•Caleb•
Am nächsten Morgen saß ich bereits um halb neun auf dem Pferd,- sehr zum Leidwesen von Toby, der mich Dank fehlenden Autos um acht hier her fahren musste.
Nun saß er gelangweilt in der Mitte, auf der Aufstiegshilfe, während ich meine Runden mit Cannavaro um ihn drehte.„Ich vermisse mein Bett"
nörgelte es aus der Mitte.
Lachend trabte ich an.
„Dann fahr Heim"
Toby verdrehte die Augen, schwieg kurz darauf und sah mir aufmerksam beim reiten zu.
„Ich mag ihn"
Er deutete auf das Pferd unter mir, der jetzt artig seinen Rücken hergab und ordentlich den Trab durchtrat.„Er ist echt in Ordnung, lernt schnell, macht willig mit.."
Ich ritt einen kleinen Zirkel um ihn herum, bevor ich diesen wieder vergrößerte.
Ein paar Handwechsel hier und da einbauend wurde der junge Wallach unter mir immer lockerer.
„Hast du von dem Turnier gehört?"
„Welchem?"
Ich hob den Kopf und sah Toby im vorbeireiten fragend an.„Bei Reiners"
Ich dachte kurz nach, bevor ich nickte.
„Machst du mit?"
„Ja, L..-"
„Vergiss es, du reitest ein M"
Unterbrach ich ihn und nutzte diese Chance direkt aus um eine neue Lektion zu probieren.
Mit einer ganzen Parade brachte ich Cannavaro unter mir aus dem Trab, zum halten.
Ohne Probleme führte er diese Lektion durch, woraufhin ich ihn lobte.
Schlau ist er ja.„Wenn du mich im Krankenhaus besuchen willst, dann bitte"
Toby zuckte unbeteiligt mit den Schultern.
„Ich verstehe das Problem nicht"
Starkes Argument Caleb!
Seufzend legte er den Kopf in den Nacken.
Zähneknirschend lies ich den Schecken rückwärts laufen, damit er beschäftigt war.
Ich hoffte Toby wusste wie gut das aussah, was er dort tat.„Mein Problem ist das Coco eine Störung hat und bei jedem Sprung losballert."
Verwirrt zog ich die Augenbrauen hoch.
„Als ob das bei einem L ungefährlicher wäre"
„Ist es, dort kriege ich sie gehalten, ab M hat sie Angst nicht mehr drüber weg zu kommen."
Nachdenklich parierte ich den Schecken.
„Ich denke sie springt S?"
„Tut sie, aber nicht gerade schön."
Ich trabte wieder an und zog enge Kreise um meinen Freund.
„Im Training macht sie das M dingfest, Turnier ist sie viel zu aufgebracht wie ich letztens feststellen musste"
Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen.
„Die Distanz war spektakulärer als angedacht"
Er stimmte in mein Lachen ein.
„Besonders spektakulär wäre es geworden, mich vom Boden aufzukratzen"„Willst du Pico auf Turnier reiten?"
kam mir ein Geistesblitz.
„Bitte?"
Entsetzt sah er mich an.
„Schau nicht so, er hat all die Erfahrungen die Coco fehlen"
Kurz nach meinen Worten galoppierte ich an.
„Was machst du dann?"
„Entweder verzichten, oder ich zerre dein armes Schimmelchen mit"
„Okay, du willst echt das jemand im Krankenhaus landet"
kopfschüttelnd parierte ich in den Trab, bevor ich neu angaloppierte.
„Also, ja oder nein?"
Ich brauchte seine Antwort nicht zu hören, ich konnte sie an seinem Gesicht ablesen.•Toby•
Kurz nachdem ich Caleb bei dem Club rausgelassen hatte, damit er seinen Wagen holen konnte, rollten wir beide hintereinander auf den Hof.
Während er bereits aus dem Auto stieg, entspannte ich mich nochmals.
Die Nacht war kurz, da er und ich ins Reden gekommen waren, vom reden zum küssen und vom küssen zum reden.Als Caleb meine Autotür öffnete stöhnte ich theatralisch auf.
„Hör auf dich so anzustellen"
wisperte er belustigt, beugte sich über mich und löste den Gurt.
Grinsend packte ich ihn und zog seinen Körper auf meinem Schoß.
Lachend stabilisierte ich ihn, damit er sich nichts tat.
„Und du nennst mich Spinner?!"
Kam es empört von ihm.
Ich reckte meinen Hals und drückte einen Kuss auf seinen Kiefer.
„Berechtigt!"
Lachend stand er auf und zog mich aus meinem Wagen.Die Autotür hinter sich zuwerfend, schlenderte er,-einen Arm um mich gelegt zum Stall.
„Turnier ist in zwei Wochen"
gab ich unnötigerweise bekannt.
„Deswegen fangen wir heute mit dem Training an."
Er zog Pico's Box auf und drehte sich zu mir um.
„Dein Kollege für die nächsten Tage"
•••
Fertig gesattelt standen unsere Pferde neben mir, während Caleb die Sprünge auf kleinere Hindernisse einstellte.
„Okay"
kam es von ihm, während er sich dem letzten Sprung zuwandte.
„Hochstellen macht der, der gerade nicht springt"
Mit diesen Worten kam er zu mir zurück.„Rauf da"
Er deutete auf seinen Fuchs, der das Geschehen neugierig beobachtete.
Ohne Probleme schwang ich mich in seinen Sattel und sah auf Caleb herab.
„Fang schonmal an ihn warm zu machen. Achte einfach darauf das du keine harte Hand hast."
Mehr als ein Nicken hielt ich nicht für nötig und ritt los.Dadurch das Coco ebenfalls keine starke Reiterhand vertrug, kamen Pico und ich wirklich gut zurecht.
Caleb hatte sich da ein tolles Pferd zusammen geritten.
Neugierig sah ich zu ihm herüber, er saß ebenfalls auf dem Rücken meines Pferdes.
Coco zickte hin und wieder was ich mit einem Lachen quittierte.
„Übersetzt du?"
fragte er sarkastisch und kam zu mir geritten.
„Sie liebt dich abgöttisch"
Er lachte.Witzelnd ritten wir unsere Pferde warm, Pico schnaubte hin und wieder, während Coco hier und da ein paar Bocksprünge setzte.
Caleb saß diese locker weg und legte im Galopp etwas zu, wenn sie zu zicken begann.
Der Fuchs unter mir, tat alles ohne jegliches Zetern und fand Spaß daran hinter Coco her zu galoppieren.
Caleb begann die ersten kleinen Sprünge anzureiten, also tat ich es ihm nach.
Ohne Probleme und mit einem spaßigen Touch übersprang der Fuchs die kleinen Kreuze und Steilsprünge, bis ich eine kurze Pause machte.Caleb und Coco kamen ohne Probleme über die Sprünge hinweg, ein verwegenes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht.
„Höher?"
Ein Nicken folgte auf meine Worte, woraufhin ich abstieg.
Ein paar Steile zog ich auf höhere E Sprünge, während Caleb die Oxer und Kombinationen auf ein gutes A stellte.
„Gut"
Er kam zu mir mit dem Schimmel am Zügel.
Ich lies prüfend meinen Blick über den Platz gleiten, in meinem Kopf einen Parcours zusammenbauend.„Ich würde rechts rum mit dem blauen Steil anfangen"
überlegte ich laut.
„Dann Wechsel über den rot-weißen Oxer"
ergänzte Caleb.
„Lange Seite Kombination?"
Er nickte, deutete kurz darauf auf den Steil, der etwas versetzt neben dem Oxer stand.
„Über den zurück auf die rechte Hand und dann über die Distanz mit vier Galoppsprüngen"
„Finde ich gut"
Mein Gegenüber nickte, ging einen Schritt auf Coco zu und zog sich in den Sattel.
„Guten Flug"
Mit einem Lachen wurde mein äußerst schlechter Witz beantwortet, bevor Caleb antrabte.Nach einer kurzen Galopp Runde auf dem Zirkel, begann er mit dem Parcours.
Die ersten Sprünge sahen noch etwas holprig aus, da Coco testete ob ihr Reiter tatsächlich in der Lage war, sie zum Sprung hinzureiten.
Als sie beschloss das er in Ordnung war, nahm sie jede weitere Hürde ohne nur mit der Wimper zu Zucken.
Dies bestätigte mich ein weiteres Mal darin, dass Caleb ein guter Mensch war.
„Sie mag dich"
rief ich ihm zu, als er den letzten Sprung überwand.Schnaubend galoppierte Coco zu Pico und mir.
„Sagtest du das nicht bereits?"
lachend parierte er neben uns durch.
„Ein weiteres Mal kann nicht schaden"
Grinsend hangelte ich mich auf Pico.
Kurz darauf waren wir wieder auf Augenhöhe.
Die Nasen unserer Pferde glitten zueinander, einen kurzen Augenblick beschnupperten sie sich, bevor sie quietschend ihre Vorderhufe in die Höhe rissen.
Beleidigt biss Coco in Pico's Nase, woraufhin er sich mit einem Ohren anlegen trollte.„Was eine herzlose Abfuhr, Fräulein."
Rügend sah ich auf meine Stute herab, die nun genüsslich auf dem Metall herum kaute.
Kurz die Augen schließend, wiederholte ich den Parcours in meinem Kopf.
Danach trabte ich an, Pico lies sich nach einer Volte angaloppieren und gemeinsam steuerten wir zu dem ersten Sprung.
Mit gespitzten Ohren fing er an am Zügel zu ziehen.
Ich gewährte nur um kurz darauf in den Genuss seines starken Absprungs zu kommen.Sowohl der Oxer, als auch die Kombination stellten keine Probleme da.
Auch der Steilsprung, zurück auf die rechte Hand passte perfekt.
Die Distanz verhaute ich durch Unterschätzung des Galopps, aufgrund dessen ich 5 statt 4 Galoppsprünge dazwischen quetschte.
Während Caleb mich auslachte, klopfte ich den fuchsfarbenen Hals.Ein Grinsen konnte ich mir dennoch nicht verkneifen.
DU LIEST GERADE
About you and Me (BoyxBoy)
Teen FictionToby will eigentlich bloß reiß aus vor seinem Ex nehmen und das Thema Beziehungen vorerst an den Nagel hängen. Ein Stallwechsel scheint ihm dort die einzig logische Entscheidung, doch als er dort auf den Sohn des Hofbesitzers trifft und er zu allem...