Kapitel 17

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•Caleb•

Am Abend vor dem Turnier, saßen Silas, Charlie, Toby und ich an einem kleinen Lagerfeuer am See.
Eine angenehme Ruhe hatte sich über das Gewässer gelegt, während wir uns gegenseitig Geschichten unseres Lebens erzählten.

Toby saß dicht neben mich gedrängt auf dem Boden mit einem Bier in der Hand.
Charlie ist fast ausgerastet vor Freude, als sie erfahren hat das wir endlich den Übersprung geschafft hatten.
Silas beteuerte durchgehend das er es von vorne rein gewusst hätte, woraufhin Toby bloß die Augen verdreht hatte und meine, er solle doch ein Wahrsager Job annehmen.

Silas hatte dies mit einer wegwerfenden Handbewegung abgetan.
Ich musste schmunzeln, als ich daran zurück dachte.
Ich wurde aus meinem Gedanken gerissen, als Toby seinen Kopf auf meiner Schulter bettete.
Charlotte erzählte Silas munter von ihrer ersten Dressur Prüfung, worüber ich lachte.
„Es war legendär!"
„Legendär peinlich."
Ergänzte meine beste Freundin.
Silas stimmte in mein Lachen ein.

Ein Blick auf die Uhr werfend, stellte ich fest das es bereits 1:00 Uhr war.
Toby spähte ebenfalls auf mein Handy.
„So spät schon?"
fragte er leise.
„Offensichtlich"
Er hob seinen Kopf von meiner Schulter und sah mich an.
Dabei fielen seine braunen Haare in seine Stirn, die ich schmunzelnd beiseite strich.
Seine Augen, leuchteten im Schein des Feuers während er mich ansah.
„Caleb?"
ich löste meinen Blick widerwillig von diesem Anblick und sah zu Silas.
„Warum bist du auf Coco eingetragen für morgen?"
„Weil Toby auf Pico eingetragen ist"
Verwirrt sah Charlie von ihrem Handy auf.
„Ihr Stalker!"
rief der Schimmelreiter neben mir empört aus, als er die Startlisten auf deren Handys sah.

Lachend sah ich in zwei verwirrte Gesichter.
„He! Warum habt ihr nichts gesagt?"
Empört sah Charlotte uns an.
„Für den Überraschungseffekt!"
Ich sah zu Toby herüber, der die beiden grinsend ansah.
„Schätz das du auf sein Pferd darfst! Nicht mal ich durfte Pico reiten."
Ich konnte ihren vorwurfsvollen Blick auf mir spüren, doch das war mir ziemlich egal.
Überrascht drehte er sich zu mir, das Fragezeichen ihm so ziemlich ins Gesicht geschrieben.
„Schau nicht so"
Belustigt nahm ich einen Schluck aus seinem Bier, da meins schon längst leer war.
„Erfreu dich einfach dran"
Kaum hatte ich die Bierflasche abgesetzt und die Worte ausgesprochen, so hatte ich schon seine Lippen auf meinen.

Etwas überrumpelt krallte ich mich haltesuchend an seinem Shirt fest.
Ich hörte Silas lachen, was mich selbst an Toby's Lippen grinsen lies, bevor ich den Kuss erwiderte.
Es war ein kurzer Kuss und trotzdem liebte ich jede Sekunde davon.
Kopfschüttelnd lachte ich und zog ihn in eine Umarmung.
Ich spürte wie er sich näher an mich schmiegte und lächelte.

„Also macht ihr beide morgen das M Springen unsicher, Ja?"
„Ich will Schleifen sehen!"
kam es überkandidelt von Charlie.
„Wirst du"
Ich drückte den Mann in meinen Armen noch etwas näher an mich, was ihn schließlich dazu brachte sich komplett gegen mich sinken zu lassen.
Ohne Probleme zog ich ihn auf meinen Schoß.
„Nur wenn du auch eine mitbringst."
Steuerte Toby dagegen.
Sie schien kurz zu überlegen, während Silas die Initiative ergriff und für meine beste Freundin antwortete.
„Wird sie"
Kopfschüttelnd hangelte sich Charlie ihre Cola und nahm einen Schluck.

„Ich korrigiere; er hofft das ich eine hole, weil er mein Trainer ist"
Silas verdrehte die Augen.
Während die beiden in eine Diskussion ausbrachen, legte ich meinen Kopf auf Toby's Schulter.
Er warf mir einen Seitenblick zu und grinste.
„Ich bin also der erste, hm?"
Ich antwortete nicht.
Stattdessen legte ich meine Arme um seinen Bauch und schloss die Augen.
Er rutschte etwas nach hinten und ich keuchte leise auf.
„Toby, verflucht!"
Er drehte seinen Kopf und gab mir einen Kuss, während er die Bewegung wiederholte.
Er schluckte mein Keuchen, allerdings war ich nicht gewillt ihn dies durchgehen zu lassen.
Ich packte eilig seine Hüfte und hielt ihn an Ort und stelle.

„Lass es"
flüsterte ich in sein Ohr, drückte ihm einen Kuss dahinter und legte meinen Kopf gegen seinen Rücken.
Während ich versuchte meinen Herzschlag zurückzuschrauben, wurde Toby in das Gespräch mit eingebunden.
Sanft strich ich sein T-Shirt ein Stück hoch und fuhr mit meinen Händen unter den Stoff.
Vorsichtig strichen meine Finger über seine Haut, während er eine Gänsehaut bekam.

„Deine Finger sind kalt!"
fuhr er mich empört an.
Lachend zog ich diese zurück.
Meine Finger mit seinen verschränkend, legte ich die Arme wieder um ihn.
„Entschuldige"
Mein Kopf auf seine Schulter nieder lassend, sah ich zu Charlie.
Zufrieden lächelte sie mich an, was ich erwiderte.
•••
Am nächsten Morgen war Toby es, der mich weckte.
Er war über die Nacht bei mir geblieben, da wir sowieso zusammen zum Turnier fuhren.
„Caleb?"
Es war nicht mehr als ein Raunen und vermutlich wäre ich auch nicht aufgestanden, doch als er sich auf mich legte und meinen Kopf in seine Hände nahm, schlug ich meine Augen widerwillig auf.
„Hm?"
Das gedimmte Licht auf meinem Nachttisch, war die einzige Lichtquelle, da die Dämmerung gerade erst einsetzte.
„Steh auf"
Seufzend drehte ich mich weg, weswegen er von mir herunterrutschte.
Müde zog ich die Decke ein Stück höher und schloss die Augen.

Ich riss sie erst wieder auf, als mir sowohl Hose, als auch Hemd im Gesicht landeten.
Erschrocken fuhr ich hoch, nur um kurz darauf in ein belustigtes Gesicht zu sehen.
„Aufstehen. Jetzt!"
Murrend stand ich auf und verschwand im Bad.
Eilig machte ich mich fertig, zog mich um und kam wieder raus.
Toby stand vorm Fenster und sah auf den Hof herab.
Ich ging zu ihm und schlang meine Arme um seinen trainierten Körper.

Er zuckte nicht zusammen, wie ich es erwartet hatte.
Stattdessen lehnte er sich gegen mich und verschränkte seine Finger mit meinen.
„Daran könnte ich mich gewöhnen"
brummte ich zufrieden an seine Halsbeuge.
Unsere Zweisamkeit wurde allerdings von einem unsanften klopfen an der Tür unterbrochen, nachdem die Person davor dagegen gelaufen war.
„Caleb! Warum schließt du ab? Steh gefälligst auf!"
Augenverdrehend lies ich den Mann vor mir los und wendete mich der Tür zu.

Toby sah mich mit einem Schulterblick fragend an.
„Ich bin wach! Geh schlafen."
Ein erneuter Versuch die Tür zu öffnen, bestätigte mir dass er nicht gehen würde.
Gereizt drehte ich den Schlüssel im Loch herum und bekam fast die Tür an den Kopf, als mein Vater diese unsanft Aufriss.
Er verharrte noch in der Bewegung als er Toby sah.
„Was willst du?"
fuhr ich ihn an, immer noch entrüstet das er mit meiner Tür umging als wäre es eine Mordwaffe.

„Raus. Jetzt."
brachte er angestrengt hervor.
Kurz hatte ich Angst, dass er Toby meinte, doch als ich sah wie er uns beide abwechselnd musterte atmete ich erleichtert aus.
„Gleich."
gab ich nur zurück.
„Ich muss meine Sachen noch mitnehmen, geh schlafen."
Mein Vater sah mich kurz an, bevor er tatsächlich Reiß aus nahm.
Seufzend schloss ich die Tür, lief zu meinem Schrank und kramte das schwarze Jackett hervor.

„Das war..?"
„Mein Vater."
Kurz herrschte Stille.
Ich drehte mich zu ihm um.
„Er kann sich nicht damit abfinden das ich schwul bin."
Seufzend senkte Toby seinen Kopf.
„Ist deine ganze Familie so?"
Kopfschüttelnd ging ich zur Tür.
„Meine Mum ist echt in Ordnung damit."
Mit diesen Worten verließ ich mein Zimmer und lief durch das dunkle Haus.

Toby's Schritte folgten mir, aufgrund dessen ich kurzerhand auf dem stockdunklen Flur stehen blieb.
Wie erwartet krachte er in mich, woraufhin ich mir das Lachen nicht verkneifen konnte.
„Alter, was ist mit dir nicht richtig?!"
zischte er.
Zielsicher packte ich nach seiner Hüfte und drängte ihn gegen die Wand.
„Caleb, wenn ich mir hier gleich den Kopf irgendwo aufschlage, haben wir ein Problem miteinander!"
sein erbostes Flüstern lies mich nur noch breiter grinsen.
Ein Glück sah er es nicht.

Meine rechte Hand glitt über seine Seite, herauf zu seiner Schulter, in seinen Nacken.
Vorsichtig senkte ich meine Lippen auf seine, die ich glücklicherweise traf.
Toby erwiderte den Kuss und lies seine Hände zu meiner Hüfte gleiten.
Gerade als ich den Kuss vertiefen wollte, löste er sich von mir.
„Wir sollten wirklich los"
„Einflechten fällt doch eh weg, ist ein Zeitspringen"
Lachend stoppte er mich, als ich mich erneut herunterbeugen wollte.
„Ich habe diese Zeit auch nicht mit einberechnet"
Seufzend gab ich ihn frei und tastete nach meinen Sneakern, die wieder irgendwo standen wo sie nicht hingehörten.

About you and Me (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt