mich von den wenigen Einstellern die auf dem Stallgang waren und fuhr vom Hof.

Als ich nach einem weiteren Besuch bei einem anderen Berittpferd die Einfahrt meines Zuhauses hochfuhr, entdeckte ich bereits Silas' Wagen, der neben Toby's stand.
Grinsend vervollständigte ich die Reihe und stieg aus.
Mein Weg führte mich direkt in den Stall in dem Charlotte bereits am satteln war.
Silas stand neben ihr und ich hörte kurz einige Gesprächsfetzen bevor sie mich bemerkten und verstummten.
„Hey"
Charlie kam auf mich zu gehüpft und sprang mit etwas zu übermotiviert in die Arme.
„Dir auch einen schönen Rückenbruch"
stieß ich sarkastisch aus, worauf es hinter Charlie leise lachte.

Schmollend wand sie sich ab und verschwand wieder hinter ihrem Pferd.
„Habt ihr Toby gesehen?"
Silas zuckte mit den Schultern.
„In der Halle"
kam es von Adonis' Hinterhand.
„Na dann"
Ich lies mich auf den etwas verlassenen Stuhl fallen, den Charlie manchmal zum trensen brauchte.

„Ich dachte schon du willst zu ihm"
lachend sah der blonde auf mich herab.
Genervt schnaubte ich.
„Was macht ihr heute?"
Mein Themenwechsel lies Silas' grinsen nur noch breiter werden.
„Training"
Augenverdrehend lehnte ich mich zurück.
„Schon klar, nur was für Training?"
„Dressur"
Nach diesen Worten sandte sich Silas bloß ein ‚Dein Ernst' Blick ab.

„Willst du einen genauen Trainingsplan oder was?"
„Nein, ich bin nur neugierig"
Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf sein Gesicht und drängte mich fast dazu, ebenfalls eins aufzusetzen.
„Du bist genauso wie Toby"
brummte er belustigt, woraufhin ich die Augen schloss.
„Wow, unglaublich"
„Finde ich nicht, zwei von dieser Sorte ertrage ich nicht"
Lachend flüchtete er zu Charlie in die Box, als ich einen nassen Schwamm nach ihm warf.
Grummelnd erhob ich mich, während die beiden sich nicht mehr ein bekamen, vor lachen.

Eilig lief ich den Stallgang herunter und raufte mir das Haar.
Irgendwann bekommen die alles zurück.

•Toby•

Verschwitzt verließ ich die Halle und lief Richtung Stall, aus dem Caleb gerade trat.
Grinsend lief ich auf ihn zu und als sich seine festen Arme zu einer Begrüßung um mich schlossen, fühlte ich mich für diese kurze Zeit sicher.
„Hey"
murmelte er an mein Haar, während ich meinen Kopf an seinem Hals versenkte.
„Na?"
Unsere Umarmungen waren seit dem Vorfall am Reitplatz, nicht mehr nur ein brüderliches Schulterklopfen sondern innige Umarmungen, in denen ich mich ständig verlor.
„Wie lief reiten?"
Widerwillig lies ich ihn los, als er anfing seinen Griff zu lösen.
„Ganz gut"
Protestierend schlug Coco mit ihrer Nase gegen meinen Helm, lachend schob ich ihre Nase beiseite.

„In Ordnung, es war ganz toll. Zufrieden?"
Caleb lächelte.
Ich nahm es einfach als ein ‚Ja' , das sie ihren Kopf abwendete und nach dem wenigen Gras ausstreckte.
Mein Gegenüber strich ihr über den Hals, bevor er sich zu mir umdrehte.
„Gehen wir heute was trinken?"
Grinsend zog ich eine Augenbraue hoch.
„Feiern wir heute deinen ersten Absturz von dem wilden Mustang?"
Caleb fing an zu lachen.
„In deinen Träumen"
„Jede Nacht"
Direkt handelte ich mir einen spottenden Blick ein.

„Solange du von mir träumst.."
Selbstsicher grinsend öffnete er meinen Helm und zog ihn ab.
„..will ich mich nicht beschweren"
Mit diesen Worten befestigte er den Helm am Vorderzeug meines Pferdes und lächelte auf mich herab.
Ich mich auch nicht.

About you and Me (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt